Management - von den Besten lernen
kümmern, so beschäftigen sie sich nicht mit den Dingen, für die sie eigentlich bezahlt werden.
3. Wie müssen wir uns organisieren, damit das, wofür die Firmenspitze, das Topmanagement, bezahlt wird, von dieser wirklich getan werden kann?
Die Unternehmensleitung muss die Zeit haben, sich um jene Themen zu kümmern, die nur aus der Sicht des Ganzen zu beantworten und wahrzunehmen sind: 18
Definition von Unternehmenszweck und Unternehmensauftrag, Entwicklung der Strategie;
Setzen von Werten, Standards und Maßstäben;
Aufbau und Entwicklung der Struktur des Unternehmens;
Aufbau und Erhaltung von Humanressourcen;
Aufbau und Pflege von Schlüsselbeziehungen des Unternehmens;
Wahrnehmung der Repräsentation des Unternehmens;
Bereitschaft zum umgehenden Einsatz bei Chancen und Krisen.
Prüfen Sie, ob Ihre Organisation tatsächlich in diesem Sinne organisiert ist, und wenn es in Ihrem Einflussbereich liegt, unternehmen Sie große Anstrengungen, dass die Unternehmensspitze dafür die Zeit hat. Es sind mit die wichtigsten Aufgaben, und wenn die Unternehmensspitze sich dieser nicht annimmt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie gar nicht oder nicht im Sinne des Ganzen ausgeführt werden.
Dell beweist, dass Michael Dell organisatorische Weiterentwicklung wie in besten Gründerzeiten offensichtlich nach wie vor sehr ernst nimmt, wenn er mit dem Unternehmen gänzlich neue Wege geht: Wie auch zum Beispiel Hewlett-Packard favorisiert er seit einiger Zeit ein engmaschiges Händlernetz, zieht jetzt auch die Produktion von Fließbandware analog zur Situation bei Acer in Betracht und bemüht sich, nun intensiv Kleinkunden in aller Welt zu erreichen, was beispielsweise auch Lenovo anstrebt.
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Aufgaben und Denkanstöße:
Diskutieren Sie mit Ihren Kollegen die drei Grundfragen des Organisierens.
Wenn Sie Verantwortung in der Unternehmensspitze tragen, diskutieren Sie mit Ihren Kollegen, wo Sie konkrete Ansätze zur Verbesserung in den sieben Schlüsselaufgaben des Topmanagements sehen und wie Sie diese umsetzen wollen.
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E s gab Zeiten, da erhitzten sich die Gemüter in allen Ländern der industriellen Welt über die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen des „ Vaters der Wissenschaftlichen Betriebsführung “, Frederick Winslow Taylor (1856–1915). Seine Auffassungen legte er in seinem 1911 erschienenen Buch The Principles of Scientific Management nieder. Sie trugen nicht nur zur Herausbildung der Massenproduktion bei, sondern prägten auch lange Zeit die Arbeitswelt des 20. Jahrhunderts ganz entscheidend mit. Sein Hauptanliegen bestand dabei stets in der Steigerung der Arbeitsproduktivität. Mittels Zeit- und Bewegungsstudien ermittelte er den effektivsten Einsatz eines Arbeiters, gleichzeitig stellte er aber auch die verwendeten Werkzeuge auf den Prüfstand, die daraufhin teils neu entworfen wurden, um ihrerseits die Effizienz zu unterstützen. Sein Vorschlag, den Arbeitsprozess in kleine Schritte von vorab bestimmter Dauer und mit genau festgelegten Handgriffen zu zerlegen, schuf die Voraussetzungen für Rationalisierung und Fließbandarbeit.
Die Erfolge der Umsetzung seiner Erkenntnisse und deren Weiterentwicklung bis zum sogenannten Fordismus durch Henry Ford in der Automobilproduktion verschafften ihm bei vielen Praktikern große Beachtung. Er war ein Pionier auf dem Gebiet der Arbeitsorganisation und zugleich ein radikaler Vertreter eines auf Befehl und Kontrolle beruhenden Führungsansatzes. Gemäß seiner wissenschaftlichen Betriebsführung (auch: Taylorismus ) erforderte ein Produktionsprozess keinerlei Initiative vonseiten der Arbeiter. Die Vorgaben der Führung waren peinlichst genau ohne jede Abweichung zu befolgen, die Menschen hatten ihre Arbeit ohne nachzudenken wie eine Maschine auszuführen.
Die weltweite Diskussion des Taylorismus reichte von kritikloser Nachahmung und großer Bewunderung bis zu empörter Ablehnung. Viele Unternehmer, aber auch Lenin oder Mussolini glaubten, im Taylorismus den idealen Weg zur Steigerung der Produktivität gefunden zu haben. Für andere diente diese in ihren Augen unmenschliche Methode lediglich zur rücksichtslosen Ausbeutung der Arbeitskraft. Charlie Chaplin vertrat offensichtlich eine ähnliche Auffassung, als er sich später in seinem Film Moderne Zeiten über die Fließbandarbeit lustig machte. Als Taylor im Jahre 1915 starb, waren seine Forderungen dennoch in zahlreichen Unternehmen bereits in der Umsetzung begriffen.
Taylors Überzeugungen sind nur
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