Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
Vom Netzwerk:
gebraucht, um das zu begreifen. Nur der Gedanke, dass Danny der Ka-tastrophe vielleicht doch entronnen war, hat mich nach Roberts Tod am Leben gehalten. Doch nicht zu wissen, was mit ihr geschehen war, auch das war eine Qual.«
    »Miss Jane hätte mich ganz bestimmt zu dir zurückge-bracht, wenn sie nicht selbst gestorben wäre«, sagte Danny.
    »O ja, ich weiß. Sie war eine gute Frau. Daher fiel es mir auch so schwer, die Hoffnung nicht aufzugeben. Am Ende habe ich vermutet, dass ihr etwas zugestoßen sein musste, das sie daran gehindert hat, dich zurückzubringen. Und du warst noch zu klein, um allein nach Hause zu finden. Ich habe im Traum nicht daran gedacht, dass du das Gedächtnis verloren haben könntest.«
    »Seit ich Jeremy kennen gelernt habe, sind mir nach und nach wieder ein paar Dinge eingefallen. Ich habe mich an den Park erinnert, in dem ich gespielt hatte.
    Und an meinen Vornamen, auch wenn mir der nicht besonders gefiel.«
    Evelyn lachte. »Uns auch nicht. Roberts Mutter hat Danette geheißen; daher waren wir verpflichtet, dich so zu nennen. Aber selbst Robert war das egal; er war der Erste, der dich stattdessen Danny genannt hat.«
    Danny lächelte, fuhr jedoch zögernd fort: »Und den Mann, der in jener Nacht die Morde begangen hat, habe ich wiedererkannt, als er mich aufgespürt und erneut versucht hat, mich umzubringen.«
    Evelyn wurde blass. »Wann war das?«
    »Erst vor kurzer Zeit. Er ist allerdings bei dem Versuch selbst ums Leben gekommen; daher konnten wir nicht mehr in Erfahrung bringen, wer er war.«
    Evelyn seufzte. »Ich hatte immer den Verdacht, es wäre Roberts Cousin gewesen. Er war der Einzige, der von Roberts Tod profitiert hätte, und er hat Robert immer gehasst. Aber beweisen konnte ich ihm nie etwas, zumal er nicht einmal in London war, als die Morde geschahen.«
    »Der Mann heißt nicht zufällig Lord John Heddings, oder?«
    »John Heddings, doch, aber er ist kein Lord. Woher weißt du das? Du hast ihn doch nie kennen gelernt.
    Nach deiner Geburt hat er uns nie besucht, so sehr hasste er Robert, und wir haben seinen Namen nie erwähnt.
    Ich selbst bin ihm auch nur ein paar Mal begegnet, vor unserer Hochzeit. Wenn er in Roberts Nähe war, konnte man seine Feindseligkeit förmlich spüren. Er hat nie ein Hehl daraus gemacht.«
    Jeremy erklärte: »Er hat in einem prachtvollen Haus nicht weit von London gewohnt und sich als Lord ausgegeben. Offenbar hat niemand sich die Mühe gemacht, seine Herkunft zu überprüfen. Seit ein paar Jahren hat er sich als Glücksspieler und Juwelendieb betätigt und damit seinen feudalen Lebensstil finanziert.«
    »Und er hat auch versucht, mich umzubringen«, er-gänzte Danny. »Wir wollten ihn beim Stehlen ertappen, weil wir wussten, dass er ein Dieb war. Als er mich sah, hat er mich aber erkannt, oder vielmehr, er hat dich in mir erkannt und wusste daher, wer ich bin.
    Dann hat er den anderen Mann erwähnt und gesagt, ihm sei es wohl schon wieder nicht gelungen, mich zu beseitigen; er sei immer noch so unfähig wie vor fünfzehn Jahren. Also werde er die Sache eben selbst erledigen. Jeremy tauchte gerade noch rechtzeitig auf, um ihn daran zu hindern. Da wusste ich, dass er derjenige war, der schon damals den anderen Kerl beauftragt hat, mich umzubringen. Das konnten wir natürlich nicht beweisen, und uns war auch nicht klar, dass er ein Mo-tiv hatte.«
    »Mein Gott, also hatte ich doch Recht«, sagte Evelyn.
    »Jetzt zeige ich ihn an!«
    »Dafür müssen Sie sich hinten anstellen«, bemerkte James. »Die Kinder haben ihn schon wegen Diebstahls und versuchten Mordes ins Gefängnis gebracht.«
    »Dann sorge ich dafür, dass die Anklage auf Mord ge-
    ändert wird. Nun, da ich weiß, dass er jemanden dafür bezahlt hat, meinen Robert umzubringen, lasse ich ihn nicht mehr so einfach davonkommen.«
    »Seine Tage sind gezählt, glauben Sie mir, Lady Evelyn. Auch meine Familie hat inzwischen ein persönliches Interesse an der Sache, da Danny bald eine von uns sein wird.«
    »Ach, jetzt erinnern Sie mich schon wieder daran, dass ich sie bald verliere. Aber bis zur Hochzeit bleibt sie bei mir. Ich nehme an, Sie sind nicht bereit, die Hochzeit zu verschieben?«
    Jeremy stöhnte schon über ihre Bemerkung »bleibt sie bei mir«. Nun sagte er zu seiner zukünftigen Schwieger-mutter: »Vergessen Sie’s.«
    Evelyn schnalzte missbilligend mit der Zunge. Danny dagegen grinste ihn an, bevor sie ihrer Mutter erklärte:
    »Ich wollte selbst gerade ›Vergiss es‹

Weitere Kostenlose Bücher