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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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in diesem Raum mit Geran!«
    Feldegast öffnete die Vorderseite seiner Laterne weiter, um einen größeren Lichtstrahl in das Gemach zu werfen. Es war eine große Bibliothek mit Regalen, die bis zur gewölbten Decke reichten und mit staubigen, moderigen Büchern und Schriftrollen gefüllt waren. »Danach hat sie also gesucht!« sagte Belgarath. »Wonach?« fragte Silk.
    »Nach einem Buch. Einer Prophezeiung, wahrscheinlich.« Seine Miene wurde grimmig. »Sie verfolgt die gleiche Spur wie ich, und hier war wahrscheinlich der einzige Ort, wo sie eine unverfälschte Ausgabe der Ashabiner Orakel finden konnte!«
    »Oh!« rief Ce'Nedra schmerzerfüllt. Mit zitternder Hand deutete sie auf den staubbedeckten Boden, auf dem Fußabdrücke zu sehen waren. Einige waren offenbar von einem Frauenschuh, doch es gab auch noch andere – winzige. »Mein Sohn war hier«, sagte Ce'Nedra den Tränen nahe. Dann schluchzte sie auf und fing zu weinen an. »Er – er kann schon laufen!« schluchzte sie. »Und ich – ich konnte nicht einmal sehen, wie er seine ersten Schritte versuchte!«
    Polgara trat zu ihr und schloß sie tröstend in die Arme.
    Auch in Garions Augen glänzten Tränen, und sein Griff um das Schwert war so verkrampft, daß sich seine Fingerknöchel weiß unter der Haut abhoben. Er verspürte ein fast unüberwindbares Bedürfnis, irgendetwas zu zerschmettern. Belgarath fluchte vor sich hin. »Was ist los?« fragte ihn Silk.
    »Das war der Hauptgrund, weshalb ich hierher mußte«, knirschte der alte Mann. »Ich brauche eine einwandfreie Ausgabe der Ashabiner Orakel. Und jetzt ist mir Zandramas zuvorgekommen!« »Vielleicht gibt es noch ein Exemplar.«
    »Bestimmt nicht. Sie war überall vor mir da und hat jedes verbrannt. Falls es hier tatsächlich mehr als ein Exemplar gegeben hat, hat sie zweifellos dafür gesorgt, daß es mir nicht in die Hände fällt. Deshalb ist sie auch so lange hiergeblieben – sie hat alles auf den Kopf gestellt, um sicherzugehen, daß sie auch wirklich das einzige Exemplar hat.« Er fing aufs neue zu fluchen an.
    »Ist das vielleicht von irgendeiner Bedeutung?« fragte Eriond. Er trat an einen Tisch, der im Gegensatz zu allen anderen staubfrei, ja sogar poliert war. Genau in der Mitte der Tischplatte lag ein Buch, in schwarzem Leder gebunden, und links und rechts davon stand ein Kerzenhalter. Eriond griff danach, und als er es aufhob, fiel ein ordentlich gefaltetes Stück Pergament heraus. Der junge Mann bückte sich nach dem Pergament und warf einen Blick darauf. »Was ist das?« fragte Belgarath ungeduldig.
    »Eine Botschaft«, antwortete Eriond. »An dich.« Er händigte dem alten Mann Pergament und Buch aus.
    Belgarath las die Botschaft. Sein Gesicht wurde plötzlich blaß, dann tiefrot. Er knirschte mit den Zähnen, und an Schläfen und Hals schwollen ihm die Adern an. Garion spürte plötzlich das Branden von Belgaraths Willen.
    »Vater!« warnte Polgara. »Tu es nicht. Denk daran, daß wir nicht allein hier sind!«
    Mühsam beherrschte er sich. Er zerknüllte das Pergament zu einem Ball und warf es so heftig auf den Boden, daß es hochhüpfte und dann durch die Bibliothek rollte. Er schwang die Hand mit dem Buch zurück, als wolle er es dem Pergamentball nachschicken, doch dann besann er sich. Er schlug das Buch auf gut Glück auf, blätterte ein paarmal um, und begann erneut wild zu fluchen. Er streckte Garion das Buch entgegen. »Da, sieh es dir an!« Er fing mit Gewittermiene an hin und her zu laufen, dabei fuchtelte er mit den Händen in der Luft.
    Garion schlug das Buch ebenfalls auf und hielt es schräg, damit das Laternenlicht darauf fallen konnte. Er erkannte sofort den Grund für Belgaraths Zorn. Ganze Absätze waren ausgelöscht – nicht einfach mit Tinte übermalt, sondern fein säuberlich mit einem Rasiermesser oder sehr scharfem Dolch herausgeschnitten. Jetzt fing auch noch Garion zu fluchen an.
    Neugierig hob Silk das Pergament auf und las. Er schluckte schwer, dann blickte er fast ängstlich auf den immer noch fluchenden Belgarath. »Oje«, sagte er. »Was ist?« fragte Garion.
    »Ich glaube wir täten alle gut daran, deinem Großvater eine Weile aus dem Weg zu gehen«, antwortete der Rattengesichtige. »Es könnte eine Zeitlang dauern, bis er sich wieder gefaßt hat.«
    »Lies es, Silk«, forderte Polgara ihn auf, »und mach keine Randbemerkungen.«
    Wieder blickte Silk auf Belgarath, der nun am hinteren Ende der Bibliothek angelangt war und mit den Fäusten auf die Wand

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