verstehst du doch.«
»Nein, das verstehe ich überhaupt nicht. Denn du hast mich auch noch gewaltsam genommen, als ich bereits in anderen Umständen war. Das kann also nicht der Grund gewesen sein.«
»Bilde dir nicht ein, dass es aus Liebe zu dir geschah. Es war vielmehr der unbändige Hass auf meinen gönnerhaften Bruder, der ständig betont, wie sehr er mich unterstützt hat und was ich ihm alles zu verdanken habe. Dabei hat er mich immer spüren lassen, dass ich nur in die zweite Reihe gehöre. Mit dir wendete sich das Blatt. Wenn ich auf dir lag, hatte ich immer die Pole Position.« Ekel und Abscheu überziehen meinen Körper und ich frage mich, wie es ihm gelungen ist, sein wahres Ich solange vor mir und Dennis verstecken zu können.
»Auch wenn du mich gleich vor Elena auffliegen lässt und ihr sagst, dass Dennis nicht Chrissis Vater ist. Zu wissen, dass mein Bruder Jahre lang verzweifelt um mein Kind gekämpft hat, ist mir Befriedigung genug.«
Die Fahrstuhltür öffnet sich und Elena brüllt hysterisch, dass ich ihr sagen soll, wohin ich ihre Kinder gebracht habe.
»In Sicherheit vor dir! Und jetzt mäßige deinen Ton! Du bist nicht in der Position Fragen oder Forderungen zu stellen. Ich bin im Besitz einer schriftlichen Aussage von Frau Stemmann. Sie hat an Eides statt versichert, dass du mich monatelang unter Drogen gesetzt und mich gefangen gehalten hast. Und dich Karsten, kann ich jeder Zeit wegen Vergewaltigung anzeigen. Chrissi ist der lebende Beweis. Ja, Elena, da staunst du. Ich war nicht schwanger von Dennis, als wir aus Frankreich zurück kamen. Du hast mich völlig umsonst überwältigt. Auch Chrissis Entführung war überflüssig, denn sie ist nicht sein leibliches Kind. Dein neuer Sohn ist der Erzeuger meiner Tochter. Ab sofort haltet ihr euch aus unserem Leben fern! Nur der kleinste Kontaktversuch zu uns und ich liefere euch ans Messer. Das ist der neue Deal! Haltet euch besser daran. Andernfalls erhält die Staatsanwaltschaft und die Presse eine detaillierte Akte über euch und eure Schandtaten.«
Das Gefühl der Genugtuung war mir bisher völlig fremd, aber ich genieße diesen Zustand. Ich bin beglückt, zufrieden und unendlich erleichtert. Im rasanten Tempo fahre ich zum Flughafen und nehme die Kinder in Empfang. Wir besteigen den Flieger nach Hamburg und landen pünktlich.
Ich fahre den Wagen auf das Grundstück und lasse Maurice und Florentine allein vorausgehen. Dennis und Chrissi sammeln hinter dem Haus Herbstlaub im Garten zusammen und ich beobachte das Zusammentreffen von Vater und Kindern aus sicherer Entfernung. Als er ihre Rufe wahrnimmt, legt er die Harke beiseite und schaut sich verunsichert um. Er schließt sie fest in seine Arme und fragt beunruhigt, wer sie denn gebracht hätte.
»Sie sind mit mir gekommen. Und sie bleiben. Stell dir vor, Manon und Franzi haben nichts dagegen.«
»Bea, was hast du gemacht?«
»Ich habe einen neuen Deal abgeschlossen und für geordnete Familienverhältnisse gesorgt.«
»Jetzt, wo du weißt, dass ich dich belogen habe, wirst du endgültig gehen. Stimmt‘s?«
»Warum hast du einen solchen Bogen um die Wahrheit gemacht?«
»Ich hatte nur zwei Möglichkeiten. Elena umzubringen oder dich zu belügen. Ich bin nur ein spießiger Finanzdienstleister. Kein Mörder.«
»Du bist alles anderes als ein Spießer! Hör mir genau zu! Wenn ich Maurice und Florentine als meine Kinder annehme und Chrissi von dir adoptiert wird, wir diesen unheilvollen Namen Weissenbach ablegen und künftig als Familie Scherz zusammenleben, kann ich endlich einen Schlussstrich ziehen.«
»Bea Schatz, Familie Scherz klingt wunderbar.«
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