Management - von den Besten lernen
Maßnahmen“ ist Ihnen bekannt, die allesamt mehr mit gesundem Menschenverstand und Anstand zu tun haben als unmittelbar mit Management: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit, Fairness, Loyalität, Diskretion, Zuhören können, Berechenbarkeit und das Einhalten von Versprechen .
Wenn Sie schnell zu Vertrauen in Ihrer Organisation kommen wollen, müssen Sie in Vorleistung gehen – gehen Sie an Ihre Grenzen. Das Risiko, das Sie dabei eingehen, ist der potenzielle Schaden; je größer der mögliche Schaden ist, desto größer ist Ihr Vertrauensvorschuss, quasi Ihre „Investition“ in die Vertrauensbeziehung.
Der erste Schritt zur Schaffung von Vertrauen besteht im Abbau und in der Reduzierung von Kontrollen. Was aber nicht heißt, dass Sie alle Kontrollen abschaffen. Es heißt vielmehr, Freiräume zu gewähren, vielleicht sogar sehr große. Wie Sie im konkreten Einzelfall vorgehen, lässt sich nicht verallgemeinern, die Richtung ist aber die folgende: Arbeiten Sie mit Zielvereinbarungen und lassen Sie den Weg zur Zielerreichung offen; reduzieren Sie Kontrollen; führen Sie weniger eng; begrenzen Sie das interne Reporting auf das notwendige Minimum, anstatt ein vielleicht interessantes Maximum anzustreben. Kurzum: Gestalten Sie Freiheit .
Gestalten heißt aber nicht, blind und grenzenlos gewähren. Da Sie Ihrer Führungs verantwortung gerecht werden müssen, müssen Sie sicherstellen, dass Sie von Vertrauensmissbrauch erfahren. Dabei muss jeder auch wissen, welche harten und unausweichlichen Konsequenzen ein solches Fehlverhalten nach sich zieht. Die Menschen können sehr wohl unterscheiden, ob Sie notwendige Kontrollen im Dienste der Funktionssicherheit des Ganzen durchführen oder ob Angst und Misstrauen das Motiv Ihres Handelns ist. Gehen Sie davon aus, dass Menschen dafür Verständnis haben, dass Sie Ihrer Pflicht gerecht werden müssen und dass, in einer auf Vertrauen basierenden Zusammenarbeit, Ihnen die Menschen helfen werden, dass Sie Ihre Verantwortung einlösen können. Das Gestalten von Freiheit benötigt Augenmaß, und keiner hat gesagt, dass Führung leicht sei. Der erste Schritt liegt immer bei Ihnen: Leisten Sie einen Vertrauensvorschuss . Wenn Sie mit Misstrauen beginnen, werden Sie genau das zurückerhalten. Wenn Sie Vertrauen schenken, werden Sie Menschen treffen, die Ihnen vertrauen . Ohne Vertrauen können Sie keine Organisation wirksam und effizient führen.
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Aufgaben und Denkanstöße:
Investieren Sie Vertrauen, gehen Sie dabei an die Grenze dessen, was Sie vertreten können.
Was können Sie konkret tun, damit Vertrauen in Ihrer Organisation geschaffen wird? Diskutieren Sie das Thema mit Kollegen.
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W as wird Ihr wichtigster Beitrag sein? Womit wollen Sie in Erinnerung bleiben? In diesem Kapitel geht es um zwei ganz zentrale Fragen, die Sie nur für sich selbst beantworten können. Es sind wertvolle Fragen, weil sie Sie dazu bringen, sich als die Person zu sehen, die Sie werden können . Für Peter Drucker (1909–2005) war die Frage „ Womit willst du in Erinnerung bleiben? “ die Frage, die Selbsterneuerung ins Leben bringt. Er stellte sich diese Fragen immer wieder über sein gesamtes Leben hinweg. Anstelle langer Ausführungen finden Sie in diesem Kapitel ein paar wenige Hintergründe zum größten Managementdenker unserer Zeit und ein Beispiel aus der Praxis, das mehr sagt als tausend Worte.
Von vielen wird Peter Drucker als der Erfinder des Managements gesehen, so auch zu lesen in den renommiertesten Medien, darunter The Economist , Forbes , Business Week und The Wall Street Journal . Eine Bezeichnung, die Drucker so nie akzeptiert hat, auch wenn er zum Ende seines Lebens hin weniger vehement widersprach. Er selbst sagte zu diesem Thema sinngemäß einmal, dass man, wenn man den Erfinder des Managements benennen wollte, den CEO von Pyramids Inc. auswählen müsste, also denjenigen, der 2600 v. Chr. den Bau der Cheops-Pyramide gemanagt hat. Von niemandem wurde Management erfunden, es ist eine Leistung der Menschheit. Drucker hat Management als Erster formuliert . Das allerdings tat er wie kein Zweiter.
Er selbst bezeichnete sich auch nur als „Schriftsteller“, ein doch bemerkenswertes Selbstverständnis in der charakteristischen Bescheidenheit des Mannes, den man guten Gewissens als den größten Managementdenker aller Zeiten bezeichnen darf. Drucker verfasste weit über 30 Hauptwerke als Autor und schrieb unzählige Beiträge für die renommiertesten
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