Mamas Gluecksbuch
dem Alltag vollkommen rausbugsieren würde) oder sich bei Muttern in die Arme legen (geht bei meiner allerdings nicht, denn die ist immer auf Achse), ein Partywochenende beim Kumpel oder einen Sprachkurs oder …
Feste feiern, wie sie fallen
Da plant man einen gemeinsamen Abend und freut sich schon seit drei Wochen darauf – und dann klappt gar nichts, weil das Kind plötzlich alle fünf Minuten brüllend aufwacht.
Sich als Paar in der eigenen Wohnung zu treffen (im Sinne einer echten Begegnung mit Unterhaltung), kann ein richtiges Abenteuer werden. Klappt’s heute oder nicht? Aber zwischendurch gibt es manchmal ungeplante Momente fürs Beisammensein, die man spontan so gut es geht genießen kann: »Schatz, wir haben plötzlich Zeit füreinander!« oder: »Hallo schöner Mann, haben wir uns irgendwo schon mal gesehen?«
Alles stehen und liegen lassen und sich in die Arme fallen!
Gewitterfronten
Auch mit dem Wissen, dass ihr ein gutes Team seid und der jeweils andere nicht perfekt ist, kann sich manchmal in Sekundenschnelle ein Streit entwickeln. Iwar spielt in der Wohnung mit dem Ball, Papa schimpft: »Hör sofort auf
damit!«, Iwar weint und Mama ruft nun: »Ach was, das kannst du ruhig machen« – und plötzlich sind zwei Fronten da. Die Eltern beschimpfen sich, Türen knallen. Der Vater fühlt sich zum x-ten Mal nicht ernst genommen, die Mutter findet, Iwar bekommt tagein, tagaus nur Ärger (den von ihr mit inbegriffen). Und wie das so ist beim Streiten: Beide haben recht. Um daraus keine volle Katastrophe zu machen, empfiehlt es sich, den anderen sich beruhigen zu lassen und viel später, wenn die Atmosphäre etwas entspannter ist, darüber zu sprechen.
Eine Möglichkeit, etwas für sich als Eltern zu tun, sind Kurse wie »KESS erziehen*« und »Starke Eltern, starke Kinder *«. Sie unterstützen die Eltern in Erziehungsfragen und gemeinsamen Herangehensweisen.
Einmal ums Karree
Sobald das Baby schläft, drückt ihr den vertrauenswürdigsten Nachbarn, der Oma, dem Babysitter oder Freund das Babyfon in die Hand oder bittet sie oder ihn, kurz vor Ort aufzupassen: Dies wird ein kleiner Spaziergang rund ums Haus für zehn Minuten. Möglichst nicht über »Arbeit« (Beruf oder Kind) sprechen, sondern über alles andere.
Auf diesen Tipp kommt man wirklich auch gut alleine, aber alleine macht man es nicht! Jetzt aber raus mit euch!
Auch wenn wir es nicht glauben wollen: Kinder bringen jede Partnerschaft zwangsläufig auch in äußerst kritische Situationen. Das haben mit Sicherheit schon alle Paare erlebt. Nicht immer gelingt es uns, diese Konflikte gemeinsam auszutragen. Wenn die grundsätzlichen Meinungen eines Paares so sehr auseinandergehen, dass ehemalige Gemeinsamkeiten zu schmerzhaft fehlen, bleibt manchmal keine andere Möglichkeit, als verschiedene Wege zu gehen.
Für diese Trennung gibt es unendlich viele Gründe. Manchmal finden wir, es hätte nicht sein müssen. Wir befürchten, für die Kinder sei es nicht gut. Aber schließlich müssen wir akzeptieren, dass eine Entscheidung gefällt werden muss, weil es auf die bisherige Weise nicht mehr weitergeht und sich die Krise nicht gemeinsam meistern ließ. Und aus einer Trennung ergeben sich immer auch Chancen, die es vorher nicht geben konnte – erst recht nicht in einer schwierigen Beziehung.
Wie traurig und schmerzhaft eine Trennung ist, darüber gibt es nicht viel zu sagen: Die Enttäuschung sowie die neue
Herausforderung für ein anderes Leben, einen anderen Alltag kann sich jeder vorstellen, der die eigene Beziehung einmal infrage gestellt hat.
Erscheint das Auseinandergehen in ersten Augenblick katastrophal, so lässt sich bei allen Menschen, die sich trennen mussten, feststellen, dass sie in der Folge glücklicher und zufriedener wurden, als sie es während der unglücklichen Beziehung je sein konnten. Erfahrungen von Unabhängigkeit und Stärke machen sich im neuen Single-Leben bemerkbar. Unsere Kinder werden trotzdem oder sogar deswegen glücklich und zufrieden groß und erwachsen werden, weil wir ihnen Vertrauen und Lebensfreude vermitteln können, egal, was um uns herum passiert.
Das erfordert von uns enorme Stärke und Souveränität, die nicht immer voll und ganz möglich ist (wann ist sie das auch?). Dabei spielt die Einstellung gegenüber unserem ehemaligen Partner eine große Rolle. So schlimm er sich auch verhalten haben mag, es hat einen gemeinsamen Augenblick gegeben, in dem dieses einmalige Menschenkind entstanden ist.
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