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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dieser Eindruck noch verstärkt. Aber er hatte schon manches Mal seine Einschätzung dieser eigenwilligen kleinen Frau, die das Leben mit ihm teilte, ändern müssen. Ce'Nedra benahm sich zwar ab und zu töricht, doch dumm war sie nie. Sie sah die Welt mit klarem, scharfem Blick und interessierte sich nicht nur für prunkvolle Gewänder, funkelnde Kleinodien und kostbare Parfüms. Plötzlich war er so stolz auf sie, daß er glaubte, sein Herz müsse zerspringen.
    »Wie weit ist es denn jetzt noch bis Ashaba?« erkundigte sich Sadi düster. »Ich gebe es ja nicht gern zu, aber diese Sumpflandschaft hier drückt auf mein Gemüt.«
    »Euch?« staunte Durnik. »Ich dachte, Ihr mögt Sümpfe!«
    »Eine Sumpflandschaft sollte grün und voll Leben sein«, entgegnete der Eunuch. »Hier aber ist nichts als der Tod.« Er drehte sich nach Sammet um. »Ist Zith bei Euch, Markgräfin?« fragte er fast anklagend. »Ich fühle mich momentan ein wenig einsam.«
    »Sie schläft gerade, Sadi«, antwortete sie und legte die Hand in einer eigenartig beschützenden Geste auf ihr Mieder. »Sie ist sicher und warm und sehr zufrieden. Sie schnurrt sogar.«
    »Sie ruht in ihrer wohlduftenden Kemenate.« Er seufzte. »Manchmal beneide ich sie.«
    »Aber, Sadi!« Sammet errötete ein wenig. Sie senkte die Augen und schenkte ihm ihr Grübchenlächeln.
    »Nur eine harmlose Feststellung, meine teure Liselle«, versicherte er ihr traurig. »Manchmal wünsche ich mir, es könnte anders sein, aber…« Wieder seufzte er.
    »Mußt du diese Schlange unbedingt dort tragen?« fragte Silk das blonde Mädchen. »Ja, Kheldar, das muß ich.«
    »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet, Ehrwürdiger«, sagte Sadi zu Belgarath. »Wie weit ist es noch bis Ashaba?«
    »Es liegt dort oben.« Der alte Zauberer deutete auf eine Schlucht, die vom Ödland abbog und aufwärts führte. »Wir dürften noch vor Einbruch der Nacht dort sein.«
    »Eine besonders unerfreuliche Zeit, ein Geisterhaus zu betreten«, fügte Feldegast hinzu.
    Als sie in die Schlucht ritten, ertönte plötzlich ein gräßliches Knurren aus dem dichten Gestrüpp an einer Seite des mit Unkraut überwucherten Weges. Ein riesiger schwarzer Hund mit glühenden Augen und geifernden Fängen sprang hervor. »Jetzt habe ich Euch!« knurrte er.
    Ce'Nedra schrie gellend, und Garions Hand schoß sofort über seine Schulter. Doch so schnell er auch war, Sadi war noch flinker. Der Eunuch trieb sein furchterfülltes Pferd direkt vor den riesigen Hund, der sich mit drohend geöffnetem Rachen aufrichtete. Da streute Sadi ein Pulver von ungewöhnlicher Farbe und der Beschaffenheit groben Mehles auf sein Gesicht.
    Der Hund schüttelte, immer noch grauenvoll knurrend, den Kopf. Dann fing er auf erschreckend menschliche Weise zu schreien an. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er schnappte verzweifelt nach der leeren Luft um ihn. Wimmernd wich er zurück. Und so plötzlich, wie er aufgetaucht war, drehte er sich um und floh heulend in das Gestrüpp zurück. »Was habt Ihr getan?« fragte Silk.
    Ein schwaches Lächeln huschte über Sadis schmales Gesicht. »Als der Ehrwürdige Belgarath mir von Toraks Hunden erzählte, ergriff ich bestimmte Vorsichtsmaßnahmen.« Er legte den Kopf schief und lauschte dem verstörten Jaulen des riesigen Hundes, das sich allmählich in der Ferne verlor. »Gift?«
    »Nein! Es wäre wahrhaftig abscheulich, einen Hund zu vergiften, wenn es nicht unbedingt sein muß. Der Hund atmete lediglich ein wenig von diesem Pulver ein, das ich ihm ins Gesicht warf. Dann fing er an, allerlei sehr Beunruhigendes zu sehen – sehr Beunruhigendes!« Wieder lächelte er. »Einmal sah ich eine Kuh zufällig an der Blume schnuppern, der Hauptingredienz dieses Pulvers. Es dauerte nicht lange, und sie versuchte einen Baum hochzuklettern.« Er blickte zu Belgarath hinüber. »Ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel, daß ich etwas tat, ohne mich zuvor mit Euch abzusprechen, Ehrwürdiger. Aber Ihr sagtet selbst, Eure Zauberei würde andere aufmerksam machen, und ich mußte rasch handeln, ehe Ihr Euch gezwungen gesehen hättet, den Hund mit Zauberkraft zu vertreiben.« »Nein, Ihr habt das schon richtig gemacht, Sadi. Wahrscheinlich habe ich es schon einmal gesagt, Ihr seid ein wahrhaftig vielseitiger und geschickter Bursche.«
    »Nur ein Studioso der Pharmakologie, Belgarath. Ich habe festgestellt, daß es Wirkstoffe für fast jede Lage gibt.«
    »Wird der Hund seinem Rudel nicht berichten, daß wir hier

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