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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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vielleicht kommt er nicht durch. Sie brauchen beide sofort einen Arzt.«
    »Bring sie zurück in die Stadt, Artie, und hol einen Arzt«, befahl James. »Wir kommen bald nach.«
    »Ich fand auch, er sah ein bißchen wie ein Wildschwein aus«, bemerkte Anthony, als Artie gegangen war, und blickte den bewußtlosen Mann an, der immer noch auf dem Fußboden lag.
    »Was er auch sein mag, er hat auf jeden Fall die schlechte Angewohnheit, Leute umzubringen, die das Grundstück
    betreten«,
    sagte
    James
    voller
    Abscheu.
    »Ich habe so ein Gefühl, als ob er das mit Derek und mir auch vorgehabt hat.«
    »Ach, und auf wessen Befehl?«
    »Ashford war hier, verdammt noch mal, sonst wäre Henry nicht da«, warf Derek ein.
    »Ja, aber jetzt ist er nicht mehr hier. Er muß das Mädchen
    irgendwo
    anders
    hingebracht
    haben,
    als
    Henry auftauchte.«
    Anthony stieß den Verwalter mit der Stiefelspitze an.
    »Ich wette, der weiß wohin.«
    »Ich neige dazu, dir zuzustimmen«, sagte James. »Wenn Ashford einen von seinen Dienstboten ins Vertrauen gezogen hat, dann wohl diesen hier. Sollen wir ihn auf-wecken?«
    »Ich hole Wasser«, erklärte Anthony und verschwand durch die Halle.
    Derek war zu ungeduldig, um auf ihn zu warten. Er zog den Mann halb hoch, schüttelte ihn und schlug ihm ins Gesicht.
    »Langsam, Junge«, warnte ihn James. »In ein paar Minuten haben wir ihn so weit, daß er redet.«
    Derek ließ den Mann wieder zu Boden fallen und sah James verzweifelt an. »Es bringt mich um, Onkel James, daß er Kelsey jetzt schon so lange in seiner Gewalt hat; er könnte . .«
    »Denk nicht darüber nach. Wir wissen ja gar nichts, bevor wir sie nicht gefunden haben, und ich verspreche dir, wir werden sie finden.«
    Anthony kam zurück und goß dem Verwalter einen Eimer Wasser über den Kopf. Der Mann kam spuckend und hustend zu sich. Offenbar wußte er sofort wieder, was passiert war, denn er blickte James finster an.
    James schenkte ihm ein besonders gemeines Lächeln.
    »Ach, wir sind wieder wach? Nun paß gut auf, mein lie-berjunge, weil ich dir das nur einmal erkläre. Ich werde dich jetzt fragen, wo Lord Ashford ist, und wenn mir deine Antwort nicht gefällt, schieße ich dir eine Kugel in den Knöchel. Sie wird dir natürlich die Knochen zerschmettern, weil sie an dieser Stelle besonders dünn sind, aber was bedeutet das schon bei einer solchen Mißgeburt wie dir? Und dann werde ich dir dieselbe Frage noch einmal stellen. Und wenn mir die Antwort immer noch nicht gefällt, werde ich dir eine Kugel in die Kniescheibe jagen. Das wird eine sehr viel tiefere Wunde geben. Und dann gehen wir zu deinen Händen und den anderen Körperteilen über, deren Verlust dir bestimmt nicht viel ausmachen wird.
    Hab ich mich klar ausgedrückt? Muß ich noch mehr erklären?«
    Der Mann nickte und schüttelte fast zur gleichen Zeit den Kopf. James hockte sich nieder und richtete den Lauf seiner Pistole genau auf den Knöchel des Mannes.
    »Nun, wo ist Lord Ashford?«
    »Er ist unten.«
    »Hier?«
    Anthony zischte mißbilligend. »Verdammt, ich habe nicht geglaubt, daß er lügt, wirklich nicht.«
    »Ich habe nicht gelogen«, stieß der Mann hervor.
    »Ich bin unten gewesen. Da ist nur ein Keller«, sagte Anthony. »Und es gibt nur einen einzigen Ausgang, nämlich die Tür, durch die man auch hereinkommt.«
    »Nein, da gibt’s noch eine andere Treppe, ich sag’s Ihnen. Wenn die Tür auf ist, sieht man sie. Wenn sie zu ist, kann man nur die Wandregale sehen. Sie ist immer zu, wenn er unten ist.«
    »Zeig sie uns«, sagte James und zog den Mann auf die Füße, um ihn durch die Halle zu schubsen.
    Was dann geschah, ging zu schnell, als daß sie es hätten verhindern können. Der Verwalter versuchte, vor ihnen die Kellertreppe herunterzulaufen, vielleicht, um hinter die andere Tür gelangen und sie verriegeln zu können.
    Aber da Anthony einen ganzen Schwall Wasser auf ihn gegossen hatte, waren seine Schuhe so naß, daß er ausrutschte und die Kellertreppe hinunterstürzte.
    Anthony lief nach unten, fühlte dem Mann den Puls und blickte dann seinen Bruder an. »Scheint sich den Hals gebrochen zu haben.«
    »Verdammt«, sagte James. Jetzt müssen wir die Tür alleine finden. Schaut euch um. Sucht nach Geheimöffnungen, Rissen in der Wand oder Holzlatten, die den Türrahmen verdecken. Wenn wir sie nicht gleich finden –
    zum Teufel, dann müssen wir eben die Wände einreißen.«

42
    Kelsey hatte alles Erdenkliche versucht, immer im Hinblick darauf,

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