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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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»Nun?« fragte Silk.
    »Dräng mich nicht!« knurrte der alte Mann. »Vielleicht kann ich was tun«, gab er schließlich widerwillig zu. »Aber falls ich es tue, wird es so laut sein, daß jeder Grolim in Katakor mich hören wird – und Zandramas wahrscheinlich auch. Und dann haben wir den Rest des Weges die Chandim oder ihre Grolims auf den Fersen.«
    »Wie wäre es mit dem Auge?« Eriond blickte von dem Zaumzeug auf, das er flickte.
    »Das Auge würde noch mehr Lärm machen als ich. Wenn Garion damit einen Dämon vertreibt, würde man es noch in Gandahar, auf der anderen Kontinentseite, hören.« »Aber es könnte ihn vertreiben, nicht wahr?« Belgarath blickte Polgara an. »Ich glaube, er hat recht, Vater. Ein Dämon würde vor dem Auge fliehen, selbst wenn er im Bann seines Meisters steht. Ein freier Dämon würde sogar noch schneller fliehen.« »Fällt dir sonst nichts ein?«
    »Ein Gott.« Sie zuckte die Schultern. »Alle Dämonen, und wenn sie noch so mächtig sind, fliehen vor den Göttern. Kennst du irgendwelche Götter?«
    »Ein paar«, antwortete er. »Aber sie sind momentan beschäftigt.«
    Wieder hallte ein gewaltiges Brüllen durch die Berge. Es schien unmittelbar vom Eingang ihrer Höhle zu kommen.
    »Höchste Zeit für einen Entschluß, Belgarath!« drängte Silk.
    »Ist es das Geräusch des Auges, das dich stört?« fragte Eriond.
    »Das und das Licht. Das blaue Leuchten, das jedesmal davon ausgeht, wenn Garion das Schwert zückt, zieht eine Menge Aufmerksamkeit auf sich.«
    »Ihr verlangt doch nicht wahrhaftig, daß ich gegen einen Dämon kämpfe?« fragte Garion aufgebracht.
    »Natürlich nicht«, schnaubte Belgarath abfällig. »Niemand kämpft gegen einen Dämon – das kann gar niemand. Wir unterhalten uns lediglich über die Möglichkeit, ihn zu vertreiben.« Wieder schlurfte er hin und her, daß seine Füße im Sand schleiften. »Ich mache nur ungern darauf aufmerksam, daß wir uns hier befinden.«
    Aufs neue brüllte der Dämon, und die gewaltige Granitplatte, die den Höhleneingang teilweise bedeckte, scharrte hin und her, als versuche der Dämon, sie zur Seite zu schieben.
    »Ich fürchte, wir müssen uns bald entscheiden, Belgarath«, sagte Silk. »Wenn Ihr nicht rasch etwas unternehmt, ist das Ungeheuer hier drinnen bei uns!«
    »Sieh zu, daß die Grolims unseren Aufenthaltsort nicht zu deutlich erkennen«, sagte Belgarath an Garion. »Du willst wirklich, daß ich hinausgehe und es tue?«
    »Natürlich! Silk hat recht. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Garion trat an sein Bett und bückte sich nach seinem Kettenhemd.
    »Das brauchst du nicht. Es würde dir auch nichts nützen.«
    Garion langte über die Schulter und zog sein mächtiges Schwert. Er stellte die Spitze in den Sand und nahm die Hülle aus weichem Leder vom Griff. »Ich glaube, daß das ein Fehler ist«, sagte er. Dann streckte er die Hand aus und legte sie um das Auge.
    »Laß mich«, bat Eriond. Er stand auf, kam herüber und legte seine Hand über Garions. Garion starrte ihn erschrocken an.
    »Es kennt mich«, erinnerte ihn der junge Mann. »Und ich habe vielleicht eine Idee.«
    Ein seltsames Prickeln durchzog Garions Hand und Arm. Ihm wurde bewußt, daß sich Eriond auf noch direktere Weise mit dem Auge zu verständigen vermochte als er selbst. Es war, als hätte der Stein dem Jungen während der Monate, da er sein Träger war, irgendwie seine eigene Sprache beigebracht.
    Ein furchterregendes Kratzen kam vom Höhleneingang, als scharrten gewaltige Krallen an der Steinplatte.
    »Sei vorsichtig!« mahnte Belgarath. »Geh kein Risiko ein. Halt bloß das Schwert hoch, damit er den Stein sehen kann. Den Rest überläßt du dem Auge.«
    Garion seufzte. »Na gut.« Er schritt zum Eingang, und Eriond folgte ihm dichtauf.
    »Wo willst du hin?« rief Polgara dem blonden Jüngling nach.
    »Ich begleite Garion«, antwortete Eriond. »Wir müssen beide mit dem Auge sprechen, um es richtig zu machen. Ich erkläre es später, Polgara.« Die Platte am Eingang schaukelte hin und her. Garion tauchte rasch dahinter hervor und rannte mehrere Meter die Klamm hoch. Eriond blieb ihm dicht auf den Fersen. Dann drehte er sich um und hielt das Schwert hoch.
    »Noch nicht!« warnte Eriond. »Er hat uns noch nicht gesehen.«
    Ein schier atemberaubender Gestank hing in der Luft der Klamm, doch erst nachdem Garions Augen sich allmählich der Dunkelheit angepaßt hatten, sah er die Umrisse des Dämons, die sich von den dahinziehenden Wolken

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