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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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Sie herein. Lady Evelyn ist im Garten hinter dem Haus. Ich bringe Sie hin ...«
    »Zeigen Sie uns schon den Weg«, sagte James, der immer noch wütend war.
    Lady Evelyn war nicht im Garten; einer der Gärtner schickte sie jedoch zum Schlittschuhteich, der hinter einer Baumgruppe lag. Er sagte, dort gehe die Lady häufig spazieren.
    Danny zauderte und musste an der Hand mitgeschleift werden. Schließlich stemmte sie jedoch stur die Füße in den Boden. Jeremy blieb stehen und hob ihr Kinn an.
    Als er sah, wie blass sie war, nahm er sie in die Arme.
    »Ich kann das nicht. Bring mich nach Hause«, flehte Danny.
    »Wovor hast du Angst?«
    »Sie wird mich hassen. So eine wie mich will sie bestimmt nicht zur Tochter. Es ist zu spät – sie und ich, wir können keine Familie mehr sein.«
    »Du weißt, dass das nicht stimmt, aber ganz sicher kannst du dir erst sein, wenn du ihr begegnet bist.« Dann fügte Jeremy zärtlich hinzu: »Und wenn es doch wahr ist, hast du immer noch mich.«
    Danny schmolz in seinen Armen förmlich dahin. Ihr Glück, das unter der Furcht verborgen lag, kam wieder zum Vorschein, hüllte sie ein und gab ihr neuen Mut.
    Sie ließ sich von Jeremy durch die kleine Baumgruppe auf die andere Seite führen, wo James stehen geblieben war, um auf sie zu warten. Jeremy wollte sie ein wenig ablenken und fragte: »Erkennst du dieses Anwesen nicht wieder?«
    »Nein. Es wirkt viel zu groß, um überhaupt bewohnt zu werden.«
    »Dabei ist es eher klein.«
    »Lügner.«
    »Nein, wirklich, es ist hübsch und kuschelig.«
    Danny schnaubte verächtlich, doch dann hielt sie den Atem an. Vor dem Teich erstreckte sich eine Blumenwiese, durch die eine Dame mit weißblondem Haar ging.
    »O mein Gott, das ist mein Traum, Jeremy. Ich bin doch schon einmal hier gewesen – mit ihr.«
    Wieder musste Jeremy sie weiterziehen; ihre Füße wollten sich einfach nicht vom Fleck bewegen. James ging voraus. Keiner der beiden würde dulden, dass sie sich vor der Begegnung drückte.
    Die Dame spazierte langsam durch die Blumen, mit dem Rücken zu ihnen. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Besucher weder sah noch hörte.
    Bei James’ ersten Worten zuckte sie erschrocken zusammen und fuhr herum. »Lady Evelyn, gestatten Sie, dass ich mich vorstelle. James Malory, zu Ihren Diensten.
    Vor vielen Jahren haben Sie einmal meinen älteren Bruder Jason kennen gelernt.«
    »Ich erinnere mich nicht, aber entscheidender ist, dass ich keine Besucher empfange. Bitte gehen Sie, Sir.
    Sie stören meine Privatsphäre.«
    Damit wandte sie sich wieder um und spazierte weiter.
    Sie hatte James kaum angesehen, Jeremy keines Blickes gewürdigt und Danny, die sich hinter dessen Rücken verbarg, überhaupt nicht bemerkt. Es war ihr ernst damit, dass sie niemanden empfing, und so fragte sie gar nicht erst, warum sie hier waren oder wie sie es geschafft hatten, an ihrem Butler vorbeizukommen.
    »Können wir jetzt gehen?«, fragte Danny mit zitternder Stimme.
    James hatte sie gehört. »Verdammt noch mal«, fluchte er leise; dann rief er der davonschreitenden Lady nach:
    »Wir sind nicht den ganzen Weg von London hergereist, um mir nichts, dir nichts wieder fortgeschickt zu werden.
    Mich brauchen Sie meinetwegen nicht zu beachten, aber vielleicht möchten Sie doch einen Blick auf meine zukünftige Schwiegertochter werfen. Sie sieht jemandem verblüffend ähnlich – und zwar Ihnen.«
    Die Lady drehte sich wieder um. James’ Worte schienen sie kein bisschen zu überraschen; vielmehr machte sie nun einen ziemlich wütenden Eindruck. »Für wie dumm halten Sie mich eigentlich, Sir? Ich bin nicht mehr so leichtgläubig. Denken Sie etwa, Sie wären der Erste, der herkommt und versucht, mir eine Tochter un-terzuschieben, um später Ansprüche auf das Anwesen meines Mannes zu erheben? Als das zum ersten Mal passierte, war ich am Boden zerstört. Beim zweiten Mal war ich wachsam, aber immer noch gewillt zu glauben, ich hätte meine Tochter wiedergefunden. Nach dem dritten Versuch habe ich jede Hoffnung aufgegeben. Wissen Sie, was es bedeutet, keine Hoffnung mehr zu haben?«
    »Ehrlich gesagt, nein. Aber wir sind nicht gekommen, um Ihnen etwas einzureden. Das ist auch gar nicht nö-
    tig. Das Mädchen gehört bald zu meiner Familie. Wir kümmern uns um die Unseren; sie ist also nicht auf Sie angewiesen.«
    »Was wollen Sie dann hier?«
    James zuckte die Achseln. »Ich schätze, die Kleine wollte gern ihre Mutter wiederhaben. Allmählich glaube ich

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