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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Texas.
    Müde und schlecht gelaunt ließ er die Abfertigung in Terminal E über sich ergehen. Der alte Name Houston Intercontinental Airport hatte ihm besser gefallen. Nun erinnerte George Bush Intercontinental ihn daran, dass dieser Präsident mit der Verhaftung Noriegas in Panama eine fruchtbare Geschäftsbeziehung zerstört hatte. Braulio Ostrogón hatte Noriegas Schergen beim Drogenschmuggel in die USA unterstützt, bis dessen Verhaftung vor zehn Jahren den Handel jäh beendete. Seitdem hatten die wenigen Reisen, die ihn seit der Umbenennung des Airports nach Houston geführt hatten, immer einen schlechten Beigeschmack.
    Die Climate Ratio LLC war eine Gründung führender Wissenschaftler renommierter Universitäten. Die Professoren Spencer, Milford, Tracner und Maseuda, hauptberuflich Inhaber eines Lehrstuhls an den Eliteuniversitäten Harvard, Stanford und Princeton, gründeten die Kapitalgesellschaft als führende Vertreter ihres Fachs, um Forschungsergebnisse aus dem Universitätsleben in klingende Münze zu verwandeln. Der Austausch von Wissen zwischen Lehreinrichtung und Praxis unter Nutzung der besten universitären Infrastruktur ermöglichte die Erstellung von speziellen Dienstleistungen. Schnell wuchs die Nachfrage nach Forschungsaufträgen vonseiten der Industrie, und auch die Anzahl der Kunden entwickelte sich positiv in den Jahren nach der Gründung.
    Als Braulio mit dem Taxi ins Zentrum von Houston fuhr, rief er sich jenen Abend ins Gedächtnis, als er wenige Monate zuvor bei einem Diner in London durch Zufall von der Existenz und dem Forschungsschwerpunkt der Institution erfahren hatte. Ein älterer Gentleman berichtete damals einer jungen Dame von seinem bevorstehenden Umzug.
    „Nun, meine liebe Miss Pattinson, der geplante Umzug ist das Ergebnis langwieriger Konsultationen. “
    Miss Pattinson schaute abwartend.
    „Ich habe viel Zeit verloren, bis schließlich eine Internistin an der St. George’s University die verschiedensten Daten meines Körpers sammelte. Mittels bestimmter Parameter definiert sie klimatische Bedingungen, die optimal zur Verfassung der untersuchten Person passen …“
    „Und was hat Ihnen diese Dame geraten?“
    „Nun, Sie unterhält Kontakte zu einem privaten Institut in den Vereinigten Staaten, das geologische, meteorologische und derlei Wissenschaften miteinander verknüpft. Diese Firma arbeitet für Großkonzerne und Regierungen, doch nimmt man private Aufträge von Einzelpersonen ebenso an …“ Der Lord räusperte sich. „… vorausgesetzt, man bringt die notwendigen Mittel auf. Dann prognostizieren sie aufgrund der Daten den idealen Lebensmittelpunkt.“
    Ein Kellner kam zum Tisch und sprach mit leiser Stimme zu Miss Pattinson.
    „Bitte entschuldigen Sie, Lord Dickens, der Fahrer meiner Mutter wartet. Leider hat sich ihr Zustand verschlechtert, und man erwartet mich.“
    Braulio Ostrogón beobachtete, wie der alte Herr anschließend die junge Frau zum Ausgang begleitete. Wenige Minuten später saß Lord Dickens wieder am Tisch. Braulio stellte sich mit falschem Namen vor und entschuldigte sich dafür, dass er das vorangegangene Gespräch mitgehört hatte. Lord Dickens schien erfreut über die Abwechslung, und bald unterhielten sie sich angeregt.
    „Strapaziere ich Ihre Hilfsbereitschaft zu sehr, wenn ich Sie um Adresse und Ansprechpartner dieses Instituts bitte?“, hatte Braulio später gefragt.
    „Aber nein! Zu dumm, dass meine Haushälterin einen freien Tag hat. Sonst würde ich den Kellner bitten, zu Hause anzurufen.“ Der Lord rieb sich das Kinn. „Warum fahren wir nicht zu mir und nehmen einen Cognac. Dann suche ich die Adresse für Sie heraus.“
    Kaum hatten die beiden Männer die geräumige Stadtwohnung des Adligen betreten, fragte Braulio Ostrogón: „Wären Sie so freundlich und würden jetzt die Daten heraussuchen?“
    Lord Dickens ging in sein Arbeitszimmer und kam kurz darauf wieder zurück.
    „Hier ist es. Ich habe die Daten aus dem Firmenprospekt für Sie kopiert.“
    „Danke.“ Braulio schaute sich die Kopie an. Telefonnummer, Namen, Anschrift, alles Notwendige war vorhanden. Diesem neumodischen Internetkram vertraute die Institution offenbar nicht, es hatte weder eMail-Adresse noch eine Homepage.
    „Wenn Sie dort anrufen, richten Sie meine besten Empfehlungen aus“, bat Lord Dickens.
    „Das werde ich ganz gewiss nicht tun!“ Braulio legte nun jede Freundlichkeit ab und er starrte den Lord durchdringend an.
    „Ich fürchte, ich …

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