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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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abhoben. Er war gigantisch! Seine Schultern verdeckten den halben Himmel. Er hatte spitze Ohren wie die einer Katze, und seine Augen leuchteten so stark, daß ein grünlicher Schein über die Klammsohle fiel. Als er Garion und Eriond entdeckt hatte, brüllte er furchterregend und streckte eine schuppengepanzerte Klaue nach ihnen aus. »Jetzt, Garion!« sagte Eriond ruhig.
    Garion hob die Arme, hielt das Schwert direkt vor sich, mit der Spitze auf den Himmel gerichtet, und ließ dem Auge seinen bisher gebändigten Willen.
    Er war auf das Folgende absolut nicht vorbereitet. Ein ungeheuerlicher Krach erschütterte die Erde und hallte von den nahen Bergen wider, daß selbst riesige Bäume in einem Umkreis von Meilen erzitterten. Nicht nur die mächtige Klinge selbst schien in Flammen zu stehen, sondern auch der Himmel sah aus, als brenne er in saphirblauem Feuer. Blaue Flammen schossen von Horizont zu Horizont. Und das gewaltige Krachen erschütterte die Erde.
    Der Dämon erstarrte. Seine riesige, mit Zähnen gespickte Schnauze war vor Furcht klaffend dem wabernden Himmel zugewandt. Garion hielt das Schwert vor sich ausgestreckt und näherte sich ihm mit grimmiger Entschlossenheit. Das Ungeheuer wich vor ihm zurück und versuchte seine gräßliche Fratze vor dem grellen blauen Licht zu schützen. Dann schrie es wie in unerträglicher Qual. Es stolperte rückwärts, stürzte und kämpfte sich wieder auf die Beine. Noch einen Blick warf es auf den brennenden Himmel, ehe es sich umdrehte und heulend mit seltsamen Sprüngen, bei denen sich alle vier Klauen in den Boden krallten, durch die Schlucht raste.
    »Das ist eure Vorstellung von leise?« donnerte Belgarath am Höhleneingang. »Und was soll all das?« Mit zitterndem Finger deutete er auf den noch immer glühenden Himmel.
    »Es ist wirklich in Ordnung, Belgarath«, versicherte Eriond dem tobenden Zauberer. »Du wolltest nicht, daß die Grolims erfahren, wo wir sind, deshalb sorgten wir dafür, daß es im ganzen Land so aussieht. Niemand könnte sagen, wo der Ursprung liegt.«
    Belgarath blinzelte. Dann runzelte er die Stirn. »Und was ist mit dem Licht?« erkundigte er sich etwas ruhiger.
    »Das gleiche«, erklärte ihm Eriond. »Wenn in einer dunklen Nacht ein einsames Feuer in den Bergen brennt, kann jeder es sehen. Wenn jedoch der ganze Himmel in Flammen steht, kann niemand sagen, woher sie kommen.« »Das klingt logisch, Großvater«, warf Garion ein.
    »Es ist ihnen doch nichts zugestoßen, Vater?« rief Polgara aus der Höhle.
    »Was hätte ihnen zustoßen können?« brummte der Alte. »Mit seinem Schwert kann Garion Berge einebnen. Und das hätte er auch fast getan. Das ganze Karandesegebirge schallte wie eine Glocke.«
    Er blickte auf den immer noch wabernden Himmel. »Kannst du das beenden?«
    »Oh!« hauchte Garion. Er drehte sein Schwert um und schob es zurück in die Scheide auf seinem Rücken. Das Feuer am Himmel erlosch. »Wir hatten keine andere Wahl, Belgarath«, fuhr Eriond fort. »Wir brauchten Licht und Krach, um den Dämon zu verscheuchen, und das eben auf eine Weise, daß die Grolims den Ausgangspunkt nicht feststellen können, also…« Er spreizte die Hände und zuckte die Schultern. »Wußtest du es?« wandte sich Belgarath an Garion. »Natürlich, Großvater«, log Garion.
    »Also gut«, knurrte Belgarath. »Kommt wieder herein.«
    Garion flüsterte Eriond ins Ohr: »Warum hast du mir nicht gesagt, was wir tun würden?« »Die Zeit war knapp, Belgarion.«
    »Wenn wir das nächste Mal so was tun, dann nimm dir Zeit. Ich hätte das Schwert fast fallenlassen, als der Boden plötzlich unter mir erbebte.« »Das wäre gar nicht gut gewesen!« »Eben.«
    Mehrere kleinere Steinbrocken hatten sich von der Höhlendecke gelöst und lagen auf dem Sandboden. In der Luft hing dicker Staub.
    »Was ist draußen passiert?« erkundigte sich Silk mit zittriger Stimme.
    »Oh, nicht viel«, antwortete Garion betont gleichmütig. »Wir haben ihn vertrieben, das ist alles.«
    »Es ließ sich wohl nicht anders machen«, sagte Belgarath, »aber jetzt weiß so gut wie jeder in Katakor, daß etwas in den Bergen herumstreicht. Wir werden also sehr vorsichtig sein müssen.« »Wie weit ist es noch bis Ashaba?« fragte Sadi. »Etwa einen Tagesritt.« »Werden wir es rechtzeitig genug schaffen?«
    »Gerade. Aber jetzt wollen wir zusehen, daß wir alle noch ein bißchen Schlaf kriegen.«
    In dieser Nacht hatte Garion wieder den gleichen Traum. Aber er war nicht einmal sicher,

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