Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
später öffnet mir eine Frau mittleren Alters die Tür. Sie trägt genau wie Ariane Stemmann früher eine schwarz weiße Kluft und schaut mich fragend an.
»Ich bin Beatrice Weissenbach. Guten Tag. Ich werde erwartet«, sage ich und schlängele mich an der Hauswirtschafterin vorbei. Sie hat keine Chance mich aufzuhalten. Aufgeregt folgt sie mir ins Wohnzimmer.
»Frau Weissenbach hat mir nicht gesagt, dass sie Besuch erwartet. Auch der junge Herr Weissenbach hat heute Morgen nichts erwähnt. Ich bin nicht befugt, Sie hereinzulassen. Bitte gehen Sie wieder.« Aha! Das Monster lebt also noch. Das ist folglich das Geheimnis, das meinen Mann umgibt.
»Wo sind die Kinder? Wo Maurice und Florentine sind, habe ich Sie gefragt!« Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass die beiden noch in der Schule sind. In Elenas muffigem Nest steht noch alles am gleichen Platz. So fällt es mir nicht schwer, die Pässe der Kinder aus dem Sekretär zu nehmen.
»Sind die beiden verheiratet oder spielen sie Mutti und Sohn?«, frage ich in das perplexe Gesicht der Stemmann Nachfolgerin. Sie antwortet mir nicht. Ich bemerke, dass sie nach dem Telefon greift und ich reiße kurzerhand die Telefonschnur aus der Wand. So verschaffe mir einen kurzen Zeitvorsprung, bevor Karsten und Elena über mein Auftauchen von ihr informiert werden können.
Nach fünf Minuten erreiche ich die Schule. Auf dem Pausenhof entdecke ich zuerst Maurice, der mir freudig entgegen läuft. Ich frage nach Florentine und er zeigt mit ausgestreckten Arm auf seine Schwester. Mit beiden Kindern an der Hand gehe ich unauffällig zum Wagen. Seit wann Karsten bei Oma Weissenbach wohnt, will ich von Maurice wissen.
»Seit unserem letzten Frankreich Urlaub.«
»Warum heißt Onkel Karsten jetzt auch Weissenbach?«
»Oma hat ihn adoptiert.« Ich bin nicht verwundert. Die Puzzleteile ergeben aber noch kein ganzes Bild. Absolute Gewissheit können nur Karsten und Elena mir geben. Ich fahre zur Arianes Wohnung und übergebe ihr die Kinder.
»Was sollen wir hier? Wo willst du jetzt hin? Unsere Ranzen sind noch in der Schule. Oma wird stinksauer sein, wenn sie erfährt, dass wir nicht in der Schule sind.«
»Keine Sorge, Maurice. Alles wird gut. Mach dir keine Gedanken. Freue dich lieber. Wir werden noch heute zu Papa reisen. Der wird Augen machen!« Ich nicke Ariane zu. Sie weiß Bescheid. Wie abgesprochen wird sie am Flughafen mit den Kindern auf meine Rückkehr warten.
Noch vor dem Eintreten durch die gläserne Drehtür, kündigt der Pförtner der Chefetage mein Eintreffen an.
»Einen kleinen Moment, Frau Scherz-Weissenbach. Herr Weissenbach ist auf dem Weg und wird Sie gleich persönlich abholen. Mit den Worten »Was willst du hier?«, tritt Karsten auf mich zu. Er hat einen hoch roten Kopf und Panik steht ihm auf der Stirn geschrieben. Er geht mit mir zu den Aufzügen und starrt mich mit weit aufgerissen Augen an.
»Weiß Dennis von deiner Aktion? Wenn ja, dann kannst du ihm sagen, dass er es ist, der den Deal hat platzen lassen. Meine Schuld ist es nicht, wenn Elena ihm jetzt den Geldhahn zudreht.« Wir steigen in den Lift und ich frage ihn, von welchem Deal er spricht.
»Ich sorgte dafür, dass du zu ihm zurück kommst, dafür bekam ich seinen Platz. Elena durfte seine Kinder behalten. Alle Kinder! Unter der Voraussetzung ließ sie ihn gehen.«
»Weshalb habt ihr mir vorgegaukelt, dass sie sich umgebracht hat?«
»Wir mussten dir eine einleuchtende Geschichte auftischen. Andernfalls wärst doch nie und nimmer zu Dennis zurückgegangen. Da waren wir uns einig. Außerdem musste ich sicher gehen, dass du ihr nie wieder die Polizei auf den Hals hetzt. Meine Mutter ist eine angesehene Unternehmerin und hat schließlich einen Ruf zu verlieren.«
»Sie ist wahnsinnig! Ohne mit der Wimper zu zucken, hätte sie drei Frauen über die Klinge springen lassen. Sie war bereit, zu morden. Dreimal!«
»Ich würde es maximal unterlassene Hilfeleistung nennen. Elena ist schließlich keine gelernte Hebamme.« Fassungslos schüttle ich immer wieder den Kopf. Endlich zeigt er sein wahres Gesicht. Skrupellos, ohne Hemmungen und ohne Gewissen.
»Warum hast du mich vergewaltigt?«
»Du musstest schwanger werden. Die Patronin freute sich schon so auf die Hausgeburt ihres dritten Enkelkindes. Auf einen weiteren Stammhalter von ihrer großen Liebe Dennis. Da wollte ich sie nicht enttäuschen. Das
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