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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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paar Steine von der Decke.
    Dann ging plötzlich alles ganz schnell.
    Der als »Michael« bezeichnete Polizist drehte sich blitzschnell zu dem Polizeichef um und stieß ihm mit beiden Händen vor die Brust.
    Alisha schrie auf und auch Dr. Magri sprang mit weit aufgerissenen Augen auf Michael zu. »Nein!!!«, brüllte er, doch es war zu spät. Der Polizeichef taumelte und während seine Hände ins Leere griffen stürzte er in die Schlucht. Sein Schrei hallte unheimlich von den Wänden wieder, als er schon längst tot war.
    Alisha keuchte. Tränen der Angst und Verzweiflung traten in ihre Augen. Panik ergriff sie und sie wollte nur noch weg. Axel schien als einziger nichts von alledem mitbekommen denn er atmete ruhig und mit geschlossenen Augen.
    Sie registrierte noch, ehe ihr ihre Tränen den Rest der Sicht verschleierten, wie sich Raul fast schon beschützend vor ihr aufbaute, wie eine Katze in Lauerstellung.
    Auf der anderen Seite der Schlucht schaute Dr. Magri, in die Schlucht hinab. Er hatte sich auf die Knie fallen lassen und stammelte leise vor sich hin.
    Plötzlich fuhr er herum und funkelte Michael an. »Was haben Sie sich dabei gedacht? Das war Ihr Vorgesetzter und mein bester Freund!« Seine Stimme klang schrill und er raufte sich die Haare. »Mein Onkel wollte es so!«, antwortete Michael mit ruhig. Seine Stimme klang heiser und tief. »Was soll das heißen?«, hörte sie Dr. Magri verwirrt fragen.
    »Das soll heißen, lieber Dottore Magri«, antwortete nun der Hoteldirektor, »dass mein Neffe Michael auf meine Anweisungen hört.« Alisha stockte der Atem. Sie konnte nicht glauben was sie da hörte.
    »Ihr Neffe?«, auch Dr. Magris Stimme klang ungläubig.
    »Ganz genau, mein Neffe! Lieber Magri, ich habe überall meine Leute! Ein einflussreicher Mann wie ich überlässt nichts dem Zufall!« Bei diesen Worten bewegte sich der Hoteldirektor auf den Abgrund zu. Er stand jetzt nur noch wenige Meter vor Dr. Magri entfernt.
    »Meine Männer«, er wies auf Michael, Jacomo und den dritten Mann, »tun alles für mich. Ich müsste nur mit dem Finger schnippen und sie würden…«, er ging noch einen weiteren Schritt auf Dr. Magri zu, »noch einen weiteren Mord begehen.« Dabei sah er ihm direkt in die Augen und nickte dann zu dem Abgrund hinüber.
    »Ich bin das Familienoberhaupt der Conzettis, auch wenn ich Victor Conzent heiße. Ein Ur-Ur-Ur-Großvater von mir wanderte vor über 150 Jahren von Sizilien nach Malta aus. Durch Heirat und verschiedene andere Gründe blieben die Familienbande verborgen.« Er machte eine kunstvolle Pause, dann fügte er fast bedauernd hinzu »Ich fürchte, lieber Dr. Magri, Sie und ihre Freunde dort drüben werden das Tageslicht wohl nie mehr erblicken. Niemand wird Sie vermissen denn ich habe veranlasst, dass laut Hotelregister einen Tag nach dem tödlichen Unfall der kleinen Schlampe mit unbekanntem Ziel abgereist sind.« Nun sah er direkt zu Alisha hinüber. »Eure zurückgelassenen Koffer und Instrumente habe ich beseitigen lassen. Hinweise auf eine Vermisstenanzeige existieren ohnehin nicht. Und Sie Magri, Sie tapferer Mann, sind auf der Suche nach den vermissten Kletterern ebenfalls verunglückt. Tragisch! Sehr tragisch!«, er lächelte böse.
    Alisha spürte wie Furcht in ihr aufkam, doch sie musste sie unterdrücken. Jetzt kam es darauf an die richtigen Entscheidungen zu treffen und das ging nur mit einem klaren Kopf. Vorsichtig legte sie Axels Kopf auf ihren Rucksack und wand sich unter seinem Oberkörper hervor. Sie stand auf, reckte und dehnte sich leicht, trat neben Raul, der bislang nichts mehr gesagt hatte, an den Rand der Schlucht und rief »Sind Sie wirklich so gewissenlos, Herr Conzent? Wollen Sie wirklich noch mehr Schuld auf sich laden? Das ist dieser beschissene Schatz doch überhaupt nicht wert!«
    Die erstaunten Gesichter auf der anderen Seite verschafften ihr eine gewisse Genugtuung auch wenn sie wusste, dass sie sich auf gefährlichem Terrain bewegte.
    »Das kannst du nicht wissen, du dummes Ding«, antwortete der Direktor. »Hier geht´s um viel, viel mehr. Von so etwas hast du keine Ahnung!«
    »Sie haben davon doch erst recht keine Ahnung, Conzent«, fiel Dr. Magri ein. »Sie interessieren sich doch überhaupt nicht für geschichtliche Artefakte, Sie geldgeiler…«, weiter kam er nicht, da ihm der Hoteldirektor lachen ins Wort fiel.
    »Das meinen aber auch nur Sie, Dottore! Sie denken wohl, weil Sie einen Doktortitel in Archäologie haben, wüssten Sie alles.

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