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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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Und besonders nicht mit dem Vampir, der Cole überhaupt erst in unser Geschäft hineingezo- gen hatte.
    Auch wenn das Bedürfnis, mich ins Wohnmobil zu schleppen und das Schlafzimmer zu erobern, so stark war, dass mir die Knochen schmerzten, stieg ich nur widerwil- lig von Jerichos Ninja. Ich hatte mich in das Motorrad eines anderen Mannes verliebt. Es fühlte sich an wie eine Sünde.
    Blöderweise versperrte Cassandra mir den Weg nach drinnen. Da fiel mir endlich der schuldbewusste Blick auf, den sie und Bergman aufgesetzt hatten. Er fing an: »Also, wir dachten, bevor du wieder über uns herfällst, sollten wir dir sagen, dass es uns leidtut.«
    »Ja«, bekräftigte Cassandra. »Es war unsere Schuld.«
    »Klar«, sagte ich, obwohl die beiden mir mindestens ein Kapitel voraus waren.
    Cassandra fuhr fort: »Ich hätte dir sagen müssen, dass magische Objekte die natürlichen Gaben der Empfind-
samen beinträchtigen können, wie die Fähigkeit, die Schwächen im Schild des Schröpfers zu sehen. Ich wusste das. Aber ich habe nichts gesagt, weil ich dachte, Bergman würde dann wieder eine fiese Bemerkung über Magie ma- chen. Und wegen meiner Nachlässigkeit hättest du … hättest du sterben können.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Und ich hätte nie zulassen dürfen, dass meine Ängste mich zu so einem Arschloch machen. Ich … will den Kontakt nicht ganz abbrechen. Du bist so verdammt in- teressant.« Und ich war einer der wenigen Freunde, die ihm noch geblieben waren. Aber da er ein Mann war, würde er das niemals zugeben. »Es ist nur, es wurde alles so intensiv. Aber es tut mir leid, dass ich dich im Stich gelassen habe.« Er sah zu Cassandra, und sie nickte. »Uns beiden tut es leid.«
    Es ist so wahr, dass die Menschen, die dich am ehesten töten werden, diejenigen sind, die dir am nächsten ste- hen.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust, um der Versu- chung zu widerstehen, die beiden zu schütteln oder mit den Köpfen zusammenzuknallen. Fast hätte ich ihnen ge- sagt, dass sie, wenn sie weiter mit mir rumhängen wollten, anfangen sollten, sich wie Erwachsene zu benehmen, und nicht wie Zweijährige, die sich im Kindergarten um die besten Spielsachen streiten. Doch dann fingen meine Ar- me an zu schmerzen. Und übrigens auch meine Hände und Beine. Ich erinnerte mich an Cassandras Gesicht, als sie mich ins Krankenhaus gebracht hatte, und an Berg- mans Miene, als ich im Wasser gestanden und mir die Waffe, die er für mich gebaut hatte, an die Schläfe gehalten hatte.
    Ich holte tief Luft. »Ich weiß, dass diese Mission für
keinen von euch leicht war. Ihr seid beide so großartig in dem, was ihr tut. Ich meine, ihr habt beide diese Lei- denschaft, die man braucht, um außergewöhnlich zu sein, und da ist es nur natürlich, dass ihr aneinander- geratet. Und trotzdem seid ihr hier, übernehmt den schwersten Teil der Arbeit, und seid eine verdammt gute Mannschaft.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich verge- be euch.«
    Cassandra schlug die Hände zusammen, wie sie es im- mer tat, wenn sie sich freute. Und Bergmans Augen leuchteten so stark, dass er die Brille abnehmen musste, um sich nicht selbst zu blenden. Sie klatschten sich ab, was Bergman wohl schmerzhaft fand, da er sich hinter- her die Hand am Oberschenkel rieb, und gingen ins Wohnmobil zurück. Wenige Sekunden später kam Berg- man zurück nach draußen, unser sicheres Telefon in der Hand. »Es ist für dich«, sagte er und reichte Vayl das Handy.
    »Ja?« Vayl hörte vielleicht zwanzig Sekunden lang wortlos zu, und seine Augen verdüsterten sich, als die Neuigkeiten in seine Gefühlswelt eindrangen. »Natürlich wollen wir das. Wir sind in zwanzig Minuten da.« Er klappte das Telefon zu. »Du solltest dich besser umzie- hen.«
    »Ach ja?«
    »Das war Pete. Er sagte, sie hätten das Herrenbeklei- dungsgeschäft gefunden, das du erwähnt hast. Das, in dem sowohl Shunyuan Fa als auch Desmond Yale einge- kauft haben?«
    » Frierman’s ? In Reno?«
    Er nickte. »Nach einer einstündigen, intensiven Befra- gung hat der Schneider zugegeben, dass Edward Samos viele seiner Treffen in seinem Laden abhält, und dass für
heute Abend eines angesetzt ist. Pete hat uns ein Flugzeug gemietet. Wir haben«, er sah auf die Uhr, »achtzehn Mi- nuten, um es zum Flughafen zu schaffen.«
    Ich ging zur Tür.
    »Jasmine?«
    Ich drehte mich um.
    »Denk daran, deine Waffe zu laden.«

38
    I ch schlief im Flugzeug. Der beste Schlaf. Heilender Schlaf. Tief.

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