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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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hoffnungsvoll.
    »Wahrscheinlich nicht«, meinte Bergman, der Vayl aus sicherer Entfernung musterte. »Ich würde schätzen, dass es sich zurückbildet, sobald du schläfst, wie es auch bei Lung der Fall war. Vielleicht bist du sogar dazu in der Lage, es bewusst herbeizurufen und nach deinen Wünschen zu kontrollieren. Aber …«, er schüttelte den Kopf, »… ich weiß es nicht sicher. Das hätte gar nicht passieren dürfen. Ich meine, ja, als biologisches Werkzeug musste die Rüs- tung Lung in ein paar grundlegenden Punkten verändern. Und indem er sein Blut getrunken hat, könnte Vayl wahr- scheinlich diese Veränderungen auf sich selbst übertragen haben. Aber … ich hätte nie damit gerechnet … nicht mit so etwas.« Sein Blick flog von Vayls glitzernder Rüstung zu dem Medaillon in meiner Hand.
    »Ich muss gehen, Jaz«, sagte er dann und umklammerte Lungs Rüstung wie einen lange vermissten Teddybär. »Tut mir leid. Aber zu Hause stapelt sich die Arbeit.« Er begann, sich rückwärts von uns zu entfernen. »Ich kann damit nicht … Ich muss gehen.«
    »Verstehe schon«, sagte ich. »Wirklich. Es ist okay.«
    Er nickte einmal, drehte sich um und ging.
    Der Geruch von Fruchtkaugummi und das laute Plat- zen einer Blase neben mir lenkten meine Aufmerksamkeit von Bergmans sich entfernender Gestalt ab.

    »Tja, das ist Bockmist«, meinte Cole. »Er hat sich ver- drückt, bevor er mir eine coole Waffe bauen konnte. So wie deine, nur besser.«
    Ich seufzte und schenkte ihm einen Blick, der wohl von nun an extra für ihn reserviert sein würde. »Erst einmal solltest du mir bitte sagen, dass dein Funkminzplättchen nicht mit Kaugummi verklebt ist.«
    »Nein, Bergman hat es rausgeholt, nachdem ihr Lung geschnappt hattet.«
    »Okay, dafür erkläre ich dir jetzt, dass Bergman nicht direkt von hier zum Flughafen rennen wird. Er geht erst mal zurück zum Wohnmobil und packt. Wenn er heute keinen Flug mehr bekommt, wird er wahrscheinlich sogar hier schlafen. Also folge ihm einfach und bitte ihn, dir eine Waffe zu bauen, die zu bezahlen du natürlich ver- sprechen wirst. Nein. Warte.« Ich schnappte mir seinen Arm, bevor er gehen konnte. Zwischen meinen Schulter- blättern hatte sich etwas bewegt, etwas zwischen einem Kitzeln und Schmerzen. »Ich glaube nicht, dass du die Zeit dazu haben wirst. Irgendetwas kommt hierher, und es ist kein Vampir. Es ist nur ein Gefühl, eines, das ich noch nie vorher hatte, aber Vayl meinte, ich sollte mich solchen Dingen öffnen.«
    »Oben am Hügel ist ein kleiner Konzertpavillon«, er- klärte Vayl. »Zieh dich dorthin zurück.«
    Cole nickte und entfernte sich eilig.
    »Du auch, Vayl«, schlug ich vor. »Was auch immer es ist, wir wollen doch nicht, dass sich herumspricht, dass hier ein geschuppter Vampir rumläuft, zumindest nicht, bis wir wissen, wie genau die Geschichte aussehen soll.«
    »Gut gedacht«, sagte er und glitt den Hügel hinauf, und das erstaunlich elegant für jemanden, der an seine Rüs- tung noch nicht gewöhnt war. Er hätte funkeln müssen
wie die Sterne, aber ich konnte spüren, wie er die Kraft der Tarnung einsetzte, um sich unsichtbar zu machen.
    Ich ging zu dem Aussichtspunkt, jedoch nur bis zum Eingang, und starrte auf die Tote hinunter. Jemandes Tochter. Jemandes Ehefrau. Bedauernswerte tote Frau mit aufgerissenem Körper. Ich hätte sie so gerne irgendwie zugedeckt. Aber das war es nicht, was sie jetzt brauchte.
    »Pengfei Yan, solltest du nicht auf der Jacht sein?«, frag- te Desmond Yale, als er aus den Schatten trat.
    Heilige Scheiße, es ist der Schröpfer! Während er näher trat, streifte ich mir das Medaillon über und betete darum, dass er im Dunkeln nicht so gut sehen konnte wie ich. Wenigstens sprach er Englisch. Er übertrat die Ein-Meter- Schwelle, um mich genauer anzusehen. »Du siehst ge- grillt, getoastet, geschlagen und geprügelt aus. Was ist passiert?«
    Ich wollte zum nächsten Ritter-Discount laufen, mir einen netten Brustpanzer schnappen und ihn mir um- schnallen. Da diese Option nicht bestand, verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Chien-Lung hat angefangen, eigene Ideen zu unserer Revolution zu entwickeln. Ich musste ihm eine Lektion erteilen. Was machst du hier?«
    Er streckte die Hände aus, Handflächen nach oben, und am Zeigefinger seiner linken Hand blitzte ein breiter Goldring auf. »Hast du die Zünder so platziert, wie ich es dir erklärt habe? Und die Beweismittel, die die religiösen Fanatiker belasten?«
    Wie aufs

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