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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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Percy behaupteten, er habe genau das getan; er müsse also zugeben, dass es vielleicht doch geschehen sei.
    Evelyn überraschte Danny damit, dass sie Dagger, Lucy und die Kinder holen ließ. Sie schickte drei Kutschen aus, um sie herzubringen, und sie ließ sie nicht wieder nach London zurückkehren. Sie hatte beschlossen, sich Dannys Herzenswunsch zu Eigen zu machen und selbst ein Waisenhaus zu finanzieren. Robert hatte ganz in der Nähe zwei Anwesen besessen, die nun Danny gehörten, und eines der beiden eignete sich ausgezeichnet dafür, dort Kinder aufzuziehen. Dagger würde die Leitung übernehmen, allerdings unter Evelyns Aufsicht.
    Dagger und Evelyn kamen zuerst überhaupt nicht gut miteinander zurecht. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, mit einer feinen Dame zusammenzuarbeiten. Sie nahm ihm übel, dass er ihre Tochter hatte großziehen dürfen.
    Zu Anfang gerieten sie einander häufig in die Haare, doch das legte sich, als sie sich endlich aneinander ge-wöhnt hatten und die letzten Einzelheiten besprachen.
    Auch Jeremys Dienstboten waren zur Hochzeit eingeladen; schließlich waren sie Dannys Freunde. Danny hatte beschlossen, Claire anzubieten, die Stelle zu wechseln, denn sie dachte sich, ihre Freundin würde vielleicht lieber mit Kindern arbeiten. Damit hatte sie Recht gehabt. Claire ergriff die Gelegenheit beim Schopf – und sie und Dagger verstanden sich auf Anhieb prächtig. Normalerweise brauchte Dagger Zeit, sich an jemanden zu gewöhnen, doch Claire war zu selbstbewusst geworden, um sich von ihm einschüchtern zu lassen.
    Dagger trug anlässlich der Hochzeit einen feinen Anzug, der ihn erstaunlich veränderte. Zur Feier des Tages hatte er sich rasiert und sah einfach blendend aus.
    Danny erinnerte sich wieder, warum er für sie so viele Jahre ihre »Familie« gewesen war. Sie hatte ihm längst verziehen, dass er sie hinausgeworfen hatte. Zu seiner großen Verwunderung hatte sie ihn sogar gebeten, sie den blumenbestreuten Gang hinunter zum Altar zu führen, um sie dem Bräutigam zu übergeben.
    Lucy, die ebenfalls schicke neue Kleider trug, heulte während der gesamten Zeremonie wie ein Schlosshund, ebenso wie Evelyn. Auch Danny vergoss unter ihrem wunderschönen Schleier ein paar Tränen, aber nur, weil sie vor Freude schier zerspringen wollte, als sie den Treue-schwur sprach, der sie an Jeremy Malory binden würde.
    Vielleicht hatte sie nicht den achtbaren Ehemann bekommen, den sie ursprünglich im Sinn gehabt hatte, doch da-für hatte sie sich einen geangelt, der viel mehr als achtbar war, den begehrtesten Mann von ganz London, und er ge-hörte ihr nun ganz allein.
    Jeremy hatte sie vor der Hochzeit nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er war zwar am Vorabend angereist, doch Danny war zeitig zu Bett geschickt worden und den ganzen Morgen damit beschäftigt gewesen, sich fertig zu machen. Als sie neben ihn vor den Altar trat, sah sie ihn zum ersten Mal seit einigen Wochen, und so war es kein Wunder, dass er ihr, nachdem sie zu Mann und Frau er-klärt worden waren, einen Kuss gab, der etwas länger ausfiel als üblich. Das Hüsteln mehrerer Hochzeitsgäste zeigte keinerlei Wirkung; erst als Jeremys Vater seinem Ältesten kräftig auf den Rücken schlug, um ihm zu gratulieren, endete der Kuss abrupt. Himmel, beinahe hätte James sie beide umgeworfen!
    Jedes einzelne Mitglied der Malory-Sippe war zur Hochzeit erschienen, sodass Danny auch diejenigen kennen lernte, denen sie noch nicht begegnet war. Sogar die Kinder, die durchgesetzt hatten, dass sie mitkom-men durften. Die Familie war wirklich noch viel größer, als Danny gedacht hatte, und sie gehörte nun dazu. Damit war ein weiterer ihrer Wünsche in Erfüllung gegangen, nämlich der nach einer großen Familie. Ja, mit ihrer Mutter und Jeremy waren all ihre Hoffnungen und Träume wahr geworden, bis auf eine Ausnahme. Diese sprach sie in der Nacht an, als sie mit Jeremy in dem riesigen Bett in ihrem Haus lag, dem Stammsitz ihres Vaters.
    Das Anwesen gehörte nun so lange ihr, bis sie einen Sohn hatte und dieser alt genug war, das Besitztum und den damit einhergehenden Titel eines Barons zu erben.
    Soeben hatten sie mehrere Stunden damit zugebracht, sich dafür zu entschädigen, dass sie einander so vermisst hatten. Die Bettlaken waren völlig zerwühlt. Danny ruhte an Jeremys Brust, und er hatte die Arme fest um sie geschlungen. Sie war noch kein bisschen müde, ebenso wenig wie er.
    »Wir müssen noch ein wenig lüften. Es ist etwas muf-fig hier«, sagte

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