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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Jahre 1999 hat sich offensichtlich ein Luca Moligati das Dokument mit der Nummer 1806 angeschaut. Unser Dokument!“
    „Der Name sagt mir nichts.“
    „Mir auch nicht.“ Sebastian tippte mehrmals mit dem Zeigefinger auf eine bestimmte Stelle des Zettels und hielt ihn Adrian hin. „Aber die Wörter tso und chronica in der Kommentarspalte haben eine andere Handschrift als die formellen Eintragungen.“
    „Du hast recht. Vielleicht dürfen die Besucher Kommentare hinschreiben …“
    „ Chronica ist eindeutig, aber tso ? Ich sehe die Liste erst mal weiter durch.“
    Adrian nickte.
    „Aha!“, stieß Sebastian wenig später hervor.
    „Noch was?“
    „Ja! 1949 hat jemand dieselbe Urkunde eingesehen, allerdings fehlt der Name. Und, jetzt halt dich fest: Auch diese Person hat ein lateinisches Wort geschrieben: acquiesco .“
    Auf Adrians erwartungsvollen Blick zuckte Sebastian nur mit den Schultern „Ich weiß nicht, was das heißt!“
    „Dann sieh jetzt bitte unter 1899 nach!“, drängte Adrian.
    „Wieso?“
    „Folgen und Reihen, Sebastian! 1999 – 1949 – 1899 … Fünfzigerschritte rückwärts! Vielleicht ein Muster?“
    Sebastians Zeigefinger glitt die Liste hinunter bis zum Jahr 1899.
    „Das darf doch nicht wahr sein!“ Er schüttelte ungläubig den Kopf. „1899; Einsicht Dokument 1806; Cambotano, Alberto; Bemerkung: auctor .“
    Adrian zögerte kurz. „Das ist kein Zufall.“
    Gemeinsam untersuchten sie ein zweites Mal die ganze Liste, doch sie fanden nichts Auffälliges mehr. Seit die Liste geführt wurde, hatte sich außer den drei Personen niemand für Dokument 1806 interessiert.
    „Wir sollten gehen“, sagte Sebastian gegen zwei Uhr.
    Der Mond war nur eine schmale Sichel und spendete kaum Licht, und sie durchquerten den dunklen Innenhof. Als sie von dort auf die Straße treten wollten, war die Tür verschlossen.
    „Wie zum Teufel kann das sein?“, fragte Adrian verwundert, überlegte kurz und holte wieder das Werkzeug hervor. Plötzlich löste sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Sebastian sah einen funkelnden Stahl aufblitzen, stürmte zur Tür und zog Adrian mit sich.
    Doch es war zu spät. Die Gestalt holte aus und warf mit geübter Bewegung einen Dolch in Sebastians Richtung.
    Beide duckten sich im richtigen Moment und suchten Schutz neben einem Holzstapel an der Mauer des Innenhofs. Hinter ihnen prallte der Dolch gegen die Brennholzscheite und fiel dann scheppernd auf den Steinboden. Der Mann fluchte leise, dann hörten die Freunde ein metallisches Klicken. Zwei Schüsse wurden abgefeuert, und der Schütze verfehlte sie nur knapp.
    Das aufblitzende Mündungsfeuer genügte dem Angreifer, um die schemenhaften Umrisse der beiden Männer zu erkennen. Dann richtete der Fremde die Waffe direkt auf eine der beiden Gestalten.
    Bevor er einen weiteren Schuss abfeuern konnte, riss Adrian ein Scheit aus dem Holzstapel und schleuderte es mit voller Wucht in Richtung des Angreifers. Sie hörten ein dumpfes Geräusch, als wäre der Mann zusammengesackt und zu Boden gestürzt. Gegenüber spie eine vom Lärm geweckte Frau wüste Flüche aus ihrem geöffneten Fenster in die Nacht.
    „Weg hier!“, schrie Adrian.
    Lange würde die Benommenheit des Fremden nicht anhalten. Mit zitternden Händen zog Adrian das Werkzeug aus seiner Hosentasche. Wenige Augenblicke später hatte er mit geübtem Griff die Tür geöffnet. Als sie auf der Gasse standen, verschloss er sie sofort wieder.
    Geistesgegenwärtig wählte Adrian von Zollern die Nummer 112.
    „Hilfe! Auf uns wird geschossen, und wir werden verfolgt! Kommen Sie so schnell es geht!“, stieß er hervor.
    In der ersten Biegung auf dem Weg zum Hotel blickte Sebastian Krix kurz über die Schulter. Auf der Mauer, die den Bibliotheksinnenhof einfasste, zeichnete sich gerade die dunkle Gestalt des Mannes ab. Der sprang herunter in die Gasse und nahm mit schnellen Schritten die Verfolgung auf.
    „Schnell. Er ist hinter uns“, zischte er Adrian zu.
    Die beiden rannten noch schneller, doch plötzlich blieb Sebastian stehen.
    „Ich schaffe es nicht! Mein Bein …“, keuchte er und hinkte ein paar Schritte.
    Die Schritte des Fremden kamen näher.
    „Da!“, flüsterte Adrian und zeigte auf einen geparkten Anhänger.
    „Versteck dich dahinter!“ Dann rannte er weiter.
    Ängstlich spähte Sebastian aus seinem Versteck auf die Gasse. In diesem Moment sah er die Gestalt und erschrak. Mit gezücktem Messer und wutverzerrtem Gesicht lief der Fremde an ihm vorbei,

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