Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
Vom Netzwerk:
Seit Generationen ist meine Familie hinter diesem Schatz her und hat viel getan, um ihn zu finden. Ich weiß sehr wohl worum es hier geht, Magri! Ich denke eher Sie tun das nicht! Wir Conzettis mit unseren Verbindungen verfügen über viel mehr Vermögen als Sie, Magri. Ich besitze Macht, die Sie sich nicht mal vorstellen können! Ich bin nur deshalb immer in Ihrer Nähe geblieben, damit ich von Ihren Informationen profitiere.«
    Dr. Magri schien sichtlich mit sich zu ringen. Alles was der Hoteldirektor sagte klang zwar wie aus einem schlechten Mafia-Film aber irgendwie schlüssig. Jedes Detail fügte sich wie in ein großes Puzzle. Und so langsam erkannte Alisha das ganze Bild.
    »Über meinen Neffen bei der Polizei erfuhr ich außerdem alle Details über die angebliche Suche nach Höhlensystemen aus dem zweiten Weltkrieg. In Wirklichkeit haben Sie die Insel wie einen Schweizer Käse durchbohrt, auf der Suche nach diesen Höhlen«, er wies auf die Wände ringsherum, »Ich habe sämtliche Daten darüber gesammelt, denn auch meine Familie vermutete im Erdreich unserer Insel einen Schatz, einen bedeutenden Schatz.«
    »Erstaunlich!«, murmelte Dr. Magri, »woher wissen Sie das alles?«
    Der Direktor lachte polternd. »Haha! Magri, Sie alter Narr! Mein Ur-Ur-Großvater war ein Helfer von einem Ihrer Vorfahren! Ich meine Ihren Ur-Ur-Ur-Onkel, den Jesuitenpater Emmanuel Magri, der 1907 in Tunesien so überraschend verstarb. Wie allgemein bekannt, grub er Anfang des 20. Jahrhunderts das Hypogäum aus. Der Eingang zu dieser Kultstätte wurde 1899 beim Bau einer Zisterne von einem reichen Kaufmann entdeckt. Da dieser aber Angst hatte, dass ihm wegen dieser Entdeckung das Grundstück weggenommen werden könnte, verschwieg er seinen Fund und schüttete in den Eingang allen möglichen Bauschutt.«
    »Stimmt. Dieser Idiot hat damit im Eingangsbereich wertvollste Substanz zerstört«, unterbrach Magri, sichtlich aufgebracht. Er schien mit seinen Gedanken fernab der Szenerie in der Höhle zu sein.
    Der Direktor fuhr unbeirrt fort: »Doch Emmanuel Magri erfuhr ungefähr zehn Jahre später bei einer Beichte davon. Kurz darauf begann er das Hypogäum freizulegen. Soviel zum Thema Beichtgeheimnis, würde ich sagen! Mein Vorfahre wiederum war einer der Helfer. Er war dabei, als ein kleiner Kopfstein entdeckt wurde, auf dem ein neunzackiger Stern mit einem Kreuz in der Mitte abgebildet war. Der passte so gar nicht zu dem ursprünglichen Fund. Ihr Vorfahre glaubte bestimmt, dass nur er wusste worum es sich hierbei handeln konnte, aber dem war nicht so. Als er kurz danach zu einer angeblichen Missionsfahrt nach Nordafrika aufbrach und den Kopfstein sowie sämtliche Aufzeichnungen der Ausgrabungen mitnahm, heftete sich der Bruder meines Vorfahren an dessen Ferse. Bald stellte er fest, dass die Reise von Emmanuel Magri ihn in Wirklichkeit über Alexandria nach Jerusalem und Beirut und wieder zurück nach Karthago führte. Er soll in unzähligen heiligen Stätten und Bibliotheken gewesen sein und zahlreiche Aufzeichnungen gemacht haben. Mein Ahne nahm ihm sämtliche Aufzeichnungen und den Kopfstein später in Karthago ab.«
    Alisha wusste was das bedeutete. Wieder ein Mord ohne Skrupel. So funktionierte wohl die Welt in der der Hoteldirektor lebte.
    Fast war sie nach dieser Erkenntnis sogar froh, dass eine fast unüberwindbare Schlucht zwischen ihnen lag.
    »Auf die Idee, dass er Briefe an meine Familie nach Malta geschickt haben könnte, ist Ihre Sippe wohl nicht gekommen, Conzent?«, vernahm sie nun die knurrende Stimme Dr. Magris.
    »Doch, schon! Wir hatten allerdings keine Gewissheit. Alles was Sie und Ihre Familie in der Vergangenheit so unternommen haben, deutete zwar darauf hin, aber Gewissheit hatte ich nicht. Die erhielt ich erst durch Ihre offensichtliche Aufregung, die Sie beim Betrachten des Siegelrings mit dem Neunstern nicht zurückhalten konnten. Ich konnte Ihre Freude beim Anblick des Rings verstehen, denn auch ich wusste, dass der Schatz greifbar nahe war. Nun war es an der Zeit zu handeln und Hindernisse«, bei diesem Wort sah der Direktor betont in Richtung der Schlucht, »aus dem Weg zu räumen. Dass Sie die beiden jungen Damen umquartiert haben, Magri, kam mir dabei ebenso entgegen, wie die Tatsache, dass sie nur den Polizeichef über die vermissten Kletterer informiert haben. Wie naiv von Ihnen, Magri! Meinen Neffen hatte ich schon vor langer Zeit eingeschleust und er war es auch, der das zerrissene Seil besorgte,

Weitere Kostenlose Bücher