Management - von den Besten lernen
verschenkt Potenzial und nicht selten eine erfolgreiche Karriere. Wer das Thema meistert, hält einen wichtigen Schlüssel zum Erfolg in der Hand.
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Aufgaben und Denkanstöße:
Perfektionieren Sie Ihre persönliche Arbeitsmethodik.
Welches Themengebiet nehmen Sie sich diese Woche vor? Welches nächste Woche? Welches die Woche darauf?
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I m Jahre 1847 wanderte Levi Strauss (1829–1902) von Deutschland in die USA aus, wo er sich zunächst in New York niederließ. Mit dem Goldrausch folgte er den Massen nach Kalifornien, betätigte sich dort allerdings nicht als Goldgräber, sondern gründete klugerweise einen Textilgroßhandel. Sehr erfolgreich weitete er seine Geschäftstätigkeit in den Jahren 1850 bis 1870 aus und vergrößerte das Unternehmen in San Francisco mehrfach. Zu jener Zeit hatten die Goldgräber das Problem, dass ihre Hosentaschen unter dem Gewicht der Nuggets ständig ausrissen, wofür der Schneider Jacob Davis eine clevere Lösung fand: Er nietete den Stoff der Hosen mit Kupferdraht zusammen. Davis, der sich seine Stoffe bei Levi Strauss in San Francisco besorgte, schlug ihm vor, sich die überaus beliebten Nietenhosen gemeinsam patentieren zu lassen, da er sich die Gebühr von 68 Dollar alleine nicht hätte leisten können. Am 20. Mai 1873 wurde Strauss und Davis schließlich das Patent für die genieteten Hosen aus Jeansstoff gewährt. Dieser Tag gilt als die Geburtsstunde von Levi Strauss & Company und es begann die Erfolgsgeschichte eines Produktes, das aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken ist.
Levi Strauss und Jacob Davis bauten ein Unternehmen auf, in dem Vertrauen eine herausragende Rolle spielte. Als am 18. April 1906, wenige Jahre nach dem Tod von Levi Strauss, San Francisco von einem großen Erdbeben und die dadurch verursachten Brände zerstört wurde, brannten auch die Unternehmenszentrale und zwei Fabriken von Levi Strauss & Company komplett nieder. Wie reagierte das Unternehmen? Man erweiterte die Kreditlinien der Großkunden, damit diese sich von dem Rückschlag erholen konnten, und zahlte weiterhin die Löhne an die Mitarbeiter aus, während eine neue Zentrale und eine neue Fabrik gebaut wurden. Auch zur Zeit der Weltwirtschaftskrise um 1930 wurden Arbeiter nicht entlassen, sondern an einen anderen Standort versetzt, wo sie neue Böden verlegen sollten. Welches Vertrauen genoss die Unternehmensführung wohl bei Mitarbeitern und Lieferanten nach diesen Entscheidungen?
Es bedarf mitnichten solch bedeutsamer Ereignisse, damit Vertrauen geschaffen wird. Im Gegenteil: Vertrauen muss integraler Bestandteil des Berufsalltags sein . Wirksame und effiziente Führung ist ohne Vertrauen nicht möglich. Ganz im Gegensatz zur weitverbreiteten Annahme, dass Vertrauen nur sehr langsam wachse und sich von allein ergebe oder eben auch nicht, ist Vertrauen etwas, für das Sie sich bewusst entscheiden können. Dabei müssen keineswegs gleich moralische Beweggründe im Vordergrund stehen, allein aus ökonomischer Sicht würde es sich schon lohnen. Es gibt nur eine Bedingung: Um Vertrauen zu erfahren, müssen Sie immer zuerst Vertrauen schenken. Beherzigen Sie deshalb die beiden folgenden konkreten Schritte, die einen großen Beitrag zu Vertrauen in einer Organisation leisten:
1. Entscheidung für Vertrauen
Die meisten Menschen stehen auf dem Standpunkt, dass es dauert, bis Vertrauen entsteht. Dies ist auch teilweise richtig, wenn Sie nämlich Vertrauen vom Grad der Vertrautheit mit einem Menschen abhängig machen. Wenn eine Organisation jedoch funktionieren soll, können Sie nicht darauf warten, bis sich auf diesem Wege Vertrauen eingestellt hat, das Sie dann bei der Führung nutzen können. Stattdessen müssen Sie sich bewusst für Vertrauen entscheiden. Gehen Sie prinzipiell von der Erwartung aus, dass kooperatives Handeln nicht enttäuscht werden wird und dass der andere wohlwollend, kompetent und integer ist. Dies ist weder blindes oder naives Vertrauen, noch bedeutet es die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter. Und auch ist Vertrauen nicht unabhängig von der übertragenen Aufgabe. Selbstverständlich kann man jemandem mehr oder weniger Vertrauen schenken und auch werden Sie genau überlegen, wem Sie welche Aufgaben anvertrauen. Vielleicht nutzen Sie aber als Maxime: Vertrauen Sie jedem, so weit Sie nur können, gehen Sie bis an die Grenzen dessen, was Sie vertreten können.
2. Vertrauen umsetzen
Was können Sie konkret tun? Die gesamte Palette „vertrauensbildender
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