Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
es nach deinem Geschmack einrichten. Es soll dich nichts mehr an die schlimme Zeit erinnern.«
»Die Zeit hier war nicht schlimm, sondern wundervoll. Hier begann unsere Liebe.«
»Ja, und hier haben wir unser Mädchen gezeugt.«
Du irrst dich gewaltig, denke ich lautlos. Aber was soll‘s. Mittlerweile kann ich mir ein Leben ohne meine Kleine überhaupt nicht mehr vorstellen. Sie ist ein geliebtes Kind. Es rührt mich, zu sehen, wie zärtlich und liebevoll Dennis mit ihr umgeht.
»Sie hat dich richtig gern.«
»Und du? Was empfindest du für mich?«
»Gib mir ein wenig Zeit, wenn dir an einer ehrlichen Antwort gelegen ist. Wie lange kannst du bleiben?«
»Solange du willst.«
Seit zwei Wochen renovieren wir zusammen. Abschleifen, Abkleben, Streichen und Lackieren. Zwischendurch sind wir auf der Suche nach neuen Möbeln. Dennis drängt mich nicht. Kein einziges Mal hat er versucht, mir zu nahezukommen, obwohl ich seinen Blicken entnehmen kann, das es sein sehnlichster Wunsch ist. Tagsüber sind wir ein gutgelauntes Elternpaar, abends verwandeln wir uns wieder in Singles und schlafen in getrennten Zimmern und träumen voneinander. Heute habe ich vor, Käthe und Papa endlich zu beichten, dass wir in Frankreich sind und ich beabsichtige, mich hier mit Chrissi für eine Weile niederzulassen. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und rufe sie an. Beide bringen wie erwartet keinerlei Verständnis für meine Entscheidung auf. »Wie kannst du ihm nur verzeihen?«, ruft Käthe aufgebracht durch das Telefon. Weil ich ihn immer noch lieb habe, lautet die ehrliche Antwort, die allerdings nicht über meine Lippen kommen will. Als ich damit rauskomme, dass Dennis bei uns ist, legt Papa einfach den Hörer auf. Seine Reaktion treibt mir die Tränen in die Augen. Wie soll er mich auch verstehen. Ich verstehe es ja selber nicht.
Das aufwühlende Telefongespräch lässt mich die ganze Nacht nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder stehe ich auf, verlasse mein Schlafzimmer im Erdgeschoss und setze mich mit einem Glas Wein in die Küche und grüble. Ich fühle mich hundeelend und wanke zwischen Vernunft und Gefühl. Es wird schon hell draußen, als ich Dennis die Treppe runter kommen höre.
»Warum schläfst du nicht? Ist dir nicht gut?«
»Ich fühle mich furchtbar. Mach doch bitte, dass ich mich wieder gut fühle! Du weißt, wie das geht. Komm her, Dennis!« Ich lege meine Arme um seinen Hals und küsse ihn auf den Mund.
»Du bist ja betrunken, Bea«, lacht er mich aus.
»Ja und in Stimmung. Also los. Du willst es doch auch.«
»Auf keinen Fall werde ich die Situation ausnutzen. Ich wünsche mir nichts mehr, als dich zu lieben. Aber bestimmt nicht , wenn du in diesem Zustand bist.«
»Das hat dich doch früher auch nicht davon abgehalten!«, schreie ich ihn an. Er greift nach mir und trägt mich auf seinen Armen zurück ins Bett. Vorsichtig legt er sich neben mich und streichelt meinen Kopf, solange bis ich einschlafe.
Es ist schon später Vormittag, als ich von Chrissis Geschrei am Pool geweckt werde. Langsam erhebe ich mich aus dem Bett und gehe ins Bad. Mein Kopf brummt und ich habe einen schrecklichen Geschmack im Mund. Als ich mir die Zähne putze, steht Dennis im Türrahmen.
»Na, bist du wieder klar?« Ich schaue ihn nicht an. Er fragt, ob ich noch frühstücken möchte und ich nicke nur stumm. Ich folge ihm in die Küche und während er löffelweise Kaffeepulver in den Filter der Maschine füllt, stelle ich mich dicht hinter ihn und lege meinen Kopf auf seine Schultern. Als ich ihn mit meinen Armen umfasse, flüstere ich leise in sein Ohr:
»Warum? Weshalb hast du mich nicht angerührt?«
»Ich will dich wach, wild und bei klarem Verstand.«
»Lethargisch und völlig abgetreten hattest du mich ja auch lange genug!« Abrupt befreit er sich aus meiner Umarmung und dreht sich zu mir um. Mit seinem mir bestens bekannten, bösen Blick schaut er mich an und schimpft.
»Was sollen diese blöden Bemerkungen. Ständig machst du solche Andeutungen. In Basel, also ich meine als du....«
»Du kannst es ja noch nicht einmal aussprechen. Los sag es! Als ich dich im Keller gefangen hielt!«
»Bea, ich weiß, ich habe viel zu spät reagiert. Jeden Tag mache ich mir deshalbVorwürfe. Ja, mich trifft eine große Mitschuld. Ich gebe es zu. Aber behaupte nie wieder, ich hätte dich vergewaltigt! Du warst schwanger und krank. Hilflos
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