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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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demselben Bett festgeschnallt hatten, auf dem Kelsey vorhin gelegen hatte. Dann brachten sie ihn zu Besinnung. Und ließen die Frauen allein mit ihm.
    »Sie bringen ihn vielleicht um«, meinte Anthony, als sie die Kellertür hinter sich schlossen, damit man seine Schreie nicht hören konnte.
    James nickte. »Dann geben wir ihm ein schönes Be-gräbnis.«
    Anthony kicherte. »Glaubst du nicht, daß sie es tun?«
    »Ich glaube, sie möchten ihm gerne zurückzahlen, was er ihnen angetan hat, und das, mein lieber Junge, hat der Kerl verdient. Er wird wahrscheinlich reif für Bedlam sein, wenn sie mit ihm fertig sind. Wenn nicht, werde ich mich selbst noch einmal seiner annehmen müssen, schon um Derek von einem Mord abzuhalten.«
    »Hmmm, ich stimme dir zu, der Bursche ist zu jung, um jemanden umzubringen. Ich möchte nicht, daß jemand sagt, er schlüge seinem Onkel nach.«
    »Du sagst es, Bruder.«

43
    Nach ihren schrecklichen Erlebnissen bei Lord Ashford hatte Kelsey fast vergessen, daß Tante Elizabeth und ihre Schwester in der Stadt waren und sie am nächsten Morgen erwarteten. Sie schickte eine Entschuldigung und verschob ihren Besuch um ein paar Tage.
    Dieser
    Besuch
    würde
    äußerst
    anstrengend
    werden.
    Konnte sie weiter lügen und sogar neue Unwahrheiten erfinden?
    Andererseits
    vermißte
    sie
    die
    beiden
    so
    schrecklich. Doch nach den Erlebnissen, die sie gerade hinter sich hatte, konnte sie im Moment keine neue Aufregung ertragen. Zudem wich Derek nicht von ihrer Seite, und es würde schwierig werden, Verwandte zu besuchen, von denen er nichts wußte.
    Es dauerte fast eine ganze Woche und bedurfte all ihrer Überredungskunst, bis er endlich in seiner Wach-samkeit nachließ und wieder seinen alltäglichen Beschäftigungen nachging. Und selbst dann hörte er nicht auf, sie zu behüten und sie beinahe wie eine Schwer-kranke zu behandeln, bis sie sich einverstanden er-klärte, über den Vorfall zu sprechen. Wahrscheinlich dachte er, sie würde nie darüber hinwegkommen, wenn sie nicht offen darüber reden konnte.
    Das mochte auch seine Berechtigung haben, denn anfangs war es nicht leicht, ihm alles zu erzählen, was ihr an diesem Tag widerfahren war. Es wurde jedoch mit jedem Wort leichter, und hinterher fühlte sie sich tatsächlich besser. Und auch er konnte Einzelheiten dazu beitragen, die sie nicht gewußt hatte.
    So hatte sie nicht gewußt, daß sich der Verwalter den Hals gebrochen hatte. Als sie an seiner Leiche im Keller vorbeigekommen waren, hatte Derek ihr die Sicht ver-deckt.
    Bei dem anderen Mann, der zusammengeschlagen und mit Henry im Stall eingesperrt worden war, handelte es sich um ihren Kutscher, wie sie jetzt erfuhr. Er würde wieder gesund werden. Weil er versucht hatte, ihr zu helfen, hatte Derek seinen Lohn beträchtlich erhöht.
    Der Mann würde Kelsey wahrscheinlich ein Leben lang ergeben dienen.
    Den armen Frauen hatten Dereks Onkel genug Geld gegeben, damit sie nicht wieder ihrer früheren Beschäftigung
    nachgehen
    mußten.
    Sie
    brauchten
    überhaupt
    nicht mehr zu arbeiten, wenn sie nicht wollten. Das hätten die Malory-Brüder nicht zu tun brauchen, und es war wirklich sehr großzügig von ihnen.
    Es überraschte sie nicht im geringsten, als sie erfuhr, daß Lord Ashford völlig wahnsinnig geworden war; schließlich war er schon zuvor nahe daran gewesen. Es überraschte sie jedoch, wie es dazu gekommen war.
    »Man hat ihn nach Bedlam gebracht, und er wird wahrscheinlich nie wieder herauskommen, da er jetzt völlig den Verstand verloren hat«, hatte Derek ihr ein paar Tage später erzählt. »Mein Onkel James hat diese Frauen auf ihn losgelassen, weißt du, und sie haben ihm heimgezahlt, was er ihnen angetan hat – und noch ein bißchen mehr.«
    Kelsey erwähnte nicht, daß sie ihn wahrscheinlich zum Eunuchen gemacht hätte, wenn sie eine dieser Frauen gewesen wäre, und Derek erzählte ihr nicht, daß eine der Frauen dasselbe gedacht hatte.
    Und dann kam der Morgen, an dem sie den Besuch bei ihrer Tante und ihrer Schwester nicht länger aufschieben konnte. Tatsächlich war es gefühlsmäßig so anstrengend, wie sie vermutet hatte. Am schwersten war es, Derek nicht zu erwähnen. Erstaunlicherweise wollte ihr der Name ständig über die Lippen kommen, und sie mußte sich jedesmal auf die Zunge beißen.
    Zwar überstand sie den Besuch ohne größeres Mißgeschick, kam jedoch deprimiert nach Hause und blieb es auch den ganzen Tag über. Und unglücklicherweise bat Derek sie an

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