Mamafood
möglichst abwechslungsreich mit viel frischem Obst und Gemüse ernähren. Nach heutigem Wissensstand bringt der Verzicht möglicher allergieauslösender Lebensmittel keinen Vorteil für das Baby. Im Gegenteil! Ein Verzicht z. B. auf Milch und Milchprodukte kann eine Unterversorgung von Kalzium und Vitamin B 2 zur Folge haben. Eine einseitige Ernährung schadet mehr als sie nutzt. Die Frage, ob eine allergiearme Ernährung der Mutter einen Einfluss auf das spätere Allergierisiko beim Kind hat, wird derzeit von den meisten Experten verneint. D. h. wenn der Vater des ungeborenen Kindes eine Haselnussallergie hat, kann die Schwangere ohne Reue Haselnüsse genießen. Doch bei wem diese Vorstellung ein ungutes Gefühl auslöst und wer lieber auf Haselnüsse verzichten will, der begeht damit keinen Ernährungsfehler. Denn auch ohne Haselnüsse ernährt man sich gesund. Bei Unsicherheit suchen Sie bitte eine auf Allergien spezialisierte Ernährungsfachkraft auf. Doch in einer Sache sind sich die Experten einig: Dass selbst das Passivrauchen das Risiko beim Kind, später Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma bronchiale zu entwickeln, erhöht.
Jod, Eisen und Zink brauchen Sie jetzt vermehrt
Während der Schwangerschaft erhöht sich der Bedarf an Eisen, Jod und Zink. In der Regel reicht bei Eisen und Zink eine ausgewogene Ernährung, um Sie gut zu versorgen. Im deutschsprachigen Raum – je weiter es gen Süden geht – stellen Ernährungswissenschaftler eine schlechte Jodversorgung fest. Daher ist in der Schwangerschaft eine Zusatzversorgung mit Jod sinnvoll.
In vielen älteren, nicht aktualisierten Ratgebern ist zu lesen, dass der Kalziumbedarf während der Schwangerschaft erhöht ist. Das stimmt nicht! Richtig ist, dass die Schwangere etwa 25 bis 30 g Kalzium an ihr Baby abgibt. Der Bedarf ist nicht erhöht. Hormonell gesteuert kann das Kalzium aus dem Nahrungsbrei im Darm vermutlich besser in die Blutbahn überführt werden als im nichtschwangeren Zustand. Es kommt ebenfalls zu einem vorübergehenden Verlust von Kalzium in den Knochen. Doch hat der weibliche Körper nach der Schwangerschaft und Stillzeit einen hormonell gesteuerten Mechanismus entwickelt, den Kalziumverlust ohne mehr Kalzium wieder auszugleichen.
Jod – ein Sorgenkind
Der Jodbedarf ist in der Schwangerschaft um 15 Prozent erhöht. Ein Jodmangel zählt weltweit zu den häufigsten Nährstoffmangelerkrankungen. Eine ungenügende Versorgung mit Jod kann zu einem Kropf bei Mutter und sogar beim Ungeborenen führen, und es kann vermehrt zu geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen des Kindes kommen.
Deutschland, Österreich und die Schweiz zählen aufgrund ungünstiger geologischer Bedingungen zu den Jodmangelgebieten. Das bedeutet, dass Wasser und Böden nur in geringen Mengen Jod enthalten. Demzufolge sind tierische und pflanzliche Lebensmittel arm an Jod. Lediglich Seefisch und andere Meeresprodukte können bedeutend zur Jodversorgung beitragen. Wichtig ist daher – nicht nur während der Schwangerschaft und Stillzeit – das Verwenden von jodiertem Speisesalz. Milch und Milchprodukte sind ebenfalls gute Jodlieferanten, da dem Kuhfutter Jod beigemischt wird. Ihr Jodgehalt schwankt allerdings in Abhängigkeit von der Art der Tierfütterung.
Gut versorgt
Doppelt hält besser
Der Arbeitskreis Jodmangel empfiehlt, zur Verbesserung der Jodversorgung in der Schwangerschaft und Stillzeit nur noch 100 (–150) μg Jod, jedoch nicht mehr als 200 μg Jod pro Tag in Tablettenform einzunehmen. Des Weiteren jodiertes Speisesalz zu verwenden und regelmäßig Seefisch, Milch und Milchprodukte, wie z. B. mit Jodsalz hergestelltes Brot und Backwaren sowie Wurst- und Fleischwaren zu essen. Auf Algen- oder Tangpräparate bitte verzichten – zu viel Jod kann auch irgendwann schaden.
Eisen, plus Vitamin C
Der Bedarf an Eisen erhöht sich um 100 Prozent während der Schwangerschaft. Nach den Ergebnissen des Baby-Care-Programms nimmt nahezu jede zweite Schwangere zu wenig Eisen auf. Eisen ist zuständig für die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff. Für die Entwicklung des Kindes ist jede Menge Sauerstoff nötig. Eisenmangel kann Frühgeburten und Entwicklungsverzögerungen beim Ungeborenen verursachen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren zur Deckung des Eisenbedarfs, 3-mal in der Woche mageres Fleisch zu essen.
Und um einem drohenden Eisenmangel entgegenzuwirken, sollten schwangere Vegetarierinnen sehr stringent eisenreiches
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