Management - von den Besten lernen
amerikanischen 100-Dollar-Schein. Genialität ist leider nicht lernbar, aber Sie können etwas anderes von Benjamin Franklin lernen: Arbeitsmethodik . Diese hatte er nahezu perfektioniert, anders wären derartig vielseitige Leistungen gar nicht möglich gewesen. 125
1. Grundsätzliches zur Arbeitsmethodik
Die Arbeitsmethodik ist, entgegen der weitverbreiteten Vorstellung von einer für alle optimalen Arbeitsweise, etwas höchst Individuelles und Persönliches . Genau wie jede Handschrift sich von jeder anderen unterscheidet, arbeiten keine zwei Menschen auf die exakt gleiche Weise, auch wenn beide eine sehr gute Arbeitsmethodik besitzen. Die Arbeitsmethodik hängt von den allgemeinen Rahmenbedingungen und den konkreten situativen Umständen ab, darunter:
Aufgabengebiet,
Kompetenzen,
Verantwortlichkeiten,
Reisebedarf,
Mitarbeiterzahl,
Arbeitsweise des Chefs,
Zugriff auf ein Sekretariat,
zur Verfügung stehende Infrastruktur,
Unternehmensgröße,
Organisationsform des Unternehmens,
Branche,
eigene Lebenssituation und Lebensphase.
Es gibt reichhaltig Literatur und Seminare zur Arbeitsmethodik; bewahren Sie sich den kritischen Blick, dass es eben nicht eine für alle gültige Methode gibt, und wählen Sie aus den Umsetzungsvorschlägen jene Dinge, die zu Ihnen persönlich passen. Womit man sich beschäftigen muss, kann man definieren, wie man etwas löst, kann man nicht allgemein für alle Personen definieren. Experimentieren und optimieren Sie, bis Sie eine für sich geeignete Lösung finden. Die wirklichen Top-Performer feilen bis ins hohe Alter an ihrer Arbeitsmethodik und passen sie immer wieder den Gegebenheiten an. Das überlassen sie genauso wenig dem Zufall wie die Art und Weise, nach der in ihrer Organisation gearbeitet wird, denn hier sorgen sie dafür, dass die Arbeitsmethodik höchsten Ansprüchen an Professionalität genügt.
2. Wie erbringe ich Leistung?
Erstaunlich viele Menschen wissen nicht, wie sie Leistung erbringen. Sie nutzen deshalb Arbeitsweisen, die nicht zu ihnen passen, und bleiben damit weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Häufig wissen sie nicht einmal, dass verschiedene Menschen unterschiedlich arbeiten, was insbesondere für Wissensarbeiter katastrophale Folgen hat, da hier falsche Arbeitsweisen praktisch immer schwache Leistungen bewirken. Beobachten Sie sich und finden Sie heraus, wie Sie Leistung erbringen und wie Sie gut arbeiten können. Sie werden sehen, mit etwas beruflicher Erfahrung ist das nicht schwer zu benennen, man muss sich dann nur konsequent organisieren, für viele liegt hier die größere Herausforderung.
3. Wie nehme ich Informationen auf – durch Hören oder durch Lesen?
Als Erstes müssen Sie für sich herausfinden, ob Sie ein Leser oder ein Zuhörer sind, vom Typ, wie Sie Informationen aufnehmen. Dwight (Ike) Eisenhower war ein Leser. Zu seiner Zeit als Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen im Zweiten Weltkrieg stellten seine Mitarbeiter sicher, dass ihm alle Fragen, die ihm in der Pressekonferenz gestellt werden sollten, eine halbe Stunde vorher schriftlich vorlagen. Eisenhower hatte dann alles unter Kontrolle, mehr noch, in seinen Pressekonferenzen brillierte er mit seiner herausragenden Eloquenz. Als er später Präsident der Vereinigten Staaten war, folgte er zwei Zuhörern, Franklin D. Roosevelt und Harry Truman, und er machte den großen Fehler, deren Art Pressekonferenzen abzuhalten zu übernehmen, und er beharrte nicht mehr auf dem schriftlichen Einreichen der Fragen. Dies führte dazu, dass sich die Journalisten zunehmend feindselig darüber beklagten, dass er nie auf ihre Fragen antworte und über gänzlich andere Dinge rede. Eisenhower wusste offensichtlich nicht, dass er ein Leser war.
John F. Kennedy hingegen wusste dies sehr genau, weswegen er sich mit Personen umgab, die hervorragend schreiben konnten und ihm Themen schriftlich aufbereiteten, bevor er sie mit ihnen besprach. Franklin D. Roosevelt und Harry Truman wiederum waren sich darüber im Klaren, dass sie Zuhörer waren, und so sorgten sie dafür, dass man ihnen Dinge vortrug, erst danach beschäftigten sie sich mit den schriftlichen Ausarbeitungen. Truman ließ sich unter anderem durch tägliche Kurzvorträge und Diskussionen mit General George Marshall und Dean Acheson so gut in der Außenpolitik und in militärischen Angelegenheiten ausbilden, dass er zu einem wahren Meister auf diesen Gebieten wurde.
4. Wie lerne ich?
Es gibt viele verschiedene Wege, wie Menschen lernen.
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