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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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Stimme hinüber rief »Guten Tag, Herr Doktor. Mein Name ist Raul Rallini und ich studiere Archäologie. Sie müssten mich doch eigentlich kennen!«
    »Richtig! Jetzt, wo Sie Ihr Gesicht etwas anleuchten, erkenne ich Sie. Meine Herren,« er machte eine Armbewegung in Rauls Richtung, »dies ist einer der besten Studenten meiner Universität. Aber sagen Sie mal, was haben Sie denn mit dieser Sache hier zu tun?«
    Noch ehe Raul antworten konnte, stöhnte Axel so laut und vernehmlich auf, dass sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihn richtete. Alisha sah, wie sich Axel etwas weiter aufrichtete und mit heiserer, tonloser Stimme zu sprechen begann. Es waren die ersten Worte, die sie von ihm hörte seit er mit Jens zu diesem Trip aufgebrochen war. Doch was er da sagte traf Alisha wie ein Schlag in den Magen.
    * * * »Jens ist tot.«
    Alisha keuchte. Auch Axel zuckte zusammen, als hätte er diese Nachricht selbst das erste Mal gehört.
    Jens war tot. Nein, das konnte nicht sein. Das alles hier konnte nicht sein.
    Und doch fügte sich diese Information, wie ein letztes Puzzleteil in Alishas Bewusstsein.
    Axel versuchte sich noch weiter an der Wand aufzurichten und wiederholte »Er ist tot und ich konnte ihm nicht helfen.«
    Ein lautes Schluchzen drang durch die Stille. Doch es kam nicht aus Axels Mund. Alisha sankt auf ihre Knie und begann haltlos zu weinen.
    Nun war der Bann der Worte gebrochen und alle redeten durcheinander.
    »Oh mein Gott, wie konnte das passieren?«
    »Wo hat es ihn denn erwischt?«
    »Das ist ja furchtbar!«
    Alisha hörte ihre Stimmen wie aus weiter Ferne. Sie spürte nur Leere. Jens. Tot. Nein! »Nein!«, schrie sie, doch niemand schien sie zu hören. Raul hatte sich ganz nahe zu Axel hinab gebückt und schien ihn etwas zu fragen.
    Ganz schwach hörte sie Axels Stimme zu ihr hinüber wehen.
    »Ich hab ihm gesagt, dass er es nicht tun soll, aber er hat nicht auf mich gehört. Er war wie von Sinnen und ich konnte ihn doch nicht alleine lassen…ich…«, Axels Stimme klang belegt und sie sah Tränen auf seinem schmutzigen Gesicht.
    Auf der anderen Seite der Schlucht waren alle nun ganz dicht an den Rand getreten um zu hören, was Axel zu sagen hatte.
    »Was sollte er nicht tun?«, hörte sie den Polizeichef eindringlich nachhaken.
    Axel schien mit sich zu hadern. Dann fuhr er langsam fort. »Er hat sich die Taschen mit diesem schweren Zeug vollgestopft. Ich konnte ihn nicht stoppen! Ich hab immer wieder gesagt ‚Jens, wir können doch später zurückkommen und den Rest holen!’, aber er hat nicht auf mich gehört und dann…«
    Alisha ahnte sie Schreckliches.
    Axel erzählte wie unter einem inneren Zwang nichts auszulassen. Seine Stimme klang nun mechanisch und er holte beim Sprechen kaum Luft.
    »Wir sind gleich am ersten Tag bis in den ersten großen Höhlensaal mit den vielen Säulen vorgedrungen und hätten dann eigentlich zurückgehen müssen. Aber auch mich hatte die Neugierde gepackt und so durchsuchten wir den Saal und die Nebenräume. Als wir alles gesehen hatten, war es zu spät nach Hause zu gehen. Draußen war es sicher schon dunkel und damit viel zu gefährlich gewesen, einen Aufstieg zu versuchen. Also wagten wir uns noch weiter vor, mit der festen Absicht, den kommenden Tag ausschließlich für den Rückweg zu nutzen. Dass wir auf eine irre Entdeckung gestoßen waren, wussten wir inzwischen. Als wir aber hinter dem Saal, der weiter oben lag, einen Raum entdeckten, der voll mit Holzkisten, Papierrollen, Urkunden und was weiß ich noch was für Zeug war, waren bei Jens alle guten Vorsätze wie weggeblasen. Wir brachen, bis auf eine, sämtliche Kisten auf und sahen, dass sie über und über mit Geschmeide, Münzen, Edelsteinen und Waffen gefüllt waren. Eine Kiste aus einem dunklen Metall war so schwer, dass wir sie nicht einmal einen Millimeter anheben konnten. Sie ließ sich auch nicht öffnen. Nach etlichen Versuchen haben wir dann aufgegeben. Jens hat dann seinen Rucksack ausgeschüttet und alles mit Gold und Geschmeide randvoll gestopft. Danach wollte er unbedingt weiter die Höhle erforschen. Total bescheuert!« Axel zuckte dabei traurig mit den Schultern und fuhr fort. »Ich konnte ihn einfach nicht überzeugen. Ich drängte ihn immer wieder, den Scheiß zu lassen, aber er war wie von Sinnen. Völlig durchgedreht! Ich kam kaum hinter ihm her, so schnell war er trotz des schweren Gepäcks. Er ist den Gang bis zu dieser Höhle vor mir her gelaufen und hat dann den Abgrund

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