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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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brennende Gedanke an das Unrecht auf, das ihm das Leben vergällte und dafür sorgte, dass er immer mehr trank. Daher war der kräftige und fesche Jorge im Lauf der Jahre neidisch, unförmig und reizbar geworden. So verwunderte es nicht, dass die wenigen verbliebenen Freunde sich Sorgen um ihn machten. Doch Jorge scherte sich nicht darum, im Gegenteil, er machte gern seinem Ärger Luft. Offen prangerte er unter den Kollegen die Zustände an. Doch die unterstützten ihn nicht.
    Jorges angestauter Unmut hatte schon lange nach einem Ventil gesucht. Hier, im Stadtteil Albayzin, in der kargen Pracht der geometrisch-ornamentalen Villa des Mauren, beschloss er endgültig, den gemeinen Plan durchzuführen.
    Sedat bin Tarkan, Ignacios wichtigster arabischer Partner, empfing Jorge anders als erwartet. Er kam nicht in den Genuss arabischer Gastfreundschaft. Denn Dienstboten galten dem Araber wenig. Sedat bin Tarkan war nicht boshaft oder feindselig, doch er wahrte Abstand zu Jorge. Jorge bemerkte bald die unterschwellige Gier im Blick des Fremden. Sein Ausdruck verriet, dass Sedat bin Tarkan von der Neugierde nach den mitgebrachten Papieren gepeinigt wurde.
    „Sei gegrüßt, Jorge!“, eröffnete der Araber das Gespräch.
    „Im Auftrag Eures Partners Ignacio überbringe ich die versiegelten Papiere. Ignacio hat mir aufgetragen, abzuwarten und Euer schriftliches Einverständnis mitzunehmen.“
    Sedat bin Tarkan sprach nicht weiter und bot dem Gast keinen Stuhl an. Jorges Ärger wuchs. Es fiel ihm schwer, den pochenden Puls unter Kontrolle zu bekommen. Unterdessen brach Sedat bin Tarkan die Siegel und studierte aufmerksam den Inhalt. Im Grunde waren alle Details vor Ausstellung der Dokumente geregelt worden. Mit Ausnahme der Mengenzusage, die allein in Ignacios Hand lag. Für den Profit Sedat bin Tarkans jedoch war diese Zahl entscheidend: je größer die Menge der begehrten Oliven, desto höher sein Verdienst. Die Preise waren längst mit den Händlern abgestimmt worden, und er hoffte auf großzügige Belieferung. Doch danach es sah nicht aus. Jorge, der von solchen Dingen wenig verstand, verfolgte die Reaktion Sedat bin Tarkans. Gelegentlich schüttelte der Araber den Kopf und brummelte verärgert vor sich hin. „Hast du weitere Botschaften für mich zum Inhalt dieser Dokumente?“, fragte er.
    „Nein.“
    Daraufhin wanderte Sedat bin Tarkan unschlüssig im Raum umher.
    „So richte Ignacio aus, dass ich unzufrieden bin! Sag ihm, ich habe meinen Händlern das Doppelte versprochen. Ich unterzeichne, aber ich protestiere und prangere die viel zu geringe Liefermenge an! Du richtest das aus!“, befahl der übellaunige Maure. Dann übergab er Jorge die Papiere und ging.
    Um ein Haar hätte Jorge den eigenen Plan vereitelt. Bevor der Araber hinter dem ornamentalen Rundbogen verschwinden konnte, besann er sich. „Sedat bin Tarkan, so gewährt mir eine Bitte.“
    Der Maure drehte sich erbost zu ihm um. „Eine Bitte? Was für ein Begehr könntest du wohl an mich haben?“
    „Ich weiß Dinge, aus denen Ihr großen Nutzen ziehen könnt!“
    „Wehe dir, du stiehlst mir die Zeit!“ Sedat bin Tarkan blickte ihn scharf an, doch seine herablassende Art wich der Neugier.
    „Wie ich sehe, seid Ihr unzufrieden mit Ignacio. Teilt Euren Zorn mit mir, dem es ebenso ergeht.“
    Verständnislos schaute der Araber Jorge an.
    Jorge hatte vor dem Treffen genau überlegt, wie er vorgehen wollte. „Wie viel sind Euch Informationen wert, die mehr noch als den Betrug an Euch Verrat an Eurem Volk beweisen?“, fragte Jorge.
    Der Araber setzte sich wieder. Was von solcher Tragweite konnte dieser schmutzige kleine Lump wissen? „Bevor ich Gegenleistungen anbiete, sag mir, was du weißt! Bei mir bleibt keine Leistung ohne Anerkennung. Also vertraue auf mein Wort.“
    Der Ton Sedat bin Tarkans wurde freundlicher. Nun berichtete Jorge von Ignacios Gespräch mit dem Berater des Königspaars. Verriet, wer die Kriegslasten zur Vernichtung der Araber finanzierte. In der Stille, die auf seinen Bericht folgte, spürte Jorge die Wut und die Enttäuschung des tief getroffenen Mauren. Er beschloss, auf eine Reaktion zu warten, anstatt selbst das Wort zu ergreifen. Es dauerte eine Weile.
    „Ist dir klar, was du damit auslöst?“
    Der Maure verabschiedete Jorge. Ohne Dank, doch mit einer Summe, die dem entsprach, was Jorge in drei Monaten in Ignacios Diensten verdiente.
    Sedat bin Tarkan schwor Rache. Lange brütete er über einem Plan. Warum soll ich mir die

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