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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und flehte die Einwohner an, sie einzulassen, doch die Stadttore blieben geschlossen, und Schützen mit Pfeilen an den Sehnen standen entlang der Brustwehr und bedrohten die Flüchtlinge. »Das wäre es wohl«, sagte Garion, als er und seine Gefährten auf einer Hügelkuppe in einiger Entfernung der verängstigten Stadt anhielten. Belgarath brummte: »Das ist mehr oder weniger, was ich erwartet hatte. Aber da wir von Mal Rakuth ohnehin nichts wollen, brauchen wir uns auch nicht weiter darum zu kümmern.« »Aber wie sollen wir über den Fluß kommen?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, gibt es ein paar Meilen flußauf eine Fähre«, sagte Feldegast.
    »Wird der Fährmann denn nicht ebensoviel Angst vor der Pest haben wie die Menschen in der Stadt?« fragte ihn Durnik.
    »Es ist eine von Ochsen gezogene Fähre – mit Gespannen an beiden Ufern und Seilrollen und allem, was dazu gehört. Der Fährmann kann unser Geld nehmen und uns übersetzen, ohne daß er näher als fünfzig Meter an uns herankommt. Ich fürchte nur, daß das Übersetzen schrecklich teuer werden wird.«
    Die Fähre erwies sich als eine alte Barke, die an einem schweren, über den gelbbraunen Fluß gespannten Seil befestigt war.
    »Keinen Schritt näher!« brüllte der schlammbespritzte Fährmann. Er hielt das Seil um den Hals eines Ochsen auf dieser Flußseite. »Ich will mir keine Eurer schmutzigen Krankheiten holen!« »Wieviel fürs Übersetzen?« rief Silk. Der Fährmann schätzte geldgierig ihre Kleidung und Pferde ab. »Ein Goldstück«, sagte er schließlich. »Das ist unverschämt!« »Versucht es mit Schwimmen!« »Bezahl ihn!« forderte Belgarath Silk auf.
    »Nein«, antwortete Silk. »Ich lasse mich nicht übers Ohr hauen! Ich will nur schnell überlegen.« Sein schmales Gesicht wirkte angespannt, während er den habgierigen Fährmann musterte. »Durnik«, fragte er schließlich, »hast du deine Axt zur Hand?«
    Der Schmied nickte und tätschelte die Axt, die an einer Schlaufe vom Sattel hing.
    »Könntet Ihr nicht ein bißchen mit dem Preis heruntergehen, Freund?« rief Silk. »Ein Goldstück!« beharrte der Fährmann.
    Silk seufzte. »Habt Ihr was dagegen, wenn wir uns Euer Boot erst mal anschauen? Ich finde, es sieht gar nicht sicher aus.«
    »Wenn Ihr wollt – aber ich werde es keinen Fuß weit bewegen, bevor Ihr mich nicht bezahlt habt!« Silk blickte Durnik an. »Bring die Axt«, bat er.
    Durnik saß ab und zog die Axt aus der Schlaufe. Dann stiegen die beiden die Böschung hinunter und an Bord. Silk stampfte probehalber aufs Deck. »Schönes Boot«, rief er dem Fährmann zu, der aus sicherer Entfernung zusah. »Seid Ihr sicher, daß Ihr nicht mit Euch handeln laßt?« »Ein Goldstück und nicht weniger!«
    Silk seufzte. »Das hatte ich befürchtet.« Er scharrte mit einem Fuß auf dem schlammglatten Deck. »Ihr kennt Euch mit Booten besser aus als ich, Freund«, rief er. »Wie lange, glaubt Ihr, braucht der Eimer, bis er untergeht, wenn mein Kumpel hier ein Loch in den Boden schlägt?«
    Der Fährmann starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Mach erst mal die Planken am Bug locker, Durnik«, sagte Silk laut. »Und hol dann weit aus, damit du genügend Schwung kriegst.« Der verzweifelte Fährmann griff nach einem Prügel und rannte den Uferhang hinunter.
    »Vorsicht, Freund«, warnte ihn Silk. »Wir sind gestern erst aus Mal Zeth abgereist, und ich fühle mich nicht ganz wohl – zweifellos habe ich was gegessen, was mir nicht bekommen ist.« Der Fährmann erstarrte im Schritt.
    Durnik grinste, als er die Deckplanken am Bug aufstemmte.
    »Mein Freund hier ist ein erfahrener Holzfäller«, fuhr Silk im Plauderton fort. »Seine Axt ist sehr scharf. Ich wette mit Euch, daß er diese Barke innerhalb von zehn Minuten versenken kann!«
    »Ich kann bereits den Schiffsboden sehen«, meldete Durnik und prüfte auffällig die Schneide seiner Axt. »Wie groß soll ich das Loch denn machen?«
    »Oh«, antwortete Silk. »Ich weiß nicht, Durnik – vielleicht einen Meter. Meinst du, das genügt?«
    »Ich bin mir da nicht sicher. Aber versuchen wir es doch mal.« Durnik krempelte die Ärmel hoch und wog die Axt in der Hand.
    Der Fährmann stieß würgende Laute hervor und hüpfte auf und ab.
    »Was haltet Ihr jetzt von einem Handel, Freund?« fragte Silk ihn. »Ich bin fast sicher, daß wir uns einigen werden – nun, da Ihr die Situation ganz begriffen habt.«
    Als die Fähre mit ihnen unterwegs war und in der Strömung schaukelte, ging

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