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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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das denn für eine Frage? Er ist noch dran, oder nicht? Ansonsten - verdammt noch mal zu privat, wenn du mich fragst. Was du gerade getan hast! »Alles in Ord- nung.«

    »Lass mich sehen.«
    »Nein.«
    Schiefe Augenbraue. Übersetzung: Jetzt bist du einfach nur stur. »Komm schon, lass mich nachsehen.«
    »Mach schon, Jaz«, meldete sich Cole zu Wort, wäh- rend er mit seinem Läufer Bergmans Turm schlug. »Du könntest eine Gehirnerschütterung oder so etwas haben.«
    Vayl streckte die Hand nach meinem Kopf aus. »Es geht mir gut!«, fauchte ich und zuckte zurück, wobei ich wie- der gegen die Kühlschranktür knallte.
    »Okay, jetzt nicht mehr«, sagte ich und rieb die beiden Beulen. Doch plötzlich ging es mir wirklich gut. Ich be- gann zu grinsen. »Vayl, ich hab’s.«
    Besorgnis leuchtete in seinen Augen auf. »Was ist es, Migräne?«
    »Würdest du bitte aufhören, dir Sorgen zu machen? Da- von wirst du noch verrückt!« Ich wich ihm aus und ging zu den beiden Männern am Tisch. »Bergman, ich muss mir noch einmal die Aufnahme ansehen, in der Pengfei Lung und Li anschnauzt.«
    »Kann das eine Sekunde warten? Ich bin am Zug.«
    Ich schnappte mir seine Königin, zog sie acht Felder vor und sagte zu Cole: »Schachmatt.«
    Er starrte nachdenklich auf das Brett, während Berg- man seinen Laptop vom Sitz neben sich zog. »Sieht so aus, als wäre in meinem Terminkalender gerade etwas frei geworden«, sagte er grinsend. Während er den Computer hochfuhr, erklärte er mir: »Wenn du es auf dem Fernseh- bildschirm sehen willst, wird es einen Moment dauern, bis ich die Stelle auf der DVD gefunden habe. Aber wenn du es direkt hier anschauen willst, habe ich es in weniger als einer Minute.«
    »Je schneller, desto besser«, sagte ich.

    Wir drängten uns alle um den Tisch, um die Aufnahme von Pengfeis Wutausbruch anzusehen. Als es vorbei war, sagte ich: »Hat einer von euch es gesehen?«
    Vayl nickte zögernd, und durch die langsam dämmern- de Erkenntnis in seinem Gesicht wirkte er jünger. Weni- ger belastet. Er meinte: »Wenn sie ihn schlägt, reagiert die Rüstung nicht.«
    »Genau!«, rief ich. »Seht hin! Es bilden sich keine Schuppen auf seinem Gesicht, nicht so wie gestern Abend, als er bedroht wurde.«
    »Das ist interessant«, meinte Cassandra. »Aber inwie- fern hilft uns das weiter?«
    »So kommen wir an seiner Verteidigung vorbei. Indem
    wir ihn glauben lassen, ich sei Pengfei. Vorher müssen wir sie ausschalten, aber« - ich zuckte mit den Schultern - »das wäre sowieso nötig gewesen.«
    Ich konnte sehen, dass die Idee Vayl faszinierte, doch gleichzeitig lag das Risiko für mich so weit außerhalb seines Wohlfühlbereichs, dass er erst einmal darüber nachdenken musste. Er verließ den Essbereich und ging ins Schlafzimmer, um seinen Gehstock zu holen. Wäh- rend er hin- und wieder zurückging, konnte ich ihn mur- meln hören, doch er schwieg, bevor ich wirklich lauschen konnte. Ich hätte ihm ja gesagt, dass nur Verrückte Selbst- gespräche führen, aber ich war nicht in der richtigen Po- sition, um ein Urteil zu fällen.
    Cole stand ebenfalls auf. Er ging zum Kühlschrank. Während er sich ein Glas Orangenlimonade einschenkte, meinte er: »Ich sehe nicht, wie wir das durchziehen könn- ten, Jaz. Zunächst einmal bist du ungefähr fünf Zentime- ter zu groß.«
    »Und du sprichst kein Chinesisch«, ergänzte Bergman. »Und selbst wenn du beim Englischen bleibst, kriegst du
den Akzent nie hin, ohne wie ein idiotisches Landei zu klingen, das sich über Asiaten lustig macht.«
    »Was den Akzent angeht, hat er Recht«, wandte ich mich bedauernd an Cassandra. »Ich kriege ja nicht einmal diesen näselnden Chicago-Slang hin, und mein Vater lebt dort.«
    »Na ja, ich kann dir nicht dabei helfen, wie eine Chine- sin zu klingen, aber so auszusehen, könnte einfacher sein, als du denkst. Wie wäre es mit einer Art Verkleidungszau ber?«, meinte sie.
    Ich spürte, wie Bergman zusammenzuckte, als hätte er einen Stromzaun berührt. Bewusst wandte ich mich von ihm ab und sagte: »Ich halte mich im Allgemeinen an die gute altmodische Methode, aber ich wäre bereit, es zu versuchen. Kannst du so etwas machen?«
    »Eventuell. Aber …«
    »Was? Nein! Du bist ein Medium«, erinnerte Bergman sie, als hätte sie plötzlich Alzheimer. Er sprach so laut, dass ich mir am liebsten die Finger in die Ohren gestopft hätte. »Du hast Visionen«, beharrte er. »Du wirkst keine Zauber. Das ist etwas für Hexen. Und Zauberer. Und …

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