MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)
während Adrian auf dem Beifahrersitz schlief? Sebastian konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen. Niemals würde Adrian in einer solchen Situation schlafen!
Von jetzt an konnte er den spanischen Behörden nicht mehr trauen! Wenn Solano ein Betrüger war, musste Sebastian vorsichtig sein und durfte den nächsten Schritt nur machen, wenn er sich der Integrität seiner Helfer sicher sein konnte. Denn er hatte beschlossen, sofort nach Villanuovo zu fahren.
„Herr Kant, bitte hören Sie mir einen Moment zu.“
Sebastian Krix legte Kant die These von dem falschen Agenten dar. Kant argumentierte dagegen, dass zwar einiges in Zusammenhang mit Solano seltsam sei, vonseiten der Spanier bisher jedoch keinerlei Zweifel an dem Mann geäußert worden seien.
„Trotzdem habe ich eine Bitte an Sie. Können Sie mir einen spanischen Partner nennen, der vertrauenswürdig ist?“
„Wozu soll das gut sein?“
„Da ist etwas faul, deshalb fahre ich selbst nach Villanuovo.“
„Auf keinen Fall! Das ist viel zu gefährlich!“
„Genau. Deshalb frage ich nach einem integren Begleiter. Und vergessen sie nicht, dass mein bester Freund und meine Schwester möglicherweise in Gefahr sind.“
„So geht das nicht, auch wenn ich Ihre Bedenken verstehe.“ Kant schwieg einige Augenblicke, dann fuhr er fort: „Bleiben Sie bitte einen Moment dran. Das überschreitet meine Befugnisse. Ich stimme mich mit meinem Chef ab.“
Kurz darauf meldete Kant sich wieder. „Ich kann Ihnen keinen Beweis liefern. Aber der zweite Ermittlungsleiter, Liasseg, ist ebenfalls besorgt und darüber hinaus sehr engagiert. Ponisega meint, ich solle ihn überzeugen, ein kleines Kommando zusammenzustellen, das in Villanuovo nach dem Rechten sieht.
Das ist das Vernünftigste im Augenblick.“
„Das kann doch ewig dauern!“, sagte Sebastian verzweifelt.
„Nein. Ich schätze, in zwei bis drei Stunden können die Spanier so weit sein. Plus die Fahrt nach Villanuovo …“
„Schneller geht es nicht?“
„Ausgeschlossen.“
Gonzalez sah auf die Uhr. In vier Stunden würde das Fundament gegossen. Vier Stunden panischer Todeskampf und unvorstellbares Grauen standen den Feinden der Gruppe bevor. Der Gedanke daran bereitete Gonzalez große Befriedigung. Wie grässlich es wohl sein musste, langsam zu ersticken?
Sie hatten es nicht besser verdient! Die zwei stellten eine Gefahr für die gesamte Organisation dar. Am Gesicht des Deutschen konnte Gonzalez dessen Entschlossenheit ablesen. Nein, der hätte nicht aufgehört zu schnüffeln, bis er alles wusste.
Jetzt wollten er und die Männern drei Stunden schlafen. Schließlich lag ein anstrengender Tag mit harter Arbeit auf der Baustelle vor ihnen.
Bevor ihm die Augen zufielen, dachte er noch einmal an den gerade ausgeführten Befehl: Noch nie ist in der Organisation von einer Stufe 1 berichtet worden. Welche Ehre! Mir, und nur mir hat New York diesen Befehl erteilt! Sollen die Endringlinge doch unter dem Anbau verrotten! Niemand wird sie dort jemals wiederfinden.“
„Unsere Freunde werden nach uns suchen“, flüsterte Adrian.
Violetta schluchzte. „Aber wie, Adrian? Wie sollen sie uns finden?“
Adrian von Zollern schwieg.
„Wie kommst du eigentlich hierher?“, fragte sie dann mit brüchiger Stimme.
Adrian erzählte in knappen Worten die Geschichte von dem falschen Agenten und von allem, was sonst inzwischen geschehen war. Dann schilderte Violetta kurz, was ihr widerfahren war.
„Also können Sie uns nicht orten“, schloss sie verzweifelt. „Und wenn dieser I es geschickt anstellt, führt er seine Behörde noch eine Weile an der Nase herum. Lange genug jedenfalls, bis wir hier erstickt sind …“
Adrian verdrängte die Frage, wie schlimm es war, in dieser dunklen Kiste langsam zu ersticken. „Die spanischen Behörden werden den Kerl ausquetschen, wenn ich mich nicht sehr bald melde. Schließlich ist I meine letzte Kontaktperson.“
In der Kiste herrschte totale Finsternis, und es war totenstill. Adrian hämmerte gegen das Holz, doch es war massiv und würde nicht nachgeben.
Er suchte eine bequemere Position und spürte plötzlich Violettas Gesicht dicht an seinem. Er spürte ihre weiche Haut. Sebastian fiel ihm wieder ein und dass er Violetta eigentlich in Ruhe lassen wollte, trotzdem streichelte er zärtlich ihre Wangen. Um sie zu beruhigen. Um ihr zu zeigen, dass jemand für sie da war. Um ihr Mut zu machen. Er spürte, wie sie den Mund zu einem Kuss spitzte. Einen Moment lang
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