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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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Vater eingeweiht hätte. War nicht sein bester Freund Derek stets schnurstracks zu James marschiert, wenn er Probleme der pikanteren Sorte hatte? Percy ahnte zwar nichts von James’ Zeit als Pirat, doch wer hätte nicht gewusst, dass James Malory zu den berüchtigtsten Wüstlingen Londons gezählt hatte, bevor er zur See gefahren war, und dass damals wie heute kaum einer es wagte, ihm die Stirn zu bieten, ob im Boxring oder auf dem Duellplatz?
    Percy war wieder aufs Bett gesunken, um den Schla-fenden zu mimen. Nachdem er sich brummelnd eine Weile hin– und hergeworfen hatte, verhielt er sich größ-
    tenteils ruhig, während sie auf den nächsten Eindringling warteten.
    Jeremy überlegte, ob er Percy sagen sollte, dass diese Angelegenheit so bald nicht geregelt würde, wenn er seinen Vater hinzuzöge. James Malory war nämlich nur einen Tag, nachdem er Jeremy ein neues Stadthaus geschenkt hatte, eilends zu seinem Bruder Jason nach Haverston gereist. Jeremy war sich ziemlich sicher, dass sein Vater sich nur deshalb für ein, zwei Wochen aufs Land begeben hatte, weil er fürchtete, dass Jeremy ihn sonst zum Möbelkaufen mitschleifen würde.
    Beinahe wäre Jeremy entgangen, dass sich ein Schatten durch den Raum zum Bett hinüberstahl. Diesmal hatte er weder das Offnen noch das Schließen der Tür bemerkt; keinen Mucks hatte er gehört. Wenn die Bewohner dieses Zimmers tatsächlich geschlafen hätten, wie ja anzunehmen war, wären sie durch diesen Eindringling sicherlich nicht aufgewacht.
    Jeremy lächelte in sich hinein, bevor er ein Streichholz anzündete und damit über die Kerze auf dem Tisch strich, den er neben seinen Stuhl gestellt hatte. Augenblicklich starrte der Dieb ihn an. Jeremy hatte sich ansonsten nicht gerührt und saß ganz entspannt an seinem Platz. Der Dieb hatte ja keine Ahnung, wie schnell er sich im Notfall bewegen konnte, um ein Entkommen des Halunken zu verhindern. Dieser machte jedoch keinerlei Anstalten zu fliehen; er war so überrascht, weil man ihn erwischt hatte, dass er wie angewurzelt stehen blieb.
    »Na, so was.« Percy hob den Kopf. »Haben wir endlich Glück?«
    »Ich würde sagen, ja«, erwiderte Jeremy. »Habe ihn überhaupt nicht gehört. Das ist unser Mann oder unser Junge, je nachdem.«
    Allmählich erholte sich der Dieb von seinem Erstaunen, und was er hörte, schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, wenn man danach ging, wie misstrauisch plötzlich die Augen zusammenkniff. Jeremy ging jedoch nicht weiter darauf ein, sondern hielt zunächst danach Ausschau, ob der Dieb eine Waffe trug. Er konnte keine entdecken. Seine eigenen Waffen hatte Jeremy natürlich in den Jackentaschen verborgen, auf jeder Seite eine Pistole; dass er bei dem Dieb keine sah, bedeutete also nicht, dass er wirklich keine hatte.
    Der Bursche war viel größer als die anderen Schurken, die versucht hatten, sie auszurauben. Er war ein richtiger Schlaks, aber seinen glatten Wangen nach zu urteilen nicht älter als fünfzehn oder sechzehn. Aschblondes Haar, so hell, dass es mehr weiß als blond schimmerte, mit kurz geschnittenen Naturlocken. Ein verbeulter Hut, der seit ein paar Jahrhunderten aus der Mode war.
    Der dunkelgrüne Samtrock eines Gentleman war zweifellos gestohlen und sah so schmuddelig aus, als hätte der Junge oft darin geschlafen. Darunter lugten ein ehemals weißes Hemd mit Rüschen am Hals und schwarze Hosen mit langen Beinen hervor. Schuhe trug der Bursche keine. Ganz schön gewieft – kein Wunder, dass er bislang kein Geräusch verursacht hatte.
    Für einen Dieb war er ziemlich auffällig, doch das lag vermutlich daran, dass er ein so gut aussehender Junge war. Und er hatte sich eindeutig von seiner Überraschung erholt. Jeremy wusste auf die Sekunde genau, wann er losstürzen würde, sodass er vor dem Burschen an der Tür war und sich mit verschränkten Armen dagegen lehnte.
    Lässig lächelte er den Jungen an. »Du willst doch nicht etwa schon gehen, mein Lieber? Du hast unseren Vorschlag noch nicht gehört.«
    Dem Dieb blieb erneut der Mund offen stehen. Das mochte an Jeremys Lächeln liegen, wahrscheinlicher aber daran, wie schnell dieser als Erster an der Tür gewesen war. Diesmal fiel das sogar Percy auf, der sich beklagte: »Verflucht, er gafft dich an wie sonst die Weiber.
    Wir brauchen einen Mann und kein Kind!«
    »Das Alter spielt keine Rolle, mein Bester«, entgegnete Jeremy. »Auf Geschicklichkeit kommt es an; in welcher Verpackung diese steckt, ist kaum von Belang.«
    Nun

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