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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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hartnäckiges Kind bedenkt. »Charles war einundzwanzig, als er Miriam das erste Mal besucht hat. Sie war achtzehn und ich, mein Liebes, erst vierzehn. Mich hat er gar nicht erst bemerkt. Er war rasend in sie verliebt - und ich in ihn. Vierzehn ist ein Alter, in dem man sich beeindrucken läßt, verstehst du, und Charles hat so gut ausge-sehen und war so freundlich. Aber sie haben noch im selben Jahr geheiratet.«
    »Und das war Pech für alle Beteiligten«, meinte er leise.
    »Für alle.«
    Aber sie schüttelte den Kopf. »In diesen ersten Jahren ihrer Ehe hat sie ihn geliebt, Nicky. Sie waren sehr glücklich miteinander. Und du mußt eins verstehen. Er hat nie aufgehört, sie zu lieben, ganz gleich, wie schwierig sie mit der Zeit auch geworden ist. In dem Punkt hat sich Miriam getäuscht. Die Edens geben ganz vorzügliche Ehemänner ab, denn sie lieben nur einmal. Aber Charles wollte unbedingt einen Sohn haben, und Miriam hatte nur Fehlgeburten, drei in ebenso vielen Jahren. Das hat die Beziehung furchtbar belastet. Sie fürchtete eine neue Schwangerschaft, und daher fing sie an, seine Aufmerksamkeiten zu-rückzuweisen. Ihre Angst brachte sie gegen Charles auf.
    Ihre Liebe hielt dieser Belastung nicht stand. Aber er hat sie geliebt.«
    »Du hast damals hier gelebt?«
    »Ja, du bist hier gezeugt worden.« Sie senkte die Lider und fühlte sich selbst jetzt noch schuldig, weil sie ihre Schwester betrogen hatte. »Ich war siebzehn Jahre alt, und ich habe Charles geliebt. Sie hatten an jenem Tag einen entsetzlichen Streit, weil sie ihn nicht in ihr Bett lassen wollte. Als der Abend kam, war er betrunken, und es ist einfach - passiert. Nicky, ich bin noch nicht einmal sicher, ob er wußte, was er tat, aber ich wußte es. Hinterher haben wir es beide bereut und uns gelobt, daß Miriam niemals etwas davon erfahren sollte. Ich bin wieder nach Hause gegangen, zu meinen Eltern, und Charles hat sich ganz seiner Frau gewidmet.« Sie seufzte. »Miriam wäre mit der Zeit über ihre Ängste vor einer Schwangerschaft hinweg-gekommen. Sie hätten wieder glücklich werden können.«
    »Aber dann wurde ich geboren?«
    »Ja. Als ich merkte, daß ich ein Kind erwartete, wurde ich hysterisch. Ein einziger Fehltritt, und ich war schwanger. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, mich um-zubringen. Meinen Eltern konnte ich es nicht sagen. Ich war krank vor Sorge. Schließlich suchte ich in meiner Verzweiflung Silverley auf und bat Charles, mein Problem zu lösen. Der Gute, er war ganz begeistert! Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben, aber es war so. Ich hatte nur an mich selbst gedacht, daran, daß ich mein Leben ruiniert hatte, aber Charles dachte zuallererst an dich. Das ließ mich erkennen, wie egoistisch es von mir war, dich loswerden zu wollen. Verzeih mir, Nicky, aber ich hielt das für den einzigen Ausweg. Ich war jung und in heller Panik, und Mädchen aus guten Familien bekommen keine unehelichen Kinder.«
    Er drückte sie an sich. »Natürlich Ellie, das verstehe ich doch.«
    »Charles wollte dich haben«, fuhr sie fort. »Er war bereit, seine Ehe kaputtzumachen, um dich zu bekommen.
    Er hätte sich vielleicht anders verhalten, wenn nicht Miriams drei Fehlgeburten gewesen wären. Er war nicht sicher, ob sie ihm je ein Kind gebären würde. Und da stand ich jetzt, im dritten Monat schwanger.«
    »Folglich hat Miriam es erfahren.« Soviel wußte er bereits.
    »Natürlich war sie schockiert. Sie konnte nicht glauben, daß ihre eigene Schwester so etwas getan hatte. Wie sehr sie mich doch von jenem Tag an gehaßt hat! Und sie hat auch Charles gehaßt und es ihm nie verziehen. Schließlich haßte sie dann dich, das einzige unschuldige Wesen in diesem ganzen Durcheinander. Sie ist nie mehr die geworden, die sie vorher war, Nicky. Am meisten hat sie erbittert, daß ich Charles den Sohn schenken konnte, den er sich so sehr wünschte. Sie hatte das Gefühl, versagt zu haben, aber sie gab ihm und mir die Schuld daran, weil wir uns eingemischt hatten, ehe sie eine Gelegenheit bekam, es noch einmal zu versuchen. Ihre Erbitterung ist im Lauf der Jahre zu einem Ungetüm herangewachsen. Miriam war nicht immer so, wie sie jetzt ist. Ich bin wirklich schuld daran, denn ich hätte Charles in jener Nacht, in der du gezeugt wurdest, zurückhalten müssen, aber ich habe es nicht getan.«
    »Um Gottes willen, Ellie, du sagtest doch, daß sie ihn schon damals nicht mehr geliebt hat.«
    »Ich weiß, aber vielleicht hätte sie ihn wieder

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