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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Mann einzulassen, wird das nicht heißen, dass ich ihn deswegen weniger liebe.«
    Vayl nickte. »Ich verstehe.«
    »Aber …« Ich räusperte mich und senkte die Lider, wo- bei ich versuchte, nicht zu sehr als Fräulein des achtzehn- ten Jahrhunderts rüberzukommen, und trotzdem wie ein Schuldmädchen errötete. »Ich kann nicht … ich fühle mich immer noch irgendwie …« Ich machte ein würgen- des Geräusch, das Vayl beide Augenbrauen heben ließ, als ich fortfuhr: »… wenn ich an Beziehungen denke.«
    Wieder das Grübchen. Ich muss ein passendes Geräusch finden, das diese Auftritte ankündigt, denn sie sind echt selten. Ob es wohl tragbare Nebelhörner gibt?
    Vayl sagte: »Ich bin froh, dass du einen gewissen Frie- den gefunden hast. Und vielleicht begegnest du ja auch mal einem Mann, der in dir nicht den Wunsch weckt, dich zu übergeben?«

    Ich versuchte, möglichst lässig mit den Schultern zu zucken, und scheiterte kläglich. »Man kann nie wissen.«
    »Würde es dir in der Zwischenzeit etwas ausmachen, mir zu sagen, was du heute sonst noch so gemacht hast?«
    »Eigentlich war es ein beschissener Tag. Ich musste Shaos Bruder töten, weil er von einem Schröpfer besessen war. Und jetzt, wo ich weiß, worum es den Schröpfern geht, bin ich mir fast sicher, dass Yale und Pengfei irgend- wie das Festival stören wollen.« Ich erklärte ihm, dass Jericho und seine Kumpel verdeckt für Sicherheit sorgen wollten, wobei mir ein Seufzer der Erleichterung ent- schlüpfte.
    Vayl meinte: »Das hört sich für mich so an, als bräuch- test du frische Luft. Sollen wir uns auf die Suche nach einer chinesischen Drachenlady machen?«
    »Klar, aber wie? Wenn sie bei Lung ist …«
    »Was sehr wahrscheinlich ist …«
    »Wie sollen wir sie trennen?«
    »Wenn wir in einem wirklich gut sind, abgesehen von Auftragsmorden, ist es spontane Planung. Wir werden uns etwas ausdenken, wenn wir eine Situation vorfinden, die wir - wie sagst du doch immer - ausschnüffeln müs- sen.«
    »Okay. Also, sie finden. Das wird eine Herausforde- rung. Das ist eine große Stadt, Vayl.«
    »Ich denke, du verfügst über die Fähigkeit, sie aufzu- spüren, Jasmine«, sagte er ernst. »Weißt du noch, wie du mich auf dem Hotelparkplatz in Miami gefunden hast?«
    »Ja, aber da warst du nur ein paar Meter von mir ent- fernt.«
    »Das ist wahr. Aber irgendwo müssen wir ja anfan- gen. Und vielleicht hilft Pengfeis Kleid ja dabei, dein Ge- spür in eine Richtung zu lenken. Weißt du, das sind nicht
irgendwelche Spinnereien. Es gibt dokumentierte Fälle aus der Vergangenheit, wo Empfindsame in der Lage wa- ren, Vampire zu jagen.«
    »Haben wir denn irgendeine Idee, wo wir mit der Suche anfangen könnten?«
    »Wir können eine vernünftige Schätzung vornehmen. Wir wissen, dass Pengfei und Lung ihre Tage nicht an Bord der Constance Malloy verbringen. Was bedeutet, dass irgendjemand sie an Land bringen muss. Ich würde vorschlagen, wir finden zunächst das Boot, das sie letzte Nacht an Land gebracht hat, und folgen dann ihrer Spur.«
    »Okay.« Falls ich wenig begeistert klang, lag das daran, dass ich die Idee für ziemlich weit hergeholt hielt. Leider konnte ich nicht mit einer besseren aufwarten, also blieb uns keine Wahl.
     
    Vollständig verkleidet, das Medaillon unter dem Kragen versteckt, den Übersetzungsdraht unter der Perücke, glitt ich durch den Gang des Wohnmobils. Ich hatte am Nach- mittag jede freie Minute damit verbracht, mir die Aufnah- men von Pengfei auf Bergmans Laptop anzusehen und versucht, mir ihre Verhaltensweisen anzueignen. Ich gab mein Bestes, aber irgendetwas fühlte sich noch falsch an. Wahrscheinlich nur meine Unterhose, die mich in den Hintern zwickt, weil dieses verdammte Kleid so eng ist.
    Cole hatte von seinem Platz auf dem Fahrersitz aus eine großartige Aussicht. Er pfiff anerkennend, als er mich sah. »Abgefahren!«
    »Dem kann ich nur zustimmen«, meinte Cassandra. Sie hatte ein neues Persönliches-Medium-Kostüm angelegt und half Bergman dabei, die letzten Teile seines mobilen Labors in Plastikboxen zu packen. Dass er irgendjeman- den, vor allem sie, an seine geheiligten Sachen ließ, war ein
Zeichen dafür, dass er meine Strafpredigt ziemlich ernst genommen hatte. Ich hoffte, dass es auch ein dauerhaftes Zeichen dafür war, dass er nicht zu einem großen, dürren Freak heranwachsen wollte.
    Er bemerkte, dass ich ihn beobachtete, und sagte: »Unsere Wohltäter haben vor ungefähr einer Stunde ein Soundsystem

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