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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Ruhe!“
    Dann bogen sie in eine kleine Seitenstraße ein und parkten den Transporter kurz vor dem Maashaven Zuidzijde.
    Nicht einmal dreißig Minuten später trafen Akemi und Dhakiyah mit ihren Begleitern ein und parkten hinter Braulios Transporter. Sieben dunkel gekleidete Gestalten verließen die Fahrzeuge und versammelten sich im Schutz des Vordachs einer riesigen unbeleuchteten Lagerhalle.
    „Dhakiyah, Akemi, hier sind zwei Pistolen und zwei Messer. Ihr bleibt in den Transportern und sichert sie. Immer wenn wir zurückkommen, öffnet ihr die Schiebetüren, damit das Verladen schneller geht. Qiang, hol die Steaks aus der Kühlbox!“
    „Guter Zeitpunkt zum Grillen“, grinste Gonzalez.
    „Quatsch! Die sind für die Rottweiler.“
    Braulio hatte Michael beauftragt, eine Lösung aus Xylazin und Ketamin zu besorgen. Das würde die Hunde einige Stunden in den Tiefschlaf schicken.
    Er packte Qiang am Arm. „Gib mir die Blasrohre!“
    Dann verschwand er mit Jegor um die Ecke.
    Das Lagertor bestand aus Stahlgitter und wurde von einem Schloss gesichert. Sofort rannten vier Hunde laut bellend herbei. Jegor warf die Steaks über das Tor, woraufhin das Gebell verstummte, und die Hunde schnupperten an dem Fleisch, fraßen jedoch nicht. Jegor und Braulio setzten das Blasrohr an, schossen ihre Pfeile in die Schultermuskeln, und die Tiere jaulten auf. In wenigen Minuten würden die Biester schlafen.
    Jegor knackte das Schloss. Sie wussten, wo der Alkohol lagerte. Am Ende sollte es so aussehen, als hätten Jugendliche den Wodka gestohlen. Dank Yasuhiros präziser Arbeit fanden sie sich schnell zurecht. Die Zwischentür zum großen Hoflager wurde von innen entriegelt.
    Braulio Ostrogón schaltete sein Handy ein und schrieb die SMS: „P?#?“
    In New York hatte Yasuhiro Atakamo die Antwort längst vorbereitet. Sonderlich schwierig war diese Aufgabe für ihn ohnehin nicht gewesen. Das Einhacken ins Logistiksystem der
    Rotter Handelscompagnie B.V. hätte sogar manch gewieftes Computerkid erledigen können. Schwieriger wurde es, am Stichtag passende unverplombte Container, die bereits abgefertigt waren, zu identifizieren. Außerdem mussten die Bestimmungshäfen passen, sowie bestimmte Leervolumina verfügbar sein. Weiterhin sollten diese Container möglichst ebenerdig stehen, damit die Jungs mit den Säcken nicht herumzuklettern brauchten. Der anspruchsvollste Teil war, die Warendichte und die Gewichtsverteilung in den Containern herauszufinden: Was nutzte ein Container, der zwar die genannten Kriterien erfüllte, der aber mit Gütern bestückt war, die kein Mensch bewegen konnte? Dazu gehörte Raffinesse. Yasuhiro Atakamo hatte es geschafft! Auf seiner Liste standen die zwanzig erforderlichen Containernummern und Standplätze. Zwanzig Container und fünfzehn Bestimmungshäfen, beinahe über den gesamten Planeten verteilt. Die Standplatznummern der
    Rotter Handelscompagnie B.V. waren fest vergeben, und das System dahinter hatte er Braulio bereits vor der Abreise erklärt. Deshalb würde der Spanier die richtigen Container jetzt ohne Verzögerung finden.
    Er drückte auf Send . Wozu Braulio diese Informationen benötigte, wusste Yasuhiro Atakamo nicht.
    Braulio zog Zettel und Stift aus der Jacke und notierte Plätze und Containernummern aus Yasuhiros Aufstellung. „Hier, für die bist du verantwortlich, Filippo und Gonzalez gehen mit dir. Qiang und ich machen die anderen. Wer zuerst fertig ist, hilft dem anderen Team.“
    Nun war alles bereit für den letzten Teil der Aktion. Sie gingen zurück zu den anderen und Braulio erteilte den Befehl. „Los! Jeder zwei Beutel!“
    In den folgenden neunzig Minuten herrschte reges Treiben im Lagerhaus am Maashaven Zuidzijde. Die Männer bewegten sich im Schutz der Dunkelheit und beobachteten dabei ständig ihre Umgebung. Filippo stolperte irgendwann und zog sich
    eine Platzwunde am Knie zu. Es blieb der einzige Zwischenfall. Am Ende wollte Braulio die Container inspizieren. Die Hunde schlummerten immer noch friedlich an ihren Plätzen. Er ging zum ersten Container und quetschte sich bis zum hinteren Ende durch. Glücklicherweise hatten sich die Militärs im Ersten Weltkrieg für die Verwendung dunkelgrauer Sprengstoffsäcke entschieden. Unauffällige Gegenstände, die mit dem dämmrigen Licht in den Containern verschmolzen. Diese Säcke waren leicht zu verstecken oder konnten zwischen andere Packungseinheiten in den Containern geschoben werden.
    Ausgezeichnete Arbeit, dachte Braulio. Dann

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