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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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vermeintliche Terrorismusexperten teilten ihr Geheimwissen mit Millionen Fernsehzuschauern. Die Zahl der gaffenden Schaulustigen nahm weiter zu.
    „Schaut mal!“
    Auf den Bildschirmen erkannten die Elitemitglieder die bösartige Grimasse ihres Führers, als seine Finger über die Konsole glitten.
    Mit einem Bing kündigte sich der Aufzug an. Als Milton einsteigen wollte, krachte in seiner unmittelbaren Nähe die Decke des dritten Stockwerks herunter und übertönte dabei den Lärm von sechs gewaltigen Detonationen im IWF-Gebäude. Überall wirbelten Trümmer und Staub herum, flogen Holz, Steine und Marmor, vom Druck der Sprengladungen beschleunigt. Das Atmen wurde zur Qual, was die sauerstoffverzehrenden Flammen, die sich rasch ausbreiteten, noch weiter verstärkten. Milton wurde von einer Explosionswelle erfasst und auf der gegenüberliegenden Seite des Aufzugsschachts gegen einen Türrahmen geschleudert.
    Fassungslos starrten die Elitemitglieder auf die Bildschirme, dann brachen sie in lauten Jubel aus. Die Livesendung des Nachrichtensenders zeigte der Welt ein Meer aus Flammen und heftigem Getöse. Kurz hintereinander detonierten sechs Sprengladungen und wirbelten ein Trümmerstaccato aus zerborstenen Glasscheiben und zerfetzten Möbeln auf die Avenue. Die zerstörten Fenster hinterließen dunkle Höhlen in der Fassade des IWF, die wie tote Augen anklagend in die Kameras starrten.
    Welch einem großartigen Führer sie dienten! Selbst sie, seine Jünger, hatte er mit dieser Taktik überrascht. Die Sicherheitsmaßnahmen der Geheimdienste waren auf einen Einzeltäter ausgerichtet worden. Allerdings hatte ein Mitglied der amerikanischen Landesgruppe die Sprengstoffpakete in den vergangenen Tagen in Büros des IWF versteckt. Als Mitglied des Finanzausschusses im US-Senat mit unbeschränktem Zugang zum IWF war er niemandem aufgefallen.
    Tief befriedigt sog Braulio den Geschmack des Sieges auf. Nun war das große Unrecht gesühnt, das von diesem Ort globaler Unterdrückung ausging.
    Am selben Abend erhielt Jackson, Gruppenmitglied aus New York, einen weiteren Auftrag. Er kämpfte gerade mit den Folgen einer Fischvergiftung, doch der Befehl, den er von Braulio erhalten hatte, duldete keinen Aufschub. Bevor Jackson die Wohnung verließ, schluckte er zwei Pillen gegen Durchfall, ergriff einen Umschlag und fuhr los.
    Auf sein Klingeln antwortete eine dünne Stimme mit asiatischem Akzent: „Ja?“
    „NY Kurierservice“, sagte Jackson.
    „Für wen?“
    „Für Mr Atakamo, Kanega Bank.“ Jackson wedelte mit dem Umschlag.
    „Um diese Uhrzeit?“, drang es aus dem Lautsprecher.
    „Wir arbeiten rund um die Uhr für unsere Geschäftskunden“, antwortete Jackson und lachte.
    Der Summer schnarrte.
    Yasuhiro Atakamo erkannte den versiegelten Umschlag sofort. Sein Blick durchbohrte den Überbringer. „Wo haben Sie das her?“
    „Hey, Mann, langsam! Ich habe den Brief von einem gewissen Dr. Spiglar in Empfang genommen.“
    Yasuhiro Atakamo erschrak. Dieser Umschlag sollte so lange bei der anderen Kanzlei bleiben, bis ihm etwas … Bei dem Gedanken geriet er ins Stocken.
    „Ich bin nur für die Zustellung zuständig.“ Schnell stellten Jacksons geübte Einbrecheraugen fest, dass sich sonst niemand im Keller der Kanega Bank aufhielt. Als Yasuhiro den Empfang des Umschlags quittierte, holte Jackson eine Rolle Klebeband aus seinem Beutel und fesselte dem überraschten Japaner die Hände auf den Rücken.
    Während Yasuhiro von entsetzlicher Angst erfasst wurde, suchte sein Verstand fieberhaft nach Fehlern, die ihm unterlaufen waren. Schnell wurde ihm klar, dass er nun sterben musste, und ließ widerstandslos zu, wie eine todesähnliche Lähmung ihn übermannte. Jackson zerrte den gefesselten Japaner ins Büro.
    „Braulio Ostrogón schickt Sie?“
    Jackson nickte.
    „Sie waren auch bei Dr. Spiglar …“ Yasuhiro schluckte seine Angst hinunter. „Und der ist jetzt tot?“
    Jackson schaute auf den Japaner hinunter und nickte wieder.
    „Wie ist Dr. Spiglar an diesen Umschlag gekommen?“ Yasuhiro schwitzte heftig vor Angst. Er schrie fast, die Lähmung verwandelte sich allmählich in Panik. Er musste es wissen. „Wie ist er an den Umschlag gekommen?“
    Jackson schaute den Japaner unverwandt an. Er griff mit der Hand in sein Jackett und zog seine Pistole heraus. Dann schaute er Atakamo in die Augen.
    „Gut, das ändert jetzt auch nichts mehr“, sagte Yasuhiro resigniert, als sein Blick auf die Waffe fiel.
    Es kam Yasuhiro

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