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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Angarakaner. Du wirst mit der Zeit schon verstehen. Es ist nicht wirklich kompliziert.«
    Garion kam ein Gedanke, und im selben Moment war er absolut sicher, daß er stimmte. »Du hast es die ganze Zeit gewußt, nicht wahr? Wer du wirklich bist, meine ich.«
    »Ich wußte, daß ich bereit dafür war. Es wurde jedoch erst offenbar, als Cyradis ihre Wahl traf.« Er blickte hinüber zu den anderen, die sich traurig um Toths Leichnam geschart hatten. »Ich glaube, sie brauchen uns jetzt«, sagte er.
    Toths Gesicht war friedlich, und die über der Brust gefalteten Hände verbargen die Wunde, die ihm Cthrek Goru geschlagen hatte, als Mordja ihn tötete. Cyradis stand in Zakaths Armen geborgen, und frische Tränen rannen über ihr Gesicht.
    »Bist du sicher, daß das richtig ist?« fragte Beldin Durnik. »Ja«, antwortete der Schmied ruhig. »Es ist…«
    »Du brauchst es nicht zu erklären, Durnik«, unterbrach ihn der Buckelige. »Ich wollte nur wissen, ob du sicher bist. Fertigen wir eine Bahre für ihn an. Das ist würdevoller.« Er gestikulierte flüchtig, und mehrere glatte, gerade Stangen und eine Seilrolle erschienen neben Toths Leiche. Sie banden die Stangen sorgsam zur Bahre zusammen und hoben den schweren Toten darauf. »Belgarath!« rief Beldin, »Garion! Wir brauchen hier etwas Hilfe!«
    Obgleich jeder von ihnen Toths Leichnam mühelos in die Grotte hätte versetzen können, zogen die vier Zauberer es statt dessen vor, ihn mit der Zeremonie, die so alt war wie die Menschheit, zu seiner letzten Ruhestätte zu tragen.
    Da die Explosion des Sardions die Decke der Grotte in die Luft gesprengt hatte, füllte nun die Mittagssonne die ehemals düstere Höhle mit Licht. Cyradis zitterte, als sie auf den grimmigen Altar blickte, auf dem der Sardion gelegen hatte. »Er dünkt mir so dunkel und abscheulich«, sagte sie bedrückt.
    »Er ist wahrhaftig keine Augenweide«, pflichtete ihr Ce'Nedra bei. Sie drehte sich zu Eriond um. »Könntest du…«
    »Natürlich.« Er sah nur flüchtig auf den grob gehauenen Altar, dann verschwamm dieser kurz und wurde zu einem glatten Sarkophag aus schneeweißem Marmor.
    »So ist es viel passender«, sagte sie. »Danke.«
    »Er war auch mein Freund, Ce'Nedra«, erwiderte der junge Gott.
    Es war keine förmliche Bestattungsfeier. Garion und seine Freunde sammelten sich lediglich um den Sarkophag, um dem dahingeschiedenen Freund ein letztes Lebewohl zu sagen. Es staute sich soviel konzentrierte Kraft in der kleinen Grotte, daß Garion nicht mit Sicherheit hätte sagen können, wer die ersten Blumen erschuf. Ranken efeuartiger Kletterpflanzen schlangen sich plötzlich die Wände empor, doch im Gegensatz zu Efeu trugen sie duftende weiße Blüten. Im nächsten Augenblick zog sich ein Teppich aus üppigem, saftig grünem Moos über den Boden. Blumen in Hülle und Fülle bedeckten den Sarkophag, und dann trat Cyradis vor und legte die schlichte weiße Rose, die Poledra für sie gemacht hatte, auf die Brust des schlummernden Hünen. Sie küßte seine kalte Stirn und seufzte. »Allzu bald werden die Blumen welken und sterben.« »Nein, Cyradis, sie werden frisch und schön bleiben, bis zum Ende aller Tage«, versicherte ihr Eriond.
    »Ich danke Euch, Gott der Angarakaner«, sagte sie getröstet.
    Durnik und Beldin hatten sich in eine Ecke nahe des Beckens zurückgezogen und besprachen sich. Dann blickten sie beide hoch, konzentrierten sich kurz und deckten die Grotte mit einem schimmernden Quarzdach, das die Sonnenstrahlen in die Regenbogenfarben brach.
    »Es ist Zeit zu gehen, Cyradis«, sagte Polgara zu dem schlanken Mädchen. »Wir haben alles getan, was wir konnten.« Dann nahmen sie und ihre Mutter die immer noch weinende Seherin an den Armen und führten sie behutsam durch den Gang.
    Die anderen folgten, nur Durnik blieb noch kurz am offenen Sarkophag stehen und legte eine Hand auf Toths leblose Schulter. Schließlich streckte er die andere aus und nahm Toths Angelrute aus der Luft. Er legte sie sorgfältig neben den toten Freund und berührte ein letztes Mal die gefalteten Hände des Hünen, dann drehte er sich um und ging.
    Als sie wieder im Freien waren, vermauerten Beldin und der Schmied den Gang mit weiterem Quarz.
    »Das war ein guter Einfall«, bemerkte Silk traurig und deutete auf das Abbild über dem Portal. »Wer von euch hat daran gedacht?« Garion drehte sich um. Toraks Gesicht war verschwunden, an seiner Stelle lächelte nun Erionds steinernes Antlitz gütig herab. »Ich bin

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