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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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darum kümmert?“ Er zeigte Klaffke das Foto.
    „Nein, Ordna räumt dem keine Priorität ein.“
    „Dann werde ich die Fotos mitnehmen und mich selbst darum kümmern.“
    „Ich darf Ihnen die Fotos nicht geben.“
    „Dann machen Sie mir Kopien!“
    „Darf ich nicht.“
    Adrian wurde ärgerlich. „Dann mache ich die Kopien eben selber. Und außerdem melde ich die Verweigerung Ihrer Behörde an Hauptabteilungsleiter Ponisega.“
    „An wen?“, fragte Klaffke.
    „Ach, vergessen Sie’s!“, sagte Adrian und kopierte. Anschließend verließ er das Präsidium.

New York, vor einiger Zeit
    „WW1“, krähte Mummtaz lauthals in seinem Käfig. Yasuhiro Atakamo drehte sich zu ihm um. Normalerweise plapperte der Kleine Dinge nach, die er aufschnappte. Aber WW1 , dazu fiel Yasuhiro nur World War 1 ein, hatte hier bestimmt niemand gesagt.
    Yasuhiro ging darüber hinweg. Er streichelte Mummtaz und redete beruhigend auf das Tier ein. Schließlich gab es ein anderes Rätsel, über das er nachdenken wollte. Seit Braulio Ostrogón mit dem Erzählen begonnen hatte, versuchte Yasuhiro den Sinn der Geschichte aus dem spätmittelalterlichen Spanien zu verstehen. Es musste einen Zusammenhang geben zwischen dieser Geschichte und dem geheimnisvollen Gebaren des Spaniers. Aber welchen?
    Das Telefon klingelte. Yasuhiro erkannte die Nummer des Geschäftsführers der Kanega-Zentrale in Tokio und nahm den Hörer ab.
    Kikahiras Stimme, ein markantes Piepsen, legte sofort los. „Sie müssen mir etwas erklären, Atakamo! Wir stellen erhöhten Verkehr auf unseren gesicherten Leitungen fest, die Sie vor einiger Zeit eingerichtet haben. Was hat es damit auf sich?“
    „Das ist leicht zu verstehen. Wir simulieren in einer gespiegelten IT-Peripherie Angriffe auf das Sicherheitssystem. Dabei stellen wir der Hackergemeinschaft unsere IT-Struktur zur Verfügung, natürlich ohne Echtdaten.“
    Der Geschäftsführer schnappte nach Luft. „Die üben an unseren Systemen, wie man uns am besten überfällt?“
    „Nein. Wir geben ihnen anonymisierte Teilbereiche sicherheitsrelevanter Systeme und lassen sie Schwachstellen suchen. Kein System ist absolut sicher. Irgendwo auf der Welt sitzt einer, der selbst die kleinste Lücke findet. Fehler vor den anderen zu finden und zu kommunizieren ist Ansporn für solche Leute. Wir lernen daraus und können in der realen Systemumgebung dann die Lücken schließen“, erklärte Yasuhiro.
    „Das hört sich nach einem klugen Weg an“, piepste Kikahira, und
    die Schärfe seines Tons ließ nach. „Dann wäre das geklärt. Sie informieren mich, wenn die Hacker eine Lücke finden!“
    „Wer hat angerufen?“ Der Spanier war unbemerkt eingetreten.
    „Einer der Geschäftsführer aus Japan. Er wollte wissen, warum die Verkehrszahlen auf den neuen Telefon- und Datenleitungen so stark angestiegen sind.“
    „Hat er einen Verdacht? Was du ihm gesagt hast, habe ich gehört.“ Ein stechender Blick traf Yasuhiro. „Hat er das geschluckt, oder wird er nachforschen?“
    „Nein, er glaubt es. Zu einem Teil entspricht es schließlich der Wahrheit. Mir ist aber auch aufgefallen, dass deine Aktivitäten zugenommen haben. Was machst du denn?“
    „Habe ich nicht angefangen, dich einzuweihen? Ist dir nicht klar, was …“
    Yasuhiro unterbrach ihn. „Nein, unter einweihen verstehe ich etwas anderes!“
    Braulio atmete tief durch, während er Yasuhiro mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte. „Dass ich dir die Dinge von Anfang an erzähle, zeigt mein großes Vertrauen zu dir. Wenn ich damit fertig bin, werden deine Fragen beantwortet sein!“
    In diesem Moment klingelte es auf Braulios sicherer Leitung. Augenblicklich drehte er sich um. Braulio achtete stets darauf, dass die Sicherheitstür ins Schloss fiel. Doch diesmal rastete sie nicht ein.
    Der Japaner nahm seinen ganzen Mut zusammen und legte ein Ohr an den Spalt. Braulio sprach leise. „… Herkunft … Sprengstoff … er … meist … und … nachforschen!“, schnappte er auf. Ein langer Monolog des Anrufers folgte. Dann sagte Braulio: „Bessere … und … Pläne … alter Stoff … vergessen … kein Nachweis.“
    Plötzlich legte Braulio auf und Yasuhiro erschrak über die schnellen Schritte, die sich näherten. Sofort hastete er zurück zu seinem Schreibtisch. Keinen Moment zu früh. Die Sicherheitstür schwang auf, und Braulio trat ein, den Blick unverwandt auf Yasuhiro gerichtet. „Hast du gelauscht?“
    „Dein Raum ist abhörsicher!“
    Braulio nickte

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