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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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sie versichert mir, dass es so ist. Warum ich Zweifel habe, will sie wissen.
   »Ich weiß nicht, ob du weißt, welches Martyrium hinter mir liegt.«
   »Doch, Bea. Franziska und ich mussten die gleiche Erfahrung machen. Vielleicht nicht so lange wie du, aber gleichermaßen beängstigend und gefährlich.« Sie reicht mir ihren Pass. Ich lese schwarz auf weiß, dass sie Weissenbach Rouze heißt. Langsam löst sich meine Spannung und ich fordere sie auf, mir die ganze Geschichte zu erzählen. Aber nicht vor Chrissis Ohren. Ich schicke sie raus zur Sekretärin und lausche gespannt Manons Ausführungen. Sie war Lehrling. Im gleichen Alter wie Dennis. Eine kurze Liebschaft. Mehr nicht. Als sie schwanger wurde, bestand Elena darauf, dass sie heiraten und sie das Kind zur Welt bringt.
   »Ich wollte nie Kinder, Bea. Aber ich war jung und ich habe mich von ihr einschüchtern lassen. Diese Frau war erschreckend dominant.« Sie forderte, dass ich den Jungen zu Hause entbinde. Den letzten Monat meiner Schwangerschaft verbrachte ich wie du im Keller. Sie griff sich den Kleinen und ließ mich stundenlang allein. Ich wäre verblutet, hätte Dennis mich nicht im geschlossenen Sarg abholen lassen und mich ins Krankenhaus bringen lassen. Mit seinen dreißigtausend Franken verließ ich nach zehn Tagen das Krankenhaus und flog zu meiner Familie nach Martinique. Dort lebte ich die erste Zeit bis sein Geld aufgebraucht war. Ich kehrte nach Europa zurück und arbeitete unter meinem Mädchennamen für eine Vermögensberatung in Genf. Kontakt zu Dennis habe ich erst wieder seit vier Jahren. Er bot mir an, seine Dependance in London zu leiten.
   »Warum hast du sie nicht angezeigt? Wie konntest du dein Kind zurück lassen? Ausgerechnet bei ihr?«
   »Bea, das verstehst du nicht. Du weißt nicht, woher ich komme. Meine Eltern waren bettelarm. Als einziges von sechs Kindern durfte ich die Schule besuchen. Mein Vater arbeitete nur für meine Ausbildung. Ich musste Karriere machen. Mit einem Kind wäre das aussichtslos gewesen. Mittlerweile bin ich da angekommen, wo ich immer hin wollte.«
   »Wie geht es Maurice jetzt? Hat er sich bei dir eingelebt?« Manons Blick versteinert sich. Sie nickt und ich weiß, dass sie lügt.
   »Es geht ihm gut. Nur das allein zählt.« Warum will sie nicht über ihren Sohn sprechen? Ich fahre meine Sensoren aus und spüre sofort, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht locker lassen, sagt mir meine innere Stimme und ich bohre nach.
   »Manon, sag die Wahrheit. Was ist mit deinem Jungen?«
   »Bea, Maurice und ich sind uns völlig fremd. Er hat sein ganzes Leben in Basel bei seinem Vater verbracht. Er wurde von verschiedenen Kinderfrauen erzogen. Von Franziska und zuletzt von dir. Wie soll da eine Bindung entstehen?«
   »Warum lebt er dann bei dir? Warum hast du ihn nicht bei Dennis gelassen?«
   »Frage deinen Mann. Er wird es dir erklären.«
   »Manon?«
   »Nein, Bea. Ich habe schon viel zu viel gesagt. Sprich mit Dennis.« Sie steht auf und nimmt ihren Mantel von der Garderobe. Mit den Worten: »Ich wünsche euch viel Glück. Ihr beide passt wirklich gut zueinander«, verlässt sie das Büro.

Ich sitze noch zehn Minuten regungslos im großen Konferenzraum und denke über ihre Worte nach. Ich habe Dennis zu Unrecht verdächtigt. Das ist meine einzige Erkenntnis. Aber das ist doch noch nicht alles?
»Bleib dran. Du bist auf dem richtigen Weg«, sagt meine innere Stimme. Ich gehe hinaus zum Empfang und schaue nach meiner Tochter. Die Telefonistin entschuldigt Dennis. »Tut mir leid, Herr Weissenbach ist heute nicht im Haus.
   »Er heißt Scherz-Weißenbach«, berichtige ich seine Angestellte.
   »Natürlich, entschuldigen Sie.« Ich spiele das Biest. Wie das funktioniert habe ich in Perfektion von Lore und Elena gelernt.
   »Verbinden Sie mich mit Frau Franziska Weißenbach. Ich nehme das Gespräch im Büro meines Mannes entgegen«, befehle ich der eingeschüchterten Empfangsdame.
   »Selbstverständlich. Sofort«, erwidert sie und ich klatsche innerlich in die Hände. Während ich auf die Verbindung warte, betrachte ich seinem Schreibtisch und die vielen Fotos von mir und Chrissi, die im Halbkreis aufgestellt sind. Ja, er hat uns lieb. Ich weiß. Aufrichtig, wie Käthe es heute Morgen formulierte.
   »Tut mir leid, Frau Scherz-Weißenbach. In Zürich meldet sich niemand. Soll ich es später noch einmal versuchen?«
   »Nicht nötig.

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