Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
»Nein, das habe ich nicht getan. Im Gegenteil. Ich habe unsere Flucht geplant.«
»Aber du hast es zugelassen. Die ganze lange Zeit!«
»Karsten war bereits auf dem Weg, um uns und die Kinder abzuholen. Nur du warst schneller als ich.«
»Wie konntest du nur ihr Liebhaber sein? Sie war alt, hässlich und böse!«
»Ach Bea, sie war nicht immer alt. Aber sie war schon immer stinkreich. Anders als die von der Fürsorge abhängige Familie Bellmann. Die ersten Jahre hatte ich sie sogar richtig gern. Ihr Vermögen ermöglichte mir ein so viel besseres Leben, es gab mir die Chance, meinem Bruder eine adäquate Ausbildung zu finanzieren. Später Maurice Mutter großzügig abzufinden und auch Franziska einen Neustart zu ermöglichen. Aber dann bist du in mein Leben getreten und stelltest alles in Frage.«
»Wie ist das Monster ums Leben gekommen?«
»Durch Selbsttötung. Mit einer Kapsel Zyankali. Sie spürte mich in unserem Haus in Hamburg auf und drohte damit, mich an die Polizei zu verraten, wenn ich nicht mit den Kindern zurück komme. Als ich ihr die tot geglaubten Schwiegertöchter vorstellte, ist sie zurückgereist und hat ihrem Leben selber ein Ende gesetzt.« Er will nach meiner Hand greifen, aber ich lasse es nicht zu.
»Jetzt endlich können wir so leben, wie du es dir immer gewünscht hast. Komm zurück zu mir. Ich habe dich und Chrissi so lieb.« Ich kann noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Zu viele Fragen und Ungereimtheiten gehen mir durch den Kopf.
»Kommt ihr? Essen ist fertig« ruft eine karibische Schönheit über die Strandmauer. Ich schätze Maurice Mutter auf Anfang dreißig. Sie ist ein Bild von einer Frau. Groß, schlank und von einer beeindruckenden Grazie. Sie und Franziska sitzen mir am Tisch direkt gegenüber. Immer wieder starre ich in ihre Gesichter und frage mich, wie ich in das Bild dieser Frauen passe. Ein festes Beuteschema scheint Dennis nicht gehabt zu haben. Franziska wirkt auf mich wie ein billiges, ordinäres Dummchen. Manon hingegen elegant, selbstbewusst mit einem leichten Hang zur Arroganz. Beide geben sich völlig unbekümmert. So, als wenn sie seit Jahren eng befreundet wären und es das Normalste der Welt wäre, in diesem Kreis zusammen zu speisen. Sie unterhalten sich, lachen und albern. Ab und zu streichen sie ihren Kindern behutsam über die Wangen. Ich kann nicht verstehen, was in den Köpfen dieser Mütter vorgegangen ist. Wie konnten sie Maurice und Florentine nur zurücklassen? Zu welchem Preis? Wie viel hatte Dennis ihnen bezahlt, um ihnen ihr eigen Fleisch und Blut abzukaufen? Unfassbar! Ich setze Chrissi reflexartig auf meinen Schoß und halte sie fest umklammert. Sie fühlt sich unter meinen schützenden Armen unwohl und quengelt. Wann sie den Koffer auspacken darf, will sie von mir wissen.
»Gar nicht. Es geht gleich wieder nach Hause.«
»Bea, du willst nicht wirklich heute zurückfliegen«, sagt Karsten und schüttelt verständnislos den Kopf.
»Nachdenken kannst du doch auch hier. Wenn du magst, beziehst du mit Chrissi das Zimmer im Erdgeschoss«, schlägt Dennis vor. Aber auch seine sanft klingende Stimme und sein mildes Lächeln stimmen mich nicht um. Aufgebracht rufe ich über die Tafel: »Ein Essen und ein Strandspaziergang! So war es abgemacht. Ich hätte wissen müssen, das dir das nicht reicht. Was hast du vor? Wo willst du mich diesmal einsperren? Einen Keller gibt es hier doch nicht. Oder mittlerweile schon? Wo ist das neue Verließ für mich? Unter dem Pool?« Dennis erhebt sich und ich schreie: »Bleib wo du bist! Ich sage dir nur eins. Meine Familie weiß Bescheid über unseren Kurzbesuch bei dir. Sollte ich morgen nicht wieder in Hamburg auftauchen, wird mein Vater die Polizei verständigen!«
»Bea, beruhige dich. Es ist in Ordnung, wenn du nicht bleiben willst. Selbstverständlich kannst du heute noch zurück.« Er legt mir seinen Autoschlüssel auf den Tisch und geht allein ins Haus. Die geschiedenen Weissenbach Frauen schauen entsetzt zu mir herüber. Karsten bittet sie, den Tisch abzuräumen und mit den Kindern die Terrasse zu verlassen. Als wir allein sind, poltert er los.
»Musste das sein? Warum hast du Dennis vor uns allen so vorführen müssen? Habt ihr euch denn nicht ausgesprochen? Hat er dir nicht erklärt, dass du von ihm nie etwas zu befürchten hattest? Er liebt dich und hat alles nur für dich getan!«
»Er sagte, dass du unterwegs warst, um uns zu
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