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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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durchschnittlichem Aussehen … Habt ihr schon mal überlegt, was eine echte Klassefrau da drüben erreichen könnte?« Sie wirft ihr Haar zurück und schürzt ihre Lippen. »Eine Frau mit umwerfendem Haar und sinnlicher Ausstrahlung …« Sie macht ein Hohlkreuz, damit ihr Busen besser zur Geltung kommt. »… eine Frau mit perfekten Brüsten …« Als Nächstes schlägt sie ihre Beine übereinander. »… und den längsten Beinen des Kontinents … eine Frau wie …«
    Sie unterbricht sich unvermittelt und sieht mich durchdringend an. »Molly, dir ist doch klar, dass eine perfekt auf den amerikanischen Markt zugeschnittene Modelinie der Schlüssel zum Erfolg sein wird!«
    »Nun, das ist sicher auch ein wichtiger Faktor«, räume ich zögernd ein.
    »Nein, nein, das ist der entscheidende Faktor«, stellt sie klar und durchbohrt mich weiterhin mit ihrem Blick. »Ihr habt selbst gerade gesagt, dass ein Flagship-Store ein größeres und exklusiveres Sortiment haben muss als die normalen Filialen, was nichts anderes bedeutet, als dass ich als deine Chefmodeeinkäuferin so schnell wie möglich nach Los Angeles muss, um die Lage zu sondieren. Das ist dir doch hoffentlich klar?«
    Ich fühle mich ein bisschen ertappt und wechsle einen schnellen Blick mit Fiona. »Nun, es stimmt schon, das wird zu gegebener Zeit sicher nötig sein«, winde ich mich. »Aber zum Start werden nur ich und eine Begleitperson hinüberfliegen.«
    »Na, das passt doch.« Tessa nickt zufrieden. »Und wann fliegen wir?«
    »Tut mir leid, Tessa.« Ich vermeide es, ihr in die Augen zu sehen, weil mich die Erfahrung gelehrt hat, dass ein zürnender Blick von ihr tödlich sein kann. »Aber die erste Reise unternehme ich mit Lissy.«
    So, jetzt ist es heraus. Wobei, Fiona wusste es natürlich schon, weil ich sie gestern darum gebeten habe, die Flüge zu buchen, und ihr bei der Gelegenheit auch klargemacht habe, dass ich sie in dieser Phase als meine Assistentin lieber hier in Deutschland hätte.
    »Wie bitte? Mit Lissy?«
    Autsch. Einen kurzen Moment lang habe ich nicht aufgepasst und mir Tessas Blick eingefangen, der mir durch und durch geht.
    Ganz anders bei Lissy. Sie findet fürs Erste gar keine Worte, sondern starrt mich nur ungläubig an.
    »Du nimmst mich mit, Molly?«, fragt sie dann nach.
    »Ja, genau«, lächle ich sie an.
    »Und wieso ausgerechnet mich?« Sie kann es kaum glauben.
    »Ja, wieso ausgerechnet sie?«, schließt sich auch Tessa der Frage an, wenngleich natürlich aus gegensätzlichen Motiven.
    »Aus mehreren Gründen«, erkläre ich. »Erstens, weil du dringend eine Pause brauchst, Lissy, sonst kippst du uns noch um. Das hast du übrigens auch gesagt, Tessa«, komme ich deren Einwand gleich zuvor, weil ich aus den Augenwinkeln gesehen habe, dass sie Luft für einen neuerlichen Einwand geholt hat. »Zweitens, weil dein Englisch eindeutig das beste ist, und drittens, weil du Juristin bist und mir in Abstimmung mit unserer Rechtsabteilung bei der einen oder anderen Entscheidung sicher wertvolle Hilfe leisten kannst.« Ich lasse mich in meinen Sessel zurücksinken. »Also, wie sieht’s aus, Lissy, bist du dabei?«
    »Ob ich dabei bin? Was für eine Frage! Wann fliegen wir?«, stößt Lissy mit leuchtenden Augen hervor.
    »Gute Frage. Fiona hat das für uns gebucht.« Mein Blick schwenkt auf Fiona um. »Das hast du doch, oder?«
    »Klar«, nickt Fiona und zieht sichtlich stolz zwei Kuverts aus einer Mappe hervor. »Euer Flug geht am Mittwoch um sechs Uhr früh. Ihr fliegt Businessclass und kommt um circa zehn Uhr Ortszeit in Los Angeles an, wo bereits ein Mietwagen für euch bereitstehen wird. Im Anschluss könnt ihr direkt im Holiday Inn einchecken, das gewissermaßen im Epizentrum von Hollywood liegt und wo ich bereits eine Suite für euch reserviert habe.«
    »Businessclass … und eine Suite?«, haucht Lissy fasziniert, um dann sogleich besorgt die Stirn zu runzeln. »Aber ist das alles nicht viel zu teuer?«
    »Zugegeben, ein bisschen was kostet es«, zuckt Fiona die Schultern und beginnt aufzuzählen: »Die Flüge viertausend Euro …«
    »Für uns beide, oder?«, fällt Lissy ihr ins Wort.
    »Nein, pro Person«, erwidert Fiona. »Und die Suite kommt auf siebenhundert die Nacht, das ist jetzt allerdings für euch beide. Ich habe übrigens vorerst für eine Woche reserviert, aber das können wir bei Bedarf jederzeit verlängern.«
    »Aber das sind dann doch …« Lissy rechnet schnell nach. »Mit Spesen gut und gern

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