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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wundervoller Klang, und viel zu schön zum Vergeuden!« Feldegast blickte über das Feuer auf Vella. »Würdet Ihr uns die Freude machen und ein bißchen tanzen, Mädchen? Sozusagen, um den Abend abzurunden?«
    »Warum nicht?« Sie warf lachend die Haare zurück, dann stand sie auf und ging zur anderen Seite des Feuers. »Achtet auf den Takt!« Sie hob die wohlgerundeten Arme über den Kopf und schnippte mit den Fingern, um den Takt anzugeben. Feldegast griff ihn auf und klatschte rhythmisch in die Hände.
    Garion hatte Vella schon tanzen gesehen – vor langer Zeit, in einer Waldschenke in Gar og Nadrak – , so wußte er mehr oder weniger, was zu erwarten war. Ihm war jedoch auch bewußt, daß Eriond ganz sicher – und Ce'Nedra wahrscheinlich – bei einer Darbietung von solcher Sinnlichkeit lieber nicht zusehen sollten. Vellas Tanz begann jedoch harmlos genug, und er dachte schon, daß er vielleicht beim letzten Mal etwas zu überempfindlich gewesen war.
    Doch als das scharfe Stakkato ihrer schnippenden Finger und Feldegasts Klatschen schneller wurden und sie mit zunehmender Ungezwungenheit tanzte, erkannte er, daß seine Befürchtung doch berechtigt war. Eriond sollte wirklich nicht zusehen und Ce'Nedra unbedingt sofort weggeschickt werden. Doch ihm fiel einfach nicht ein, wie er das bewerkstelligen könnte.
    Als das Tempo wieder langsamer wurde und Durnik und Toth zum ursprünglichen Takt zurückkehrten, beendete die Nadrakerin ihren Tanz mit der stolzen, aggressiven Haltung, die jeden Mann in der Runde herausforderte.
    Zu Garions Verblüffung klatschte Eriond herzlich und sichtlich ohne die geringste Verlegenheit, während sein eigener Hals glühte, wie er spürte, und sein Atem schneller ging Ce'Nedras Reaktion war in etwa wie erwartet. Ihre Wangen flammten und ihre Augen waren weit. Plötzlich fing sie erfreut zu lachen an. »Wundervoll!« rief sie, und sie blickte Garion spitzbübisch an. Er hustete nervös.
    Feldegast wischte sich eine Träne aus dem Auge und schneuzte sich lautstark die Nase. Dann stand er auf. »Ah, meine schöne, feurige Maid!« rief er. Er umarmte sie – und brachte sein Leben in Gefahr, angesichts ihrer stets bereiten Dolche – und drückte ihr einen lauten Kuß auf die Lippen. »Ich bin untröstlich, daß wir uns trennen müssen. Ihr werdet mir fehlen, mein Mädchen, das dürft Ihr mir glauben. Aber ich verspreche Euch, daß wir uns wiedersehen. Dann erfreue ich Euch wieder mit ein paar meiner frechen kleinen Geschichten, und Ihr macht mich beschwipst mit Eurem umwerfenden Gebräu, und wir lachen und singen miteinander und genießen Frühling um Frühling zusammen.« Er versetzte ihr einen ziemlich vertraulichen Klaps aufs Gesäß und brachte sich rasch außer Reichweite, ehe sie den Griff eines ihrer Dolche finden konnte.
    »Tanzt sie oft für dich, Yarblek?« fragte Silk seinen Partner mit glänzenden Augen.
    »Zu oft«, antwortete Yarblek düster. »Und jedesmal fange ich an zu denken, daß ihre Dolche vielleicht doch nicht so scharf sind und daß eine oder zwei Schnittwunden gar nicht so weh täten.«
    »Du kannst es jederzeit ausprobieren, Yarblek.« Vella legte betont die Hand um den Griff eines ihrer Dolche. Dann zwinkerte sie Ce'Nedra zu. »Warum tanzt Ihr so?« fragte Ce'Nedra und errötete noch einmal. »Ihr wißt doch, wie jeder Mann, der zusieht, darauf reagiert.«
    »Das ist ja ein Teil des Vergnügens, Ce'Nedra. Erst macht man sie verrückt, und dann hält man sie sich mit den Dolchen vom Leib. Sie werden regelrecht wild. Wenn wir uns das nächstemal wiedersehen, zeige ich Euch, wie man es macht.« Sie blickte Garion an und lachte.
    Belgarath kehrte ans Feuer zurück. Er war irgendwann während Vellas Tanz gegangen, doch Garions Augen waren zu beschäftigt gewesen, als daß es ihm aufgefallen wäre. »Es ist dunkel genug«, sagte er. »Ich glaube, wir können jetzt aufbrechen, ohne daß wir Aufmerksamkeit erregen.« Alle standen auf.
    »Du weißt, was du tun mußt?« wandte Silk sich an seinen Partner. Yarblek nickte.
    »Also gut. Tu, was immer du tun kannst, damit ich nicht in Schwierigkeiten gerate.«
    »Warum mußt du denn unbedingt in der Politik herumspielen, Silk?«
    »Weil sie mir bessere Möglichkeiten zum Stehlen eröffnet.«
    »Oh!« brummte Yarblek. »Dann ist es gut.« Er streckte die Hand aus. »Paß auf dich auf, Silk.«
    »Und du auf dich, Yarblek. Versuch uns zahlungsfähig zu halten, wenn es möglich ist. In etwa einem Jahr sehen wir uns wieder.«

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