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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Lanze und seinen Rundschild. »Das wird gar nicht so leicht«, brummte er.
    »Häng den Schild an den Sattelknauf, Garion«, riet ihm Durnik, »und setz das Lanzenschaftende in den Steigbügel neben deinen Fuß. So macht Mandorallen es jedenfalls.«
    »Ich versuche es.« Garion saß auf. Schon jetzt schwitzte er unter dem Gewicht seiner Rüstung. Durnik reichte ihm den Schild, und er schlang die Armschlaufe über den Sattelknauf. Dann nahm er die Lanze und stellte das Schaftende in den Steigbügel, wobei er sich die Zehen einzwickte. »Du wirst sie schon festhalten müssen«, meinte der Schmied. »Von selbst bleibt sie nicht aufrecht.«
    Garion brummte und legte die Rechte um den Lanzenschaft.
    »Du siehst sehr gewichtig aus, Liebling«, stellte Ce'Nedra fest. »Pah!«
    Sie ritten aus dem Zedernwäldchen in den nassen grauen Morgen, an der Spitze Garion, der sich in seinem kriegerischen Aufzug sehr unbehaglich fühlte.
    Die Lanze, wie er alsbald feststellte, beharrte darauf, die Spitze dem Boden zuzuneigen. Er verlagerte den Griff so lange, bis er sie endlich im Gleichgewicht behielt. Der Regen sammelte sich auf dem Schaft, rann über seine Hand und sickerte in den Ärmel. Nach einer kurzen Weile troffen seine Ellbogen vor Nässe. »Ich komme mir vor wie ein Speigatt!« beschwerte er sich.
    »Reiten wir etwas schneller«, forderte ihn Belgarath auf. »Es ist ein langer Weg bis Ashaba, und sehr viel Zeit haben wir nicht mehr.«
    Garion stupste Chretienne leicht mit den Fersen. Der große Graue fing zu trotten an und ging allmählich in einen gleichmäßigen Kanter über. Irgendwie fühlte sich Garion daraufhin nicht mehr ganz so lächerlich. Die Straße, auf die Feldegast sie am vergangenen Abend hingewiesen hatte, wurde wenig benutzt und war an diesem Morgen völlig leer. Sie führte an verlassenen Höfen vorbei, traurigen, mit Dorngestrüpp überwucherten Ruinen, die einmal strohgedeckte Hütten gewesen waren. Einige Bauernhäuser waren niedergebrannt, manche offensichtlich erst vor kurzem.
    Der stete Regen weichte die Straße auf, und die Hufe spritzten den Morast bis zu den Bäuchen der Pferde und den Stiefeln und Umhängen der Reiter.
    Silk ritt neben Garion. Sein schmales Gesicht war wachsam, und jedesmal, wenn sie über eine Anhöhe mußten, galoppierte er den Hang vor den anderen hoch, um festzustellen, was voraus lag.
    Am Vormittag war Garion bereits bis auf die Haut naß. Er ritt düster dahin, erduldete die Unbequemlichkeit und den Geruch frischen Rostes, und wünschte sich inbrünstig, es würde zu regnen aufhören.
    Von einem der Hügel kehrte Silk aufgeregt zurück und bedeutete seinen Gefährten anzuhalten. »Da drüben sind Grolims«, meldete er angespannt.
    »Wie viele?« fragte Belgarath.
    »Etwa zwei Dutzend. Sie führen irgendeine religiöse Zeremonie durch.« »Sehen wir es uns an.« Der alte Mann wandte sich an Garion. »Gib deine Lanze einstweilen Durnik. Sie ragt zu weit in die Luft, und ich möchte lieber nicht auffallen.«
    Garion tat wie geheißen, dann folgte er Silk, Belgarath und Feldegast den Hügel hoch. Ehe sie die Kuppe erreichten, saßen sie ab und schlichen ganz nach oben, wo ein Dickicht ihnen Deckung bot.
    Im Tal auf der anderen Seite knieten schwarz gewandete Grolims im nassen Gras vor zwei Altären. Auf jedem lag eine reglose Gestalt mit viel Blut ringsum. Zischelnde Kohlebecken standen am Ende jeden Altars, und Zwillingssäulen schwarzen Rauches stiegen davon auf. Die Grolims murmelten etwas in dem seltsam grollenden Singsang, den Garion schon so oft gehört hatte. Er konnte jedoch im Augenblick die Worte nicht verstehen.
    »Chandim?« wandte sich Belgarath leise an den Gaukler.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Feldegast. »Die Zwillingsaltäre deuten darauf hin, doch diese Art von Opferung mag ihre Nachahmer gefunden haben. Grolims reagieren rasch bei Änderungen in der Kirchenpolitik. Doch ob Chandim oder nicht, wir täten gut daran, ihnen aus dem Weg zu gehen. Es wäre sinnlos, würden wir uns unnötig mit Grolims anlegen.« »An der Ostseite des Tales sind Bäume.« Silk deutete. »Wenn wir uns zwischen ihnen halten, sind wir außer Sicht.« Belgarath nickte.
    »Wie lange werden sie wahrscheinlich noch beten?« fragte Garion.
    »Eine halbe Stunde bestimmt«, versicherte ihm Feldegast.
    Garion blickte auf die zwei Altäre und spürte, wie eisige Wut in ihm aufstieg. »Ich würde gern ihre kleine Zeremonie mit einem persönlichen Besuch krönen«, murmelte er.
    »Schlag dir

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