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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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miterle-ben, daß auch bei den Malorys Blut dicker zu sein schien als Wasser. Anthony und James hatten sich gerade noch in der Wolle, da erschien Nicholas Eden, Vicomte von Monthieth, auf der Bildfläche, und augenblicklich gingen ihm die beiden mit vereinten Kräften an den Kragen.
    »Du kommst spät, Eden«, begrüßte ihn Anthony mit kühler Herablassung. »Insgeheim hatte ich schon gehofft, du hättest meine Adresse vergessen.«
    »Pech gehabt, alter Knabe. Meine Frau hat leider ein perfektes Gedächtnis«, erwiderte Nicholas mit einem dünnem Lächeln. »Du glaubst doch wohl nicht, daß ich mich gerne hier blicken lasse?«
    »Das würde ich an deiner Stelle aber diskret überspielen, mein lieber Freund. Deine Gemahlin sieht es nicht gerne, wenn du ihre lieben Onkel provozierst.«
    »Ich und provozieren?« versuchte er mühsam seinen Zorn zu unterdrücken.
    Verstohlen riskierte er einen Blick auf Regina, die gerade mit Charlotte und Amy in eine Unterhaltung vertieft war, und als sie ihm bedeutete, daß sie gleich zu ihm kommen würde, veränderte sich sein Mienenspiel schlagartig. Er winkte ihr fröhlich zu und schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln. Georgina ließ sich nicht anmerken, daß sie genau wußte, warum diese drei Männer sich nicht riechen konnten, und daß dies schon länger als ein Jahr so ging, fand sie höchst lächerlich. Nach dieser zärtlichen Geste ergriff sie insgeheim schon Partei für Nicholas - bis dieser sich wieder den dreien zuwandte und James genauer ins Auge faßte.
    »So früh schon zurück? Und ich hatte gehofft, daß dich irgendwann einmal das Meer verschluckt.«
    James schmunzelte nur überlegen. »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Hatte wertvolle Ladung an Bord und war extrem vorsichtig. Und wie ist es dir ergangen? Hast du in letzter Zeit wieder auf dem Sofa nächtigen müssen?«
    »Seit deiner Abreise nicht mehr, du verdammter Schweinehund. Aber ich nehme an, das wird sich wieder ändern«, brummte er mit finsterer Miene.
    »Das kommt drauf an, mein lieber Freund«, erwiderte James und schenkte ihm ein teuflisches Grinsen. »In einer guten Sache sind wir immer gerne bereit zu helfen.«
    »Danke, zu freundlich, Malory«, raunte Nicholas und ließ seine bernsteinfarbenen Augen zu Georgina schweifen, die neben James stand, der lässig seinen Arm um ihre Schulter gelegt hatte. »Und wen haben wir hier, falls du die überflüssige Frage entschuldigen möchtest?«
    Bei der versteckten Anspielung, die sie wieder einmal zur Geliebten degradierte, sträubte sich Georgina das Fell. Doch noch bevor sie oder James zu einer passenden Antwort ansetzen konnten, kam ihr, zum Erstaunen aller, ausgerechnet Anthony zu Hilfe.
    »Spar dir deine schmierigen Bemerkungen, Eden«, entgegnete Anthony gefährlich ruhig. »Die junge Lady, die du durch den Dreck ziehen willst, ist meine Schwägerin.«
    »Verzeihung«, nickte er zu Georgina und versuchte geflissentlich, ein möglichst zerknirschtes Gesicht zu machen.
    Doch dann musterte er Anthony eindringlich und das vertraute Mißtrauen glomm in ihm auf: Hatte der ihn etwa wieder auf den Arm genommen? »Ich dachte deine Frau hat keine Schwester?«
    »Hat sie auch nicht.«
    »Wie kann sie dann ...?« Und seine wunderschönen Bern-steinaugen richteten sich skeptisch auf James. »Oh, gütiger Gott, soll das etwa heißen, daß du dich verheiratet hast?! Du mußt doch bis ans Ende der Welt gesegelt sein, um eine zu finden, die dein schmutziger Ruf nicht abgeschreckt hat?«
    Dann wandte er sich an George. »Haben Sie gewußt, daß sie sich einen miesen Piraten zum Manne auserkoren haben?«
    »Das wurde vor der Hochzeit kurz erwähnt, wenn ich nicht irre«, erklärte sie ungerührt.
    »Und wußten Sie auch, daß er nachtragend ist wie ein Ele-fant?«
    »Allmählich weiß ich auch, warum«, konterte sie und erntete johlendes Gelächter von James und Anthony.
    Nicholas setzte ein fieses Grinsen auf. »Sehr gut, meine Liebe. Aber wußten Sie auch, daß er ein gemeiner Schürzenjäger und ...?«
    James unterbrach ihn an diesem Punkt mit einem sanften Grollen: »Mach weiter so, Kleiner, und du zwingst mich ...«
    »Er zwingt dich?« meinte Regina, die dazugekommen war und sich bei ihrem Mann untergehakt hatte. »Du hast es ihm doch nicht etwa erzählt, Onkel James? Ich hätte meine Hand dafür ins Feuer gelegt, daß Nicholas der letzte sein, der von deinem kleinen Mißgeschick wissen sollte. Mit ihm wolltest du doch niemals etwas gemein haben, und daß ihr

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