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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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dachte, Sie wären tot…«
    Die Stimmen gingen ineinander über und es hallte laut in der Höhle. Neben ihr rieselte von der Decke ein kleine Fahne Felskrümel herab.
    Sie sah flüchtig zu Raul hinüber, doch der starrte nur auf ihre Hand, die immer noch gedankenverloren Axels Kopf streichelte. Seine brennende Fackel hielt er wie ein Schwert in die Höhe. Der Schein des Feuers warf einen dunklen Schatten auf sein Gesicht und verzerrte seine Züge zu einer unheimlichen Grimasse.
    »Da staunen Sie wohl, mich zu sehen, Milster«, antwortete der beleibte Hoteldirektor.
    Wieder hörte Alisha das dumpfe, polternde Lachen des Mannes. Hinter ihm kam ein weiterer Mann zum Vorschein, den sie aber nicht kannte. Etwas viel Alisha jedoch auf. Das war ja seltsam. Der Hoteldirektor und seine Leute trugen überhaupt keine Expeditionskleidung. Der Direktor selbst trug einen seriösen dunklen Anzug dessen weiße Manschetten einem förmlich ins Auge sprangen. Keiner trug einen Helm geschweige denn einen Rucksack.
    Die Stimme von Dr. Magri riss Alisha aus ihren Gedanken. »Allerdings! Michael berichtete mir, Sie seien zusammen mit einem weiblichen Gast Ihres Hotels in einem Auto verbrannt.«
    Der Polizeichef hatte bei seinen Worten mit der Hand auf seinen uniformierten Mitarbeiter gedeutet.
    Da erklang wieder das polternde Lachen des dicken Hoteldirektors. Alisha fand es widerlich, so widerlich, wie die Betonung, die in seiner Antwort lag »So, so. Hat Micele das?«
    Alisha stutzte. War dann vielleicht auch Julia nichts geschehen?
    So laut, dass sie sich vor ihrer eigenen Stimme rief sie: »Was ist mit Julia? Ist sie am Leben?«
    Das Lachen des Hoteldirektors verstummte. »Deine Freundin, diese Plaudertasche, war ja ganz amüsant für ein, zwei Nächte, mehr aber auch nicht. Als mir Jacomo jedoch berichtete, dass sie ihm von euren Freunden und dem Neunstern erzählt hat, musste ich sie zum Schweigen bringen. Sie wusste einfach zu viel. Der Rest war für Jacomo eine Kleinigkeit.« Er deutete bei diesen Worten lächelnd auf den ehemaligen Kellner des Hotels.
    »Wollen…, wollen Sie damit andeuten, dass Sie die Frau haben umbringen lassen?«, fragte der Polizeichef.
    Alisha sah zwar das Gesicht des Beamten nicht, sie konnte sich aber gut vorstellen, wie sein geschwungener Schnurrbart zitterte und das linke Augenlid flatterte.
    »Klar«, antwortete der Kellner statt des Hoteldirektors und richtete sich dabei ein wenig auf, »und es war überhaupt kein Problem. Ich musste diese naive kleine Schlampe nur zu einer Spritztour mit dem Nobelschlitten meines Capos einladen, der Rest war reine Formsache.«
    Alisha glaubte nicht richtig zu hören. Da sprach er in einem lockeren, schnoddrigen Ton von der Ermordung eines Menschen. Übelkeit überkam sie, als sie daran denken musste, wie dieser Typ sie in dem Hotelflur angefasst hatte.
    »Sie sind ja wahnsinnig!«, schrie der Polizeichef auf. »Und wer war der Mann, der am Lenkrad des Fahrzeugs verbrannt ist?«
    »Ach, das war nur irgendein Tourist, der allein am Strand entlangging und in etwa die Figur meines Capos hatte. Ich hab ihn k.o. geschlagen und die persönlichen Gegenstände ausgetauscht. Das Auto dann mit Benzin zu übergießen und anzuzünden war dann nur noch ein Kinderspiel.«
    Der Begriff »Capo« macht Alisha stutzig. Der Anführer einer sizilianischen Mafiagruppe wurde als Capo bezeichnet. Doch laut Zeitung soll der Wagen dem Hoteldirektor gehört haben.
    Während langsam die Erkenntnis in ihr Bewusstsein sickerte ging der Wortwechsel weiter.
    »Sie geben also allen Ernstes hier vor uns allen zu, zwei Menschen vorsätzlich und kaltblütig ermordet zu haben«, fragte der Polizeichef schnauben und deutete dabei in die Runde. Jacomo stand mit einem breiten Lächeln breitbeinig im Gang. »Und indirekt beschuldigen Sie den Direktor des Hotels Mediterrania, Ihr Auftraggeber gewesen zu sein. Das ist Rufmord mein lieber! Hiermit verhafte ich Sie wegen Mordes. Michael, nehmen Sie diesen Mann fest und lesen Sie ihm seine Rechte vor.«
    Der Polizeichef schien von der Unschuld des Hoteldirektors überzeugt zu sein.
    Hier lief etwas falsch. Völlig falsch!
    Der Polizeichef gab mit einer herrischen Armbewegung seinem Mitarbeiter zu verstehen, seinen Befehl auszuführen, dieser schien allerdings nur Augen für die Dreiergruppe zu haben, die ihm gegenüber stand. Er bewegte sich keinen Millimeter.
    »Michael! Das war ein Befehl!«, hörte sie den Polizeichef erneut brüllen.
    Wieder rieselten ein

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