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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Stichwort zerriss ein lauter Knall die Luft und ließ den Boden erbeben. Yales eisblaue Augen wurden so hart, dass er jedes Boot im Hafen durch einen einfachen Blick hätte versenken können. »Wo sind die Toten, Peng- fei Yan? Ich spüre kein einziges Opfer.«
    »Die Polizei hat es irgendwie herausgefunden«, flüsterte
ich. »Sie haben die Leute alle in Sicherheit gebracht.« Die Zeit hatte sich an diesem Abend gedehnt, wie ein Strang Zuckerwatte, der einfach immer weitergedreht wird. Ich hätte schwören können, dass der Angriff auf Pengfei und die Suche nach Lai und Lung, ganz zu schweigen von dem Kampf und seinen Folgen, eine Ewigkeit gedauert hätten. Nö. Fünfzehn Minuten, von Anfang bis Ende.
    »Wozu bist du eigentlich nutze, Vampir?«, fragte Yale fordernd. »Da gibst du mit deinen wunderbaren Kräf- ten der Tarnung an, und trotzdem hat diese kurzsichtige kleine Gottesbrut dich ausgetrickst.« Er trat auf mich zu. Aggressiv. Bedrohlich. »Ich will meine Seelen!«
    »Ich schätze, ich muss dir wohl etwas schuldig bleiben.«
    Er blieb stehen. Dachte einen Moment lang nach. »Ja, und ich weiß auch schon einen Weg, wie du die Schuld begleichen kannst.«
    »Wirklich?«
    »Ihr Name ist Lucille Robinson.«
    »Und weiter?«
    »Ich will, dass du sie tötest.«
    Er wartet darauf, dass du etwas sagst. Also sag etwas! Warte, nicht fluchen. Nenn ihn jetzt nicht Arschloch. Okay, mach weiter. »Und sag mir doch, warum ich für dich die Drecksarbeit machen soll?«
    Er seufzte angewidert. »Schröpfer können nicht töten, solange ihre Opfer nicht gezeichnet sind und für sie be- zahlt wurde, es sei denn, sie können Notwehr nachwei- sen. Warum zwingst du mich immer wieder, es auszuspre- chen?«
    »Weil ich weiß, dass es dich nervt?«
    »Ich verachte Regeln.«
    »Du weißt, dass ich nichts tue, was mir keinen Vorteil bringt«, sagte ich.

    Yale fixierte mich mit gelb leuchtenden Augen. Es war, als würde man eine Python anstarren. »Das Geistige Auge dieser Frau, dieser Lucille, beginnt sich zu öffnen.«
    Geistiges Auge … was zur Hölle ist das denn? Das kann nichts Gutes sein. Nicht einmal, wenn es schlechte Neuigkeiten für Schröpfer bringt. Was, wenn es mitten auf meiner Stirn sitzt? Igitt! Es juckte mich in den Fin- gern, mir ins Gesicht zu fassen und die vertrauten Linien entlangzufahren, die sich immer zeigten, wenn ich die Stirn runzelte. War da jetzt ein Augapfel? Bei dem Ge- danken wollte ich kotzen. Okay, krieg dich wieder ein. Du bist bei der Arbeit. Durchdrehen kannst du in deiner Freizeit.
    Ich fragte: »Wie sollte sich das auf meine Pläne auswir- ken?«
    »Das hat es bereits. Sie kann die Schwächen in den Schilden der Jungen sehen. Sie hat zwei von ihnen getötet, und einer davon war Wu, den ich heute erst an Bord dei- ner Jacht platziert hatte.« Er zeigte mit dem Finger auf mich, als wäre das meine Schuld. Was es natürlich auch war. Und was die Schilde anging, ich sah nichts. Über- haupt nichts. Wieder einmal arbeitete das Medaillon so- wohl für als auch gegen mich.
    »Bist du sicher, dass sie es war? Vielleicht …«
    »Ich bin sicher. Ich weiß nicht, aus welcher Quelle ihre Kraft stammt, aber sie beginnt zu sehen , Pengfei. Und wenn sich ihr Auge vollständig öffnet, wird sie auch be- ginnen zu wissen . Danach wird keiner von uns das Leben noch so einfach oder so lang finden wie zuvor. Verstehst du?«
    Obwohl ich gar nichts verstand, nickte ich, weil ich mir dachte, dass das von mir erwartet wurde. Ich forderte: »Sag mir, wo ich sie finden kann.«

    »Locke sie zu dir. Sie wird der Jagd nicht widerstehen können, wenn du erst die Frau getötet hast, die bei ihr war, als ich ihr das erste Mal begegnet bin.«
    »Weißt du, wo ich diese Frau finden kann?«
    »Ihr Name ist Cassandra. Die Taxizentrale hat ihr einen Wagen hierhergeschickt. Ich denke, sie ist einer von den Künstlern.«
    »Oh mein Gott, war das nicht cool?« Die Stimme ge- hörte zu einem jungen Typen, der offenbar in unsere Rich- tung kam.
    »Du musst der König der ersten Dates sein!« Niedlich klingendes Mädchen. Auf der Suche nach einem lauschi- gen Plätzchen? Haut ab!
    Yales Augen glühten, als er mir zunickte und sich mit der Spitze seiner ekligen rosa Zunge über die Lippen fuhr.
    »Da sind sie schon«, flüsterte er mir zu. »Der Junge ist von seiner Exfreundin gezeichnet worden. Ich wollte ihn eigentlich mit Wu teilen, aber unter den gegebenen Um- ständen - soll ich dich zum Dessert einladen?«
    Oh, verdammt. Kann es

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