Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
Vom Netzwerk:
wollen dich wieder zurückholen.«
    Jetzt konnte sie die Frage, die sie schon so lange wegge-drängt hatte, endlich loswerden. »Ist es etwa nicht deine Absicht, mich wieder nach Hause zu schicken?«
    Gespannt hielt sie die Luft an und erwartete seine Antwort.
    »Wie kommst du auf diese verrückte Idee? Hab ich das jemals gesagt?« brummte er, als wäre ihre Frage vollkommen an den Haaren herbeigezogen.
    »Das war gar nicht nötig. Schließlich hast du dich bei unserer Hochzeit nicht gerade als begeisterter Bräutigam erwiesen.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, bist du doch einfach ohne Abschiedsgruß abgehauen, George.«
    Überrascht starrte sie James an. Wie kam er jetzt, nach so langer Zeit, auf dieses Thema, das gar nichts mit ihrer Familie zu tun hatte? »Abgehauen? Ich bin nach Hause gefahren, James. Deshalb war ich doch in erster Linie auf deinem Schiff - ich war auf der Heimreise.«
    »Und ohne mir ein Sterbenswörtchen zu sagen!«
    »Das war doch nicht meine Schuld. Ich hätte es dir schon gesagt, aber die Triton hatte ja schon Segel gesetzt, als Drew mit seiner Schimpfkanonade endlich fertig war. Hätte ich vielleicht über Bord springen sollen, um dir Lebewohl zu sagen?«
    »Du hättest erst gar nicht von Bord gehen dürfen.«
    »Das ist doch absolut lächerlich! Es ist doch nie auch nur ein Wort von deiner Seite gefallen, geschweige denn der kleinste Hinweis darauf, daß du unsere Beziehung in irgendeiner Form fortsetzen wolltest. Ich kann doch nicht Gedanken lesen. Hattest du etwa ernsthafte Absichten mit mir?«
    »Ich wollte dich immerhin fragen, ob du meine ...« Beim Anblick ihrer zusammengekniffenen Augenbrauen blieb ihm das nächste Wort im Halse stecken. »Komm, schau nicht so beleidigt aus der Wäsche«, herrschte er sie statt dessen an.
    »Bin ich gar nicht«, erklärte sie bockig, und nun wußte er, daß sie sehr wohl gekränkt war. »Außerdem wäre meine Antwort ein klares Nein gewesen.«
    »Dann bin ich ja heilfroh, daß ich dich gar nicht erst gefragt habe«, knurrte er zurück und ging zur Tür.
    »Komm ja nicht auf die Idee, dich zu verdrücken«, rief sie ihm hinterher. »Noch hast du meine Frage nicht beantwortet.«
    »Habe ich nicht?« fuhr er herum, eine Braue drohend erhoben. Vorbei war es mit seiner Beherrschung, und was jetzt kommen würde, das kannte sie nur zu gut. »Es genügt zu sagen, daß du meine Frau bist, und als solche wirst du nirgendwohin gehen.«
    Das brachte das Faß zum Überlaufen. »Aha, gibst du nun endlich zu, daß ich deine Frau bin? Nur weil meine Brüder auf der Matte stehen? Das ist wohl Teil deiner Rache, wie?«
    »Denk doch was du willst, deine verdammten Brüder können von mir aus im Hafen verrotten. Sie werden dich nicht finden, und du wirst auf keinen Fall zu ihnen gehen. Ende der Diskussion, meine Liebe«, damit polterte er aus dem Schlafzimmer.
    Dreimal noch knallte Georgina die Tür zu, in der Hoffnung, ihr aufgebrachter Ehegatte würde noch einmal zu-rückkommen, um ihre Auseinandersetzung zu einem an-ständigen Ende zu führen. Was war er doch für ein aufgeblasener Dreckskerl, aber sie würde schon mit ihm fertig werden.
    »Hast du ihr schon gesagt, daß du sie liebst?«
    Langsam ließ James seine Karten sinken und griff nach seinem Glas. Seine Brauen hoben sich irritiert über diese Frage, die rein gar nichts mit dem vorangegangenen Gespräch zu tun hatte. Sein Blick wanderte von George Amherst, der links von ihm saß und angestrengt in sein Blatt starrte, als sehe er die Karten zum ersten Mal, weiter zu Connie, der versuchte, ein nichtssagendes Gesicht zu machen, und blieb schließlich an Anthony hängen, der diese explosive Frage in die Runde geworfen hatte.
    »Du sprichst doch nicht zufällig mit mir, alter Junge?«
    »Mit wem denn sonst?« grinste Anthony breit.
    »Darüber brütest du also den ganzen Abend? Kein Wunder, daß du ständig verlierst.«
    Anthony griff ebenfalls nach seinem Drink und ließ den goldgelben Inhalt gelangweilt im Glas kreisen, ohne James eines Blickes zu würdigen. »Genauer gesagt frage ich mich das schon seit heute morgen, als ich diesen Lärm aus eurem Zimmer gehört habe, und du später am Nachmittag deine kleine Frau dabei ertappt hast, wie sie sich heimlich davon-schleichen wollte, und du sie dann ziemlich barsch auf ihr Zimmer zurückgeschickt hast. Das alles war doch Grund genug, sich Gedanken zu machen, meinst du nicht?«
    »Sie hat sich auch nicht mehr herausgewagt, stimmt's«
    »Allerdings. Sie ist nicht

Weitere Kostenlose Bücher