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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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kapieren.«
    James schnaubte, dann blickte er wieder seinen Neffen an und nickte schließlich in Kelseys Richtung. »Derek, bring sie hier weg – zurück in die Stadt, wenn du willst.
    Tony und ich kümmern uns um diesen Abschaum.«
    Derek zögerte und sah hinunter auf Ashford. »Er hat noch nicht genug gelitten.«
    »Genug? Glaub mir, mein Junge, er hat noch nicht einmal angefangen zu leiden.«
    Derek starrte seinen Onkel eine Weile an, dann nickte er befriedigt. Was auch immer sich James für den Mann ausgedacht hatte, es würde nicht im geringsten angenehm sein.
    Sanft hob er Kelsey hoch und trug sie aus dem Zimmer den Gang entlang. Sie hatte die Arme so fest um seinen Hals geschlungen, daß es ihm fast die Luft abschnürte.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, daß du gekommen bist – daß du mich gefunden hast«, flüsterte sie.
    »Wie?«
    »Die Männer meines Onkels sind ihm gefolgt.«
    »Die beiden haben Spaziergänger erwähnt«, sagte sie, als sie die Treppe hochstiegen. »Der Verwalter hat sie im Stall eingesperrt. Einer könnte tot sein. Waren das die Männer deines Onkels?«
    »Einer von ihnen, ja. Der andere war dein Kutscher.
    Aber sie leben beide. Der Bedienstete von James kam, um Bescheid zu sagen, daß Ashford dich entführt hat.
    Und sie waren Ashford schon früher einmal bis hierher gefolgt, deshalb wußten wir, daß wir hier nach ihm suchen mußten.«
    Er erwähnte nicht, daß er Angst gehabt hatte, sie kämen zu spät. Und sie erwähnte nicht, daß sie durch die Hölle gegangen war, um ihre »Bestrafung« hinauszuzögern.
    Sie umschlang seinen Hals fester. »Da unten sind noch andere Frauen eingesperrt. Er hält sie hier gefangen.
    Wir müssen sie befreien.«
    »Das werden wir.«
    »Er ist wirklich krank, Derek. Er hat den Besitzer von diesem Haus umgebracht, den, der mich versteigert hat.«
    »Hat er es zugegeben?«
    »Ja. Er hat auch seine eigene Mutter getötet, und Gott weiß, wen sonst noch.« Sie zitterte wieder.
    »Denk nicht mehr darüber nach. Du wirst ihn nie mehr wiedersehen, das verspreche ich dir.«
    Viel später kamen auch Anthony und James nach oben.
    Sie waren immer noch entsetzt von dem, was sie unten im Keller gesehen hatten. James hatte von Anfang an gehofft, eins von Ashfords Opfern zu finden und hatte deshalb Männer losgeschickt, die schon die ganze Woche über alle Hafenkneipen und Bordelle durchkämmt hatten. Auf ein solches Ergebnis der Suche hatte er allerdings nicht gehofft – vier Frauen, die so zu Tode erschreckt
    und
    gequält
    waren,
    daß
    man
    bezweifeln
    mußte, ob sie sich jemals wieder erholen würden.
    Erstaunlicherweise waren sie jedoch in besserer Verfas-sung, als zu erwarten war – abgesehen von ihren Narben. Offene Wunden waren behandelt worden, bevor er sie erneut ausgepeitscht hatte. Man hatte ihnen genug zu essen gegeben. Ihre Zellen waren zwar nicht warm, aber sie waren auch nicht übermäßig kalt, und deshalb hatten sie wahrscheinlich auch keine Krankheiten bekommen. Der Gestank, in dem sie gelebt hatten und an den sie gewöhnt waren, kam von dem Blut, das einfach unter die Bodendielen gespült worden war, und von den Eimern für ihre Exkremente, die nur selten geleert wurden.
    Nur eine der Frauen, eine hübsche junge Blondine, hatte noch frische Wunden, und sie war auch am ver-
    ängstigsten. Die anderen waren zwar von der Taille ab-wärts mit Striemen bedeckt, aber die waren ausgeheilt, und sie hatten auch weniger Angst, da Ashford sie schon lange nicht mehr besucht hatte. Und was der Verwalter mit ihnen machte, war nichts, was sie nicht schon früher erfahren hatten.
    Es hätte sehr viel schlimmer sein können, ihr Verstand hätte genauso gelitten haben können wie ihre Körper, wenn sie nicht schon an die Brutalität von Männern ge-wöhnt gewesen wären, bevor Ashford sie gefunden –
    und sich ihre Einwilligungen erkauft hatte. Voll beklei-det würde von ihren Qualen hier nichts mehr zu sehen sein. Gegenwärtig bliebe es nur in ihrer Erinnerung.
    Nie mehr würden sie es vergessen können.
    Doch James gab ihnen Gelegenheit, Vergeltung zu üben.
    Anthony hatte aus dem Zimmer im Obergeschoß Kleider für die Frauen geholt, alte zwar, aber für jetzt er-füllten sie ihren Zweck. Doch hatten sie es abgelehnt, sie zu tragen – vorläufig.
    Die älteste von ihnen erklärte es ihm. »Er hat sich immer ausgezogen, bevor er zu peitschen anfing. Das Blut ... wissen Sie.«
    Eine ausgezeichnete Überlegung, da James und Anthony Lord Ashford auf

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