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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Aktivitäten sich auf die Region am jeweiligen Tatort konzentrierten.
    „Wie bei unserem Toten in Berlin“, fasste Sebastian zusammen, was alle dachten.
    „Hm … aber ein Professor für Meteorologie?“, wunderte sich Violetta.
    „Das ist nicht das einzig Seltsame an diesem Mord. Er liegt fast zehn Jahre zurück, während die anderen in den letzten elf Monaten begangen wurden.“ Adrian las es noch einmal. „Hier steht, dass wahrscheinlich ein Zusammenhang mit der Glücksspielmafia besteht. Man hat Schuldscheine bei der Leiche des Wissenschaftlers gefunden.“
    „Aber der passt gar nicht ins Muster“, konstatierte Sebastian.
    Am Schluss des Berichts wurde Adrian von Zollern als Ansprechpartner für Detailfragen zu dem deutschen Fall benannt. Violetta stand auf. „Was bedeutet das nun? Vier tote Banker und ein Wissenschaftler? Warum USA, Deutschland und Spanien?“ Adrian antwortete: „Das sind wichtige Fragen. Vielleicht hat Joel gleich ein paar Antworten darauf.“
    „Was ist denn eigentlich mit deinem Freund Ordna? Solltest du ihn nicht informieren?“
    Beim Tippen schauten die beiden Adrian über die Schulter. „SG Herr Ordna, Kurzbericht: Fall weitet sich aus. CIA involviert. AvZ ab sofort Kontaktmann. Fünf Morde in USA dokumentiert. PS: Täter haben Witterung von Chefermittler AvZ aufgenommen. Erster Informant ermordet.“
    Anschließend ging Violetta zur Bank, um dreitausend Euro abzuheben. Das Geld für Joels Informationen.
    Gonzalez zog sich um und sah aus wie ein Tourist. Er trug er einen Hut, einen falschen Bart und angeklebte Augenbrauen. Joel, der Spanier an seiner Seite, stank, und seine Kleidung starrte vor Schmutz.
    Joel war bedrückt. In der Organisation wusste niemand von dem Konflikt, der den Mann zerriss. Und reden konnte er nicht darüber. Die Krankheit selbst würde von der Organisation geduldet, aber nicht die Umstände seiner Ansteckung. Deshalb verschwieg Joel, dass er sich bei diesem schwulen Drecksack das tödliche Virus eingefangen hatte. Er verfluchte sein Schicksal und die Tatsache, dass er wahrscheinlich die letzte Stufe der Gruppe nicht mehr erleben würde.
    Überhaupt, was war eigentlich mit dieser letzten Stufe, mit der Erlösung? Joel gehörte, wie die meisten, dem niedersten Rang an. Und genau wie diese machte er bei der ganzen Sache nur mit, weil er auf die Erfüllung des Versprechens der letzten Stufe wartete. Der oberste Führer hatte allen versprochen, dass das nahezu entgeltfreie Schuften ihnen einen paradiesischen Lebensabend garantierte. Und für jemanden wie Joel, der im Leben nichts geschenkt bekommen hatte, war das Verheißung genug. Da er nicht krankenversichert war, konnte er sich die lebensnotwendigen Medikamente nicht leisten. Von ärztlicher Betreuung ganz zu schweigen. Deshalb konnte er es kaum erwarten, dem neugierigen Anrufer für seine Informationen so viel Geld aus der Tasche zu ziehen wie möglich.
    Violetta gab Adrian das Geld mit dem augenzwinkernden Hinweis, dass er bei der Spesenabrechnung in Deutschland daran denken solle. Adrian lächelte zurück in dem Wissen, dass dreitausend Euro einer Rundungsdifferenz auf ihrem Konto gleichkamen.
    „Wenn Gefahr droht, ruf mich bitte an.“
    „Okay“, antwortete Violetta.
    Er ging in die Bar, setzte sich an einen der vielen freien Tische und wartete. Aus der Küche roch es wenig einladend, und man musste schon hartgesotten sein, um dort etwas zu essen.
    Kurz nach Adrian betrat ein unsicher wirkender Hänfling den Gastraum. Der konnte es nicht sein, weil Adrian bei dem Anruf den Eindruck gewonnen hatte, mit einem selbstbewussten Mann zu sprechen. Doch der Schmächtige blickte sich um, bis sein Blick an Adrian hängen blieb. Nach kurzem Blickkontakt kam er direkt auf ihn zu.
    „Adrian von Zollern?“
    „Ja. Joel … wie?“
    Joel schwieg.
    Adrian von Zollern war überrascht, wie linkisch der Mann war. Keine Spur mehr von dem selbstherrlichen Getue am Telefon, wo Joel den Eindruck eines Mannes erweckt hatte, der genau wusste, was er wollte. Er bestellte sich ein Wasser, und Joel nahm einen Rotwein.
    „Haben Sie es dabei?“
    „Was?“
    „Das Geld!“
    „Natürlich. Wir haben uns noch nicht über eine Summe unterhalten.“
    „Fünftausend“, sagte Joel sofort mit gedämpfter Stimme und grinste unsicher.
    Scheint der Einheitspreis hier zu sein, dachte Adrian. „Niemals!“
    Er wartete auf eine Reaktion seines Gesprächspartners. Der rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. Dabei sagte er

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