Maltas Geheimnis
rühren und starrte ich an. »Alisha du musst das verstehen! Wir beide könnten reich werden! So viel Ruhm!« Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie, als müsste er sie zu Vernunft bringen. »Raul, lass das!«, flüsterte sie und eine Träne lief ihr über die Wange. Da presste er seinen Mund auf ihren. Doch es war nichts im Vergleich zu den sanften Küssen in der Nacht in der Nische. Zornig drückte er seine Lippen auf ihre und umklammerte dabei immer fester ihre Arme. Sie versuchte sich loszumachen, doch sein fester Griff drückte sie immer weiter nach unten. Plötzlich lag er auf ihr und sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen. Er küsste ihren Hals viel zu heftig und drückte sie immer fester auf den Boden. »Raul! Nicht!«, brachte sie hervor und spürte wie ihr schwindelig wurde. Aus Rauls Augen sprach der Wahnsinn. »Du gehörst mir Alisha! Wir beide gehören zusammen!«. Tränen rannen ihr nun über die Wangen und sie kämpfte panisch gegen Rauls Griff an. Als sie schon dachte er würde sie ersticken, sah sie aus dem Augenwinkel einen Schatten auf sie zufliegen. Es war Axel, der sich mit einem wilden Schrei auf Raul gestürzt hatte und ihn von Alisha herunter zerrte. »Lass sie in Ruhe, du Bastard!«, schrie er Raul an und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Raul torkelte erschrocken zurück und faste sich an die Wange. Dann verzog sich sein Mund zu einem gefährlichen Lächeln und er rannte auf Axel zu. Ein erbitterter Kampf begann und die beiden wälzten sich auf dem Boden. Alisha konnte nur daneben stehen und zusehen. An ihren Handgelenken sah sie dort wo Raul sie gepackt hatte dunkelrote Abdrücke.
Der Kampf war schnell entschieden. Raul war Axel körperlich deutlich überlegen und drücke ihn nun mit einer Hand um seinen Hals auf den Boden. Axel keuchte und röchelte, sein Gesicht wurde dunkellila. Seine Arme schlugen wild um sich und versuchten Raul zu treffen doch der wehrte die Schläge mit einer Leichtigkeit ab, als wären sie die eines Kindes.
Axels Blick traf den Alishas und plötzlich erwachte sie aus ihrer Starre. Mechanisch wanderte ihre Hand zu ihrer Tasche und zog einen Gegenstand heraus, der sich darin befand. Es war der Neunstern, den sie Axel abgenommen hatte. Sie holte in einer weiten Bewegung aus und schleuderte ihn Raul entgegen.
- 16 -
Es schien als wäre die Zeit stehen geblieben. Ein paar Mal sah Alisha den Stern aufblitzen während er flog. Dann sah sie Rauls Blick, eine Mischung aus Erstaunen, Zorn und… war es Angst? Fast schien es ihr, als wollte er ihr noch etwas zurufen.
Dann traf der Neunstern sein Ziel. Fast schien es, als hätte er Raul verfehlt doch dann bildete sich eine breite rote Linie an seinem Hals aus der Blut herausquoll. Er keuchte und fuhr automatisch mit der Hand an seine Kehle. »Alisha…«, drang es gurgelnd aus seinem Mund. Dann hustete er laut und dunkles Blut tropfte von seinen Lippen. Alisha starrte ihn entgeistert an. Blut schoss ihm aus der Wunde und aus seinem Mund. Einige endlose Momente vergingen bis seine Augen langsam nach oben rollten und er langsam nach hinten überkippte. Mit einem dumpfen Laut traf sein Körper auf den sandigen Boden auf. Dann bewegte er sich nicht mehr.
Einige Sekunden blieb es ruhig. Dann hörte sie wie Axel leise ihren Namen rief. Langsam, ohne den Blick von Rauls Körper zu wenden, ging sie auf Axel zu, der sich langsam versuchte aufzurichten.
Als sie bei ihm ankam. Schlang sie ihre Arme um ihn und drückte ihn an sich. Er erwiderte die Umarmung und flüsterte immer wieder ihren Namen in ihr Haar. Sie zitterte am ganzen Körper und heftiger Schluchzer schüttelten sie.
»Du hast das richtige getan, Alisha! Er wollte uns töten.«
Axels Stimme klang beruhigend und klar. Sie sah ihm ins Gesicht und durch einen Schleier aus Tränen erkannte sie ihren alten Axel wieder.
»Du warst weg.«, flüsterte sie.
»Ich weiß! Es tut mir leid! Jetzt bin ich wieder für dich da!«, murmelte er und küsste ihre tränennassen Wangen.
Nach einer Weile, in der sie nur schweigend da saßen, blicke Alisha zu Rauls Körper hinüber. Er regte sich nicht. Er war wirklich tot.
»Wir müssen ihn begraben, damit ihn niemand findet.«, sagt sie tonlos.
Axel nickte und erhob sich langsam.
Es wurde schon fast dunkel, als sie gemeinsam ein Loch mit allen möglichen Gegenständen ausgehoben hatten, die sich in ihren Rucksäcken befanden.
Axel hatte Raul eins seiner T-Shirts aufs Gesicht gelegt, damit sie es nicht sehen
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