Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
Vom Netzwerk:
dachte schon, du wärst einfach so in die Sache hineingeschlittert.
    Aber wenn das so ist, dann hast du mein tiefstes Mitgefühl.«
    »Fahr doch zur Hölle!« knurrte James und ging wieder auf Anthony los.
    Roslynn war schon zur Stelle und packte ihren Mann beim Arm. »Du weißt auch nie, wann du aufhören mußt«, schnauzte sie und schleppte ihn zur Tür.
    »Ich habe doch kaum angefangen«, protestierte er, doch ein Blick zu James genügte, und er lenkte ein. »Du hast recht, mein Liebling, wie immer. Ach, übrigens, hast du nicht Jason gesagt, daß wir ihm einen Besuch abstatten wollen, solange er in der Stadt ist? Hab mich selten so gefreut, ihn zu sehen und bin schon sehr gespannt, was er zu den Neuigkeiten sagen wird.«
    Anthony war kaum durch die Tür, als diese hinter ihm krachend ins Schloß fiel. Die Salve von Flüchen und Verwünschungen, die ihm hinterhergeschickt wurde, löste prompt einen neuen Lachanfall aus.
    Roslynn bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Das hättest du wirklich nicht tun dürfen.«
    »Ich weiß«, grinste er breit.
    »Das wird er dir nie verzeihen.«
    »Ich weiß«, und sein Grinsen wurde noch breiter. Sie schnalzte mit der Zunge. »Es tut dir auch kein bißchen leid, stimmt's?«
    »Nicht im geringsten«, schmunzelte er. »Ach verdammt, ich habe ja ganz vergessen, ihm zu gratulieren!«
    »Wage es bloß nicht!« zischte sie zornig. »Mir wäre es ganz recht, wenn du deinen Kopf nicht unterm Arm tragen müßtest.«
    In einem plötzlichen Meinungsumschwung drängte er sie mitten in der Halle in die nächste Ecke. »Tatsächlich?«
    »Anthony, untersteh dich!« lachte sie und entwand sich halbherzig seinen drängenden Lippen. »Du bist ein unverbesserliches Scheusal.«
    »Ich bin verliebt«, flüsterte er heiser und nagte zärtlich an ihrem Ohrläppchen. »Verliebte Männer sind immer unverbesserlich.«
    »Wenn das so ist«, keuchte sie und gab sich geschlagen,
    »unser Zimmer ist gleich da vorne ...«
    41. Kapitel
    »Donnerwetter«, rief Anthony erstaunt aus, als James und Georgina am nächsten Morgen das Frühstückszimmer betra-ten. »Du hast dir ja dort ein echtes Prachtexemplar geangelt, das ist mir gestern gar nicht aufgefallen, James.«
    »Selbst schuld, du mußtest mich ja die ganze Zeit auf die Schippe nehmen«, kam James' Antwort. »Aber fang bloß nicht wieder damit an, Kleiner. Kannst froh sein, daß ich, nachdem du endlich die Kurve gekratzt hast, doch noch eine höchst angenehme Nacht verbracht habe.«
    Georgina fühlte, wie ihr die Röte in die Wangen schoß und hätte ihm dafür am liebsten gegen das Schienbein getreten.
    Anthony, dem die gleiche Behandlung gebührt hätte, blieb ebenso verschont, denn daß er mit diesem Prachtexemplar sie gemeint haben könnte, kam ihr gar nicht in den Sinn.
    Und da sie ebenfalls eine sehr befriedigende Nacht verbracht hatte, war sie bester Stimmung, sah zudem hinreißend aus in dem geborgten dunkel violetten Samtkleid und überging die Bemerkungen der beiden ausnahmsweise kommentarlos.
    Anthony verschlang sie nahezu mit seinen Blicken, bis seine Gemahlin sich schließlich bemüßigt fühlte, dem mit einem Fußtritt unter dem Tisch ein Ende zu bereiten. Er zuckte kurz zusammen, starrte jedoch unverdrossen weiter und ließ sich auch durch James' finstere Miene nicht davon abbringen.
    Schließlich dachte er laut: »Wo zum Teufel habe ich dich schon einmal gesehen, George? Du kommst mir so verflucht bekannt vor.«
    »Ich heiße nicht George«, verbesserte sie ihn und nahm Platz. »Mein Name ist Georgina, oder Georgie, wie mich meine Freunde und Verwandten nennen, aber das kann sich James offenbar nicht merken.«
    »War das wieder eine Anspielung auf mein Alter?« fragte James und hob vielsagend eine Braue.
    Mit einem zuckersüßen Lächeln konterte sie: »Wenn der Schuh paßt?«
    »Wenn ich deinem Gedächtnis ein wenig nachhelfen darf, meine Liebe, habe ich dir diesen Schuh das letzte Mal angezogen.«
    »Und er war wunderbar, wie du dich vielleicht ebenfalls erinnern möchtest«, gab sie schlagfertig zurück.
    Anthony hatte ihr Gebärdenspiel mit höchstem Interesse verfolgt, während er auf eine Gelegenheit wartete, seine Frage nochmals zu stellen. In einem Anflug von Taktgefühl ließ er es dann doch lieber bleiben, als er James' Augen bemerkte, in denen plötzlich ein Feuer aufloderte, das eher in Richtung Leidenschaft ging. Und das alles wegen einem Schuh, den sie sich gegenseitig anzogen?
    »Ist das ein privater Scherz«,

Weitere Kostenlose Bücher