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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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und«, ihm wurde bewusst, dass wir ihn alle komisch an- sahen, »diese anderen Hokuspokus-Typen.« Er wedelte mit dem Finger, um seinen Standpunkt zu unterstreichen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Bergman, kein Witz: Wenn du nicht langsam dein Hirn ins einundzwanzigste Jahrhun- dert schaffst, werde ich dich hinter den Holzschuppen schleppen und dir den Hintern versohlen.«
    »Was?«
    Cassandra beugte sich an mir vorbei und schnippte Bergman gegen die Schulter, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Eine Bombe ist eine sehr mächtige Waffe, nicht wahr?«

    »Natürlich.«
    »Also kann nicht jeder x-Beliebige eine bauen.«
    »Na ja …«
    »Ich könnte also nicht ins Internet gehen, eine gute An- leitung finden und mir bis zum Abend einen Sprengkör- per basteln, oder?«
    »Schon … aber der Vergleich hinkt.«
    »Warum?«
    »Das sind zwei völlig verschiedene Sachen.«
    Cassandra beugte sich noch weiter vor. »Es sind beides Werkzeuge, die zu einem bestimmten Zweck eingesetzt werden.«
    »Die Philosophien dahinter sind Lichtjahre voneinan- der entfernt.«
    Sie standen jetzt fast Nase an Nase, was für mich keine besonders bequeme Position war, da ich zwischen ihnen saß. »Bergman«, sagte Cassandra, »ich könnte eine Bom- be bauen, wenn ich das wollte, obwohl ich mich kaum für Naturwissenschaften interessiere. Und wenn du ein Inte- resse an Magie hättest, was du übrigens hast , könntest du einen Zauber wirken.«
    Er wich so hastig zurück, dass man meinen konnte, sie hätte ihm ins Gesicht gespuckt. Ich hob die Hand. »Stop«, warnte ich ihn. »Ich weiß, dass du etwas sagen willst, was ich später bereuen würde, also tu es gar nicht erst.«
    »Aber …«
    »Bergman, ich liebe dich wie einen Bruder, und ich res- pektiere dein Recht zu glauben, was auch immer du glau- ben willst. Aber du kannst nicht Teil dieses Teams sein, wenn du einen von uns jedes Mal beleidigst, wenn du den Mund aufmachst.«
    Er machte den Mund auf. Dann macht er ihn wieder zu. »Gute Wahl«, sagte ich. Ich musterte ihn noch ein wenig,
um zu sehen, wie sehr ihn diese Magie-Geschichte ver- störte, doch er hatte die Schotten dicht gemacht. Deshalb sagte ich: »Also, Cassandra, dieser Zauber …«
    »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es funktionieren würde«, schränkte sie ein. »Es würde nur dein Aussehen beeinflussen. Deine Stimme wäre immer noch dieselbe.«
    »Tja, Mist.«
    Eine Weile lang saßen wir alle schweigend da und starr- ten auf die diversen Monitore, in der Hoffnung, dass die Inspiration vorbeikommen und uns einen dicken Kuss auf die Stirn gegen würde. Stattdessen schlug etwas gegen die Seite des Wohnmobils.
    Bergman ging in Deckung, als hätte ein zweihundert Pfund Sportler ihm eine Frisbee an den Kopf geworfen. »Was war das?«
    Cassandra zog den Vorhang zur Seite. »Es ist zu dunkel da draußen, ich kann nichts sehen.«
    »Schließ den Vorhang!«, schrien wir alle. Ihre Hand zuckte zurück, als hätte der Stoff Zähne bekommen und nach ihr geschnappt.
    Wieder schlug etwas gegen den Wagen, zwei-, drei-, viermal. Inzwischen saß Bergman quasi unter dem Tisch. Er bedeutete Cassandra, sich ihm anzuschließen. »Run- ter!«, befahl er Cole. »Dieser Schröpfer könnte zurückge- kommen sein, um sich Jaz zu holen!«
    »Ich überprüfe mal den Monitor im Schlafzimmer«, sagte Cole nur. Bergman und Cassandra, die das für eine geniale Idee hielten, folgten ihm in den hinteren Teil des Wohnmobils, um zu sehen, was die Überwachungskame ras aufgezeichnet hatten. Vayl und ich bevorzugten den direkteren Weg.
    Er war bereits aus der Tür getreten. Während ich es ihm nachmachte, zog ich Kummer, aktivierte meine Nacht-
sicht und zog das Armband meiner Uhr enger, um die Geräusche meiner Bewegungen zu dämpfen. Vayl signa- lisierte mir, hinten um das Wohnmobil herumzugehen, da er die Vorderseite übernehmen würde. Ich wurde von weiteren knallenden Geräuschen begleitet, und einem hastigen Flüstern.
    Obwohl mein Instinkt mir sagte, dass unser Angreifer kein Schröpfer war, schlich ich vorsichtig um die Ecke. Ich entdeckte mein Ziel augenblicklich. Genauso schnell richtete ich Kummer gen Himmel und sicherte die Waffe. »Kinder«, murmelte ich angewidert.
    Sie standen ungefähr sechs Meter entfernt im Schein des Lichts unserer nachbarlichen Wettgriller. Sie trugen Jeans, karierte Hemden und Tennisschuhe. Ihr kurzes Haar war sauber gescheitelt. Nicht gerade der Typ Jugendliche, von denen ich erwartet hätte, dass sie die Eier aus

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